MÄRKTE USA/Shutdown wirft Schatten - ADP-Bericht schürt Zinssenkunsgerwartung

01.10.25 14:57 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Auch wenn sich der Regierungs-Shutdown in den USA in den vergangenen Tagen immer stärker abzeichnete und er vielfach als eingepreist eingeschätzt wurde - nun, da er de facto eingetreten ist, zeichnen sich für den Start an der Wall Street Verluste ab. Dow & Co werden bis zu 0,5 Prozent niedriger erwartet.

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Als Folge des Shutdowns werden Mitarbeiter von US-Behörden in Zwangsurlaub geschickt. Das wird unter anderem auch dazu führen, dass Konjunkturdaten nicht wie gewohnt erhoben werden können, die beispielsweise die US-Notenbank zur Steuerung ihrer Geldpolitik benötigt. Das erste prominente Opfer dürfte am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für September sein, dessen Veröffentlichung wohl ausfallen dürfte. Uneinigkeit herrscht unter Ökonomen, was der Stillstand von Behörden für die Zinssenkungserwartungen bedeutet. Manche glauben, dass die Fed auch wegen der negativen Impulse des Shutdowns für die Wirtschaft eher zu einer weiteren Zinssenkung neigen wird, andere rechnen eher damit, dass sie angesichts des Daten-Blindflugs zurückhaltender agieren dürfte.

Umso stärker dürfte der ADP-Bericht über den Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft wirken. Der ist entgegen der Erwartung komplett ausgeblieben, stattdessen ging die Beschäftigung sogar um 32.000 Stellen zurück. Die Zinssenkungsspekulation erhält davon nochmals Rückenwind, nachdem die US-Notenbank die jüngste Zinssenkung vor allem mit der Schwäche am Arbeitsmarkt begründet hatte. Allerdings wecken die schwachen Daten auch Wachstumssorgen.

Am US-Anleihemarkt reagieren die Renditen auf die schlechten ADP-Daten, die Zehnjahresrendite sinkt um 3 Basispunkte auf 4,11 Prozent. Der Dollar gibt weiter nach.

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Als Gewinner des Shutdowns wird neben Anleihen das Gold gesehen, beide Anlageklassen gelten als sichere Häfen. Der Goldpreis hat am Berichtstag wieder ein Allzeithoch erreicht, er liegt bei 3.898 US-Dollar. Aktuell steigt der Preis um 0,4 Prozent auf 3.873 Dollar. Die Ölpreise zeigen sich in engen Grenzen uneinheitlich.

Während des Handelsverlaufs stehen dann noch die Revision des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sowie der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes auf dem Kalender. Ersterer wird wie in der ersten Veröffentlichung bei 52,0 erwartet, letzterer mit 49,0 unterhalb der Expansionsschwelle von 50,0. Er lag im August bei 48,7.

Nike nach Zahlen sehr fest - Lithium Americas haussieren

Am Aktienmarkt stehen Pharma-Aktien im Fokus, nachdem US-Präsident Donald Trump eine staatliche Medikamenten-Plattform angekündigt hat. Hintergrund sind schon länger von ihm eingeforderte niedrigere Medikamentenpreise. Verbraucher sollen ab 2026 Arzneimittel direkt bei Herstellern kaufen können - mit Preisnachlässen. Mit Pfizer wurde zudem eine Vereinbarung getroffen. Der Konzern wird Präparate auf der Plattform anbieten und will sämtliche Medikamente für das US-Programm Medicaid zum günstigsten internationalen Preis bereitstellen. Der Konzern kündigte auch Investitionen von rund 70 Milliarden Dollar in Forschung und Produktion an. Im Gegenzug erhält Pfizer eine dreijährige Ausnahme von US-Strafzöllen.

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Analysten erwarten insgesamt nur geringe Belastungen für Pfizer. Weil die Vereinbarung Modellcharakter für ähnliche Absprachen mit anderen Herstellern haben dürfte, waren deren Kurse am Vortag bereits angesprungen, als die Nachricht bereits die Runde machte. Pfizer liegen vorbörslich knapp 1 Prozent höher, Merck & Co, Eli Lilly, Johnson & Johnson, Abbvie und Amgen bewegen sich eng um die Schlusskurse vom Dienstag.

Nike wartete mit einem Quartalsgewinn und -umsatz über den Erwartungen auf, kündigte aber auch an, dass Fortschritte nicht "linear" verliefen, weil sich die verschiedenen Geschäftsbereiche "nach unterschiedlichen Zeitplänen erholten". Die Aktie legt vorbörslich um rund 4 Prozent zu.

Lithium Americas schießen um 36 Prozent nach oben mit der Ankündigung der US-Regierung, einen Anteil von 5 Prozent an dem kanadischen Unternehmen und seinem Bergbauprojekt Thacker Pass in Nevada zu übernehmen. General Motors besitzt eine 38-prozentige Beteiligung an der Mine. Die Aktie gibt um 0,5 Prozent nach.

Arm verlieren 1,4 Prozent. Ein Gericht hat die Behauptung des Chipentwicklers zurückgewiesen, dass eine Qualcomm-Tochter gegen eine Lizenzvereinbarung verstoßen haben soll. Qualcomm tendieren gut behauptet.

Occidental Petroleum kommen um 0,5 Prozent voran. Laut Wall Street Journal führt Berkshire Hathaway Gespräche über den Kauf des Petrochemiegeschäfts für rund 10 Milliarden Dollar. Berkshire Hathaway geben um 0,2 Prozent nach.

AES verteuern sich um 11 Prozent. Um den Versorger ranken sich Übernahmepläne.

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:08 % YTD

EUR/USD 1,1751 +0,1% 1,1738 1,1744 +13,4%

EUR/JPY 172,54 -0,6% 173,54 173,56 +6,6%

EUR/CHF 0,9367 +0,2% 0,9345 0,9349 -0,5%

EUR/GBP 0,8697 -0,4% 0,8728 0,8727 +5,5%

USD/JPY 146,84 -0,7% 147,87 147,78 -6,0%

GBP/USD 1,3511 +0,5% 1,3447 1,3457 +7,5%

USD/CNY 7,1080 -0,0% 7,1104 7,1108 -1,4%

USD/CNH 7,1236 -0,0% 7,1269 7,1275 -2,8%

AUS/USD 0,6620 +0,1% 0,6611 0,6622 +6,9%

Bitcoin/USD 116.582,20 +2,1% 114.175,95 113.407,55 +20,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,57 61,96 -0,6% -0,39 -13,0%

Brent/ICE 67,06 67,02 +0,1% 0,04 -11,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.877,95 3.856,35 +0,6% 21,61 +46,9%

Silber 47,38 46,66 +1,5% 0,72 +61,4%

Platin 1.349,78 1.344,11 +0,4% 5,67 +52,5%

Kupfer 4,88 4,86 +0,5% 0,03 +18,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/mgo

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2025 08:58 ET (12:58 GMT)

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