Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Sorgt die Geldpolitik für neue Impulse?

18.08.25 14:46 Uhr

Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich


Sorgt die Geldpolitik für neue Impulse? | finanzen.net

Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex

Warten auf Trump-Putin-Treffen: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche uneinheitlich präsentiert. Hauptthema an den Märkten war das für Ende vergangener Handelswoche geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin.

Rückblick: Furcht und Hoffnung

Dabei gab es im Vorfeld einige Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine, genauso aber Befürchtungen, die Bedingungen für ein solches könnten letztlich über die Köpfe der Ukraine und der Europäer hinweg beschlossen werden. Daneben sorgten Spekulationen auf Zinssenkungen in den USA für Impulse, die von teils im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Inflationszahlen aus den USA unterstützt wurden. Unternehmenszahlen fielen unterschiedlich aus und wirkten sich in erster Linie auf die jeweiligen Werte aus.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,8 Prozent auf 24.359,30 Punkte. Der MDax verlor dagegen 1,8 Prozent auf 30.951,69 Zähler. Der TecDax gab um 0,5 Prozent nach auf 3.766,08 Punkte.

Größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Sartorius mit einem Aufschlag um 9,2 Prozent. Hier trieb unter anderem ein positives Analystenurteil inklusive Kurszielerhöhung. Dahinter setzte die Aktie der Commerzbank ihren Aufwärtskurs im laufenden Jahr fort und stieg um weitere 8,2 Prozent. Verluste mussten dagegen die Anleger von SAP verkraften, der Kurs gab um 5,2 Prozent nach. Marktbeobachter sprachen unter anderem von negativen charttechnischen Impulsen. Im MDax brachen die Titel von HelloFresh um 26,9 Prozent ein, die Zahlen und vor allem der gesenkte Ausblick verschreckten die Anleger. Der Kurs von TUI kletterte dagegen um 18,8 Prozent. Der Touristikkonzern hat seine Eckdaten vorgelegt und die Gewinnprognose angehoben.

Anleihen: Letztlich nachgegeben

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche in Grenzen geschwankt und letztlich nachgegeben. Die Spekulationen über den Ausgang des Trump-Putin-Treffens und die weitere Geldpolitik in den USA waren auch hier die beherrschenden Themen. Im Wochenvergleich legte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,68 auf 2,73 Prozent zu. Die Umlaufrendite stieg von 2,52 auf 2,61 Prozent.

USA: Neue Höchststände

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche weiter zugelegt, die wichtigsten drei Indizes verzeichneten neue Höchststände. Hintergrund waren erneut Hoffnungen auf eine Einigung zwischen Trump und Putin in Bezug auf die Ukraine, die am vergangenen Freitag allerdings bereits Zurückhaltung wichen, sowie Spekulationen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Der Dow-Jones-Index stieg im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 44.946,12 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 1,0 Prozent zu auf 6.449,80 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 rückte um 0,4 Prozent vor auf 23.712,07 Punkte.

Ausblick

Vom Sommerloch an den deutschen Aktienbörsen dürfte auch in der aktuelle Woche keine Rede sein, wohin der Weg geht, ist aber unklar, wenn man sich die Prognosen der Analysten ansieht. Während sich die einen weiteren Anlauf des Dax auf ein neues Rekordhoch vorstellen können, sind andere zurückhaltender. In welche Richtung sich die Indizes letztlich entwickeln werden, dürfte einerseits davon abhängen, wie die Anleger das von vielen als "Nicht-Ergebnis" des heiß erwarteten Trump-Putin-Treffens aufnehmen werden. Zwar wird letzteres weitgehend als Erfolg für Putin verbucht, allerdings waren bereits im Vorfeld etliche Stimmen laut geworden, die von keinem Ergebnis ausgegangen waren.

Neben diesem geopolitischen Einflussfaktor könnten in den kommenden Tagen die Spekulationen über die weitere Geldpolitik vor allem der Fed für Impulse an den Märkten sorgen. Vor den zu Ende der vergangenen Handelswoche vorgelegten US-Erzeugerpreisen, die spürbar stärker als erwartet angezogen hatten, war allgemein eine Zinssenkung auf der kommenden Notenbanksitzung eingepreist worden. In den kommenden Tagen könnten das Protokoll der vergangenen Fed-Ratssitzung sowie die zu erwartenden Reden auf dem Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole hier für neue Impulse sorgen.

Von Seiten der Konjunkturdaten stehen zudem einige hochkarätige Veröffentlichungen wie diverse Einkaufsmanagerindizes oder das Bruttoninlandsprodukt Deutschlands auf der Agenda. Von Unternehmensseite dagegen dürften die Einflüsse zurückgehen. Die Berichtssaison neigt sich ihrem Ende zu, Zahlen kommen vor allem aus der zweiten und dritten Börsenreihe.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 18.08.: Handelsbilanz der Eurozone
Mittwoch, 20.08.: Erzeugerpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 21.08.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Dienstleistungsindex für die USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA)
Freitag, 22.08.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

Nachrichten zu SAP SE

Wer­bung

Analysen zu SAP SE

DatumRatingAnalyst
30.09.2025SAP SE BuyGoldman Sachs Group Inc.
26.09.2025SAP SE BuyUBS AG
22.09.2025SAP SE BuyDeutsche Bank AG
19.09.2025SAP SE OverweightJP Morgan Chase & Co.
17.09.2025SAP SE BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
30.09.2025SAP SE BuyGoldman Sachs Group Inc.
26.09.2025SAP SE BuyUBS AG
22.09.2025SAP SE BuyDeutsche Bank AG
19.09.2025SAP SE OverweightJP Morgan Chase & Co.
17.09.2025SAP SE BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
07.02.2025SAP SE HoldWarburg Research
28.01.2025SAP SE HaltenDZ BANK
28.01.2025SAP SE HoldWarburg Research
10.01.2025SAP SE HoldWarburg Research
22.10.2024SAP SE HaltenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
06.08.2025SAP SE VerkaufenDZ BANK
23.04.2025SAP SE VerkaufenDZ BANK
07.03.2025SAP SE VerkaufenDZ BANK
17.05.2023SAP SE UnderperformJefferies & Company Inc.
11.05.2023SAP SE UnderperformJefferies & Company Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für SAP SE nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen