Tipp des Tages: Call auf K + S

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Davon können insbesondere die Manager des Kasseler Rohstoffkonzerns K + S ein Lied singen. Das Unternehmen vermarktet Dünger und Salze. Im Winter 2011/12 beispielsweise war der Salzverbrauch der Straßenmeistereien deutlich niedriger als im Jahr zuvor. Die Lager wurden nicht geräumt. Das führte dazu, dass im vergangenen Herbst nicht die gewohnten Mengen Streusalz geordert wurden. Das Ergebnis der Sparte blieb hinter den Vorgaben zurück. Ähnlich war die Lage bei Düngemittelprodukten, vor allem bei Kali, dem wichtigsten Produkt der Nordhessen. Auch hier hatten Wetterkapriolen dazu geführt, dass Landwirte weniger Dünger kauften als gedacht. Das drückte den Preis für eine Tonne Kali im Herbst unter 300 Dollar. Die Folge: K + S senkte im November die Gewinnprognose für 2012. Die Meldung löste einen Kursrutsch aus. Die Aktie fiel auf knapp 32 Euro.

Doch das Wetter bessert sich — zumindest aus Sicht von K + S: In Deutschland hält sich der Winter hartnäckig. Kälte, Schnee und Eis erfordern Streuaktionen. Das aber bedeutet, dass das erste Quartal deutlich besser werden dürfte als das Vorjahr. Auch an der Düngerfront tut sich was: China deckte sich Ende Dezember noch mit Kali für günstige 400 Dollar je Tonne ein. Indien zahlte für seine letzte Order — mehr als eine Million Tonnen wurden geordert — bereits 427 Dollar. In Brasilien erreichte der Kalipreis inzwischen 450 Dollar. Im südamerikanischen Markt wird mit weiter wachsender Nachfrage gerechnet.

Das verbessert die Aussichten auch für K + S. Die Kasseler sind zwar in Märkten wie China oder den USA nicht so stark präsent. Doch von weltweit steigenden Preisen profitiert auch der deutsche Konzern. In kleineren Märkten Asiens erzielt das Unternehmen heute Preise von mindestens 465 Dollar pro Tonne.

Die ersten guten Nachrichten waren Balsam für den Aktienkurs. Der DAX-Wert startete zur Aufholjagd. Die Experten der Citigroup gaben ihre vorsichtige Haltung auf und stuften die Aktie mit Kaufen ein. Das Kursziel beträgt 42 Euro. Weil das Papier in den vergangenen Monaten in einer engen Bandbreite gehandelt wurde und die Volatilität niedrig ist, sind klassische Optionsscheine preiswert. Der von uns ausgesuchte Call notiert weit im Geld. Der innere Wert liegt kaum unter dem Kurs des Calls. Gleichzeitig beträgt der Hebel immer noch mehr als 4. Würde die Aktie das Kursziel der Citigroup bis Mitte des Jahres erreichen, legt der Schein um 70 Prozent zu.

Emittent HSBC Trinkaus
ISIN DE 000 TB3 NLG 6
Laufzeit 12.12.2014
Bezugsverhältnis 0,1
Basispreis 28,00 €
Omega 3,2
Spread in % 1,16
Aufgeld in % 1,55
Innerer Wert 0,81