Kleine Werte mit großem Überraschungspotenzial
Auf der Entry & General Standard Konferenz in Frankfurt präsentieren sich ab heute über 80 Nebenwerte. Euro am Sonntag stellt die interessantesten vor.
Werte in diesem Artikel
von Jens Castner und Georg Pröbstl, Euro am Sonntag
KTG Agrar: 30 Prozent Plus in zwei Wochen. Datagroup: 40 Prozent Gewinn in einem Monat. Nanostart kletterte in sechs Wochen gar um 80 Prozent nach oben. Der Startschuss für diese drei Rallys fiel Anfang Mai 2009. Vor einem Jahr präsentierten sich die drei Unternehmen auf der Entry & General Standard Konferenz der Deutschen Börse in Frankfurt vor Investoren und Analysten. Allerdings waren die drei Aktien nicht die einzigen Überflieger infolge dieser Veranstaltung. Auch bei anderen Unternehmen gab es schöne Kursgewinne.
„Konferenzen sind für Small Caps besonders wichtig. Sie erhalten dort die Chance, sich vor Investoren zu präsentieren und so Öffentlichkeit zu bekommen“, sagt Franz-Josef Leven, Direktor beim Deutschen Aktieninstitut. Denn gerade die Börsenzwerge leiden häufig unter geringer Beachtung. So werden beispielsweise Bluechips wie Siemens von 44 Researchhäusern und Banken analysiert, bei der Allianz sind es sogar 51 verschiedene Analysten, die tagtäglich das Unternehmen unter die Lupe nehmen. Die kleinste Meldung führt dann nicht selten nach nur wenigen Minuten oder Stunden zu neuen Gewinnschätzungen der Experten und neuen Kurszielen für die Aktie.
Solche Transparenz ist bei Small Caps aus dem Entry und General Standard selten. Bei vielen von ihnen gibt es keinen einzigen Analysten, der sich das Unternehmen regelmäßig ansieht oder Research fertigt. Gewinnschätzungen sind entsprechend alt und oft überholt. Auch gelegentlich von kleinen Unternehmen veranstaltete Analystenkonferenzen schaffen kaum Publizität. „Bei kleinen Unternehmen überlegen es sich Analysten ganz genau, ob es sich lohnt, hinzufahren. Auf einer Konferenz mit 30 präsentierenden Unternehmen dagegen finden sich entsprechend viele Analysten ein“, so Leven.
Mehr als 80 Unternehmen präsentieren sich auf der Entry & General Standard Konferenz von Montag bis Mittwoch (3. bis 5. Mai) den Investoren und Analysten. Bereits einige Hundert Experten sind angemeldet. Warten einzelne Unternehmen mit Überraschungen auf, dürften sie auch Beachtung finden. €uro am Sonntag stellt im Folgenden einige heiße Kandidaten mit Überraschungspotenzial vor. Erstmals seit Beendigung der Insolvenz wird sich IQ Power am Montag um 11.30 Uhr in Frankfurt einer breiteren Öffentlichkeit stellen. Der Hersteller von umweltfreundlichen Autobatterien hatte kürzlich den Eintritt in den US-Markt gemeldet, wo mehrere namhafte Warenhausketten die Produkte ins Sortiment aufnehmen wollen.
Auch in Europa befindet man sich in aussichtsreichen Verhandlungen mit Bau- und Heimwerkermärkten. Da der Pennystock extremen Schwankungen unterliegt, meidet das Gros der Investoren den Titel bislang. Aber vielleicht gelingt es Vorstandschef Charles Robert Sullivan ja, den einen oder anderen institutionellen Investor zu überzeugen. Wenn nicht, könnte es mit dem Kurs schnell wieder bergab gehen. Für Erstaunen könnten die Präsentationen von Vectron und Seven Principles (Mittwoch, 9.45 und 10.30 Uhr) sorgen. Am Markt kursieren Gerüchte, nach denen bei beiden Unternehmen im März ein deutlicher Schub bei den Aufträgen zu verzeichnen war. Kreise wollen wissen, dass der gute Lauf bei Vectron und Seven Principles nach wie vor anhält. Auch bei Nanogate stehen im Mai gute Nachrichten ins Haus, die allerdings wohl erst nach der Konferenz (Dienstag, 12.15 Uhr) veröffentlicht werden. Nach 10,7 Millionen im vergangenen Jahr will Vorstandschef Ralf Zastrau 2010 mindestens 13 Millionen Euro umsetzen und ein deutlich positives Ergebnis erzielen.
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Der Vorjahresverlust von 1,4 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf Kosten für Forschung und Entwicklung zurückzuführen, die sich jetzt auszahlen sollen. Durch eine Kooperation mit GEA erhalten die Saarländer zusätzliche Vertriebspower für Luftfiltrationssysteme. Gemeinsam mit der Tochter Sarastro wurde eine antimikrobielle, atmungsaktive und feuchtigkeitshemmende Textilmembran zur Serienreife gebracht, die zunächst in einer Schuheinlagesohle zum Einsatz kommt, was den Tragekomfort erhöht und Gerüche bannt. Eine große Schuhhandelskette hat das Produkt bereits ins Sortiment aufgenommen. Das spannendste Thema der kommenden Wochen aber verspricht die Energieeffizienz zu sein. Hier hat Nanogate für Bosch einen innovativen Wärmetauscher entwickelt. Das dürfte in nächster Zeit einige Aufträge bringen. Das Thema LEDs will Zastrau noch nicht an die große Glocke hängen, es dürfte beim Investorentreffen in Frankfurt jedoch für einige Nachfragen gut sein. Nanogate erforscht eine Technologie, die LEDs leistungsfähiger, preisgünstiger und sparsamer machen soll. Etliche Patente wurden bereits erteilt, allerdings bestehen noch einige Restrisiken.

Die Augen reiben könnten sich Analysten auch bei der Präsentation von Ifa Systems (Mittwoch, 13.45 Uhr). Das Unternehmen ist auf Software für die elektronische Patientenkarte oder Datenbanken für Augenärzte und Augenkliniken spezialisiert und wegen seiner geringen Marktkapitalisierung von rund acht Millionen Euro nur Insidern bekannt. Da sich die IT-Experten bis vor Kurzem auf den deutschsprachigen Raum konzentrierten, hielten sich die Umsätze im Bereich von etwa fünf Millionen Euro jährlich in Grenzen. 2007 jedoch leitete Firmenchef Guido Niemann die internationale Expansion ein: Die Software wurde auch in Englisch und Spanisch programmiert. Dadurch erweiterte sich der mögliche Kundenkreis von rund 6000 Ärzten und Kliniken dank neuer Kunden in Nordamerika, Lateinamerika oder Indien auf das Zehnfache.
Wachstumsfantasie kommt aus den USA. Ab 2011 sollen dort Ärzte und Kliniken vier Jahre lang staatliche Zuschüsse von insgesamt 19 Milliarden Dollar für Investitionen in die elektronische Datenverarbeitung erhalten. „Vergangenen Montag haben wir einen Vertriebsvertrag in den USA unterschrieben, bei dem wir von 2011 bis 2015 mit Umsätzen von etwa 90 Millionen Dollar planen“, sagt Ifa-Systems-Chef Guido Niemann. Damit steckt allein in diesem Vertrag die mögliche Verdreifachung des bisherigen Jahresumsatzes. Datagroup übrigens dürfte auch in diesem Jahr wieder für eine Überraschung gut sein. Mit Spannung erwarten die Analysten die Ausführungen von Firmenchef Max Schaber zur Integration der vor Kurzem übernommenen Töchter. Gut informierte Kreise rechnen damit, dass der Manager die Guidance anheben wird. Nach Bekanntgabe der Daten geht der Kurs möglicherweise wie schon 2009 wochenlang nach oben. Vielleicht lohnt es sich deshalb schon, vor der Präsentation am Montagnachmittag um 17.15 Uhr einzusteigen. Wie man nämlich hört, ist hier am Abend zusätzlich noch für eine größere Gruppe von Investoren ein separates Dinner geplant.
Investor-Info
m-u-t Messgeräte AG - Aufräumarbeiten beendet
2009 fiel der Umsatz bei m-u-t um acht Prozent. Das Management nutzte das Jahr, um Altlasten zu beseitigen und Kosten zu senken. Nach den Aufräumarbeiten dürfte der Messtechnikspezialist rasch zur alten Profitabilität zurückfinden. Der Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal bestätigt die Wende. Setzt sich der Trend fort, sind bereits 2011 wieder Gewinne um 0,50 Euro je Aktie möglich. Aktie auf diesem Niveau günstig.
Datagroup - Übernahme lässt Ergebnis steigen
Durch Einsparungen und den Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts steigerte Datagroup 2009 den Umsatz um 8,2 Prozent auf 73,5 Millionen Euro und den Gewinn um 57,7 Prozent auf 0,53 Euro je Aktie. Nach Vollkonsolidierung der jüngsten Übernahmen könnte 2011 ein Umsatz von 90 Millionen Euro und ein Ergebnis je Aktie von 0,80 Euro drin sein. Günstig bewertet, klarer Kauf.
Ifa Systems AG - Gewinnsprung steht bevor
Mehrere internationale Projekte dürften den Umsatz bei Ifa Systems bis 2015 erheblich anschieben. „Schon für 2011 rechnen wir mit einem Umsatzanstieg von 7,5 auf rund zwölf Millionen Euro“, sagt Vorstandschef Guido Niemann. Bei einer erwarteten Marge vor Steuern von 25 Prozent wären dann bereits im kommenden Jahr 1,30 Euro Gewinn je Aktie drin. Ebenfalls klarer Kauf. Limit setzen!
Zehn Überraschungskandidaten (PDF) Eine Kursverdopplung ist drin
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Bildquellen: Wolfgang Kriegbaum
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| 14.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 08.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 07.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 07.10.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 07.10.2025 | GEA Hold | Warburg Research |
| Datum | Rating | Analyst | |
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| 14.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 08.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 07.10.2025 | GEA Sector Perform | RBC Capital Markets | |
| 07.10.2025 | GEA Hold | Warburg Research | |
| 07.10.2025 | GEA Hold | Deutsche Bank AG |
| Datum | Rating | Analyst | |
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| 07.10.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 06.10.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 13.08.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 07.08.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 31.07.2025 | GEA Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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