Pfizer plant Allergan-Übernahme - Aktien zeitweise vom Handel ausgesetzt

Der Viagra-Macher Pfizer streckt die Fühler nach dem Botox-Hersteller Allergan aus, wie die Unternehmen am Donnerstag bestätigten. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider entsprechend berichtet. Die Gespräche hätten erst begonnen und es gebe bislang noch keine Gewissheit über einen Zusammenschluss, teilte Allergan mit. Pfizer bestätigte dies später.

Sollten sich die Konzerne einigen, käme wohl die größte Fusion in einem ohnehin schon von Mega-Deals geprägten Jahr zustande. Allergan brachte es zuletzt auf einen Börsenwert von über 113 Milliarden Dollar (103 Mrd Euro). Pfizer wird aktuell mit fast 220 Milliarden Dollar bewertet. Beide Aktien wurden wegen heftiger Schwankungen am Donnerstag zunächst vom Handel ausgesetzt.

Pfizer könnte durch den Kauf vor dem US-Finanzamt flüchten und seine Steuern künftig in Irland zahlen, was deutlich günstiger wäre. Dort hat Allergan nach der erst kürzlich vollzogenen Übernahme durch den Wettbewerber Actavis seinen Steuersitz. Einen ähnlichen Versuch hatte Pfizer bereits im vergangenen Jahr mit der gescheiterten Übernahme von AstraZeneca unternommen.

Pfizer hatte stattdessen beim US-Konkurrenten Hospira zugegriffen und das Unternehmen im September geschluckt. Für einen weiteren Zukauf spräche, dass Allergan wieder schlanker wird: Der Konzern verkauft derzeit seine Generika-Sparte für 40,5 Milliarden Dollar an die israelische Ratiopharm-Mutter Teva. Eine mögliche Übernahme würde für Pfizer so etwas günstiger werden./fri/hbr/DP/she

NEW YORK (dpa-AFX)