Oracle schürt neue Zweifel
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Noch immer wollen die Diskussionen um ein mögliches Platzen einer mutmaßlichen KI-Blase nicht abklingen. Die jüngsten Quartalsergebnisse und Prognosen von Oracle (WKN: 871460 / ISIN: US68389X1054) befeuern solche Spekulationen.
Oracle im Investitionswahn
Am Abend der Veröffentlichung seiner Ergebnisse zum zweiten Quartal (Ende November) des Geschäftsjahres 2025/26 verlor die Oracle-Aktie mehr als 10 Prozent an Wert. Diese Reaktion galt weniger den jüngsten Ergebnissen, sondern vielmehr der Prognose. Für das laufende Fiskalquartal erwartet Oracle Umsatzsteigerungen von etwa 16 bis 18 Prozent, während sich Analysten im Schnitt eher einen Wert von rund 19 Prozent vorgestellt hatten. Hinzu kommt der Umstand, dass Oracle trotz etwas enttäuschender Umsatzaussichten die Ausgaben massiv erhöhen möchte.
So sollen die Investitionsausgaben im Fiskaljahr 2025/26 bei rund 50 Mrd. US-Dollar liegen und damit um etwa 10 Mrd. US-Dollar höher als noch vor rund drei Monaten angenommen werden. Zum Vergleich: Die FactSet-Konsensschätzungen sehen die Oracle-Gesamterlöse im laufenden Geschäftsjahr bei etwa 67 Mrd. US-Dollar. Damit lägen die Investitionsausgaben bei knapp 75 Prozent der konzernweiten Umsätze. Auf diese Weise nehmen die Sorgen auf der Free-Cashflow-Seite zu, während sich Anleger weiter fragen, wie die starke Auftragslage in höhere Umsätze und eine verbesserte Profitabilität münden soll.
Starke Auftragslage
Im abgelaufenen zweiten Quartal lagen die konzernweiten Umsatzerlöse bei 16,1 Mrd. US-Dollar, ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die RPOs (Remaining Performance Obligations, verbleibende Leistungsverpflichtungen) legten um 438 Prozent auf 523 Mrd. US-Dollar zu, während der bereinigte Gewinn je Aktie 2,26 US-Dollar erreichte, gegenüber Konsensschätzungen von 1,64 US-Dollar.
Enttäuschend fielen wiederum die Clouderlöse aus, während der Free Cashflow bei -10 Mrd. US-Dollar lag, gegenüber Erwartungen von etwa -6 Mrd. US-Dollar. Oracle gibt zudem seine Bemühungen zur Herstellung eigener Datenchips auf. Gleichzeitig will man sich stärker von NVIDIA lösen und spricht im Hinblick auf seine CPU- und GPU-Lieferanten von einer „Politik der Chip-Neutralität“.
Mein Fazit
Während Oracle in vielen Bereichen enttäuschende Ergebnisse abgeliefert hat, bleibt der Blick auf die Auftragslage positiv. Allerdings stellt sich hier wiederum die Frage, ob Unternehmen wie OpenAI ihre enormen Verpflichtungen mit der Zeit erfüllen können. Zwar hat Oracle nun für einige neue Fragezeichen gesorgt, als Ganzes scheint dem KI-Boom die Luft aber noch nicht ausgegangen zu sein. Dies hatte unter anderem die Alphabet-Tochter Google gezeigt.
Anleger, die gehebelt von Kurssteigerungen der Aktie von Oracle profitieren möchten, schauen sich ein Hebelzertifikat (WKN: MK660W / ISIN: DE000MK660W8) auf die Anteilsscheine des Cloud-Softwareunternehmens an. Wer jedoch nicht nur auf Oracle, sondern allgemein auf Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen möchte, sollte sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.
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