Urlaubserlebnisse boomen

TUI-Aktie weit im Plus: TUI übertrifft mit Umsatz- und Ergebnisplus die Erwartungen

13.08.25 20:25 Uhr

TUI-Aktie weit im Plus: TUI mit Gewinn-Überraschung - drittes Quartal stärker als gedacht | finanzen.net

TUI hat im dritten Geschäftsquartal 2024/25 seinen Umsatz und das Ergebnis stärker gesteigert als erwartet.

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Die Hitzewellen am Mittelmeer und der Nahost-Konflikt bremsen das Sommergeschäft des Reisekonzerns TUI jedoch etwas. Während die konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffe Rekordergebnisse verkündeten, liegen die Buchungen für die Sommersaison im Veranstaltergeschäft zwei Prozent niedriger als im Vorjahr, wie TUI am Mittwoch in Hannover mitteilte. In Deutschland betrage der Rückstand sogar fünf Prozent, erklärte Vorstandschef Sebastian Ebel in einer Videokonferenz mit Journalisten. Dennoch hatte der Manager seine Gewinnprognose am Dienstag leicht angehoben.

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Der Konzern müsse nicht unbedingt noch "den letzten Kunden" mitnehmen, an dem er dann nichts verdiene, sagte Ebel. So habe TUI bis Anfang August insgesamt 86 Prozent der angebotenen Pauschalreisen für den Sommer verkauft. Die Preise lägen im Schnitt drei Prozent höher als im Vorjahr, und die Veranstaltersparte bringe mehr als die Hälfte der Gäste für die konzerneigenen Hotelmarken wie Riu, TUI Blue und Robinson Club.

Unterdessen kämpft TUI damit, dass viele Kunden ihre Reisen erst recht spät buchen und dabei auch auf die Wetterlage und die Entwicklung von Konflikten wie im Gazastreifen schauen. Der Veranstalter versucht auch, mit Rabattgutscheinen gegenzusteuern. Andererseits könnten die jüngsten Hitzewellen dazu führen, dass sich mehr Kunden für Reisen im September oder Oktober entschieden, sagte Ebel.

Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni zählte TUI 5,9 Millionen Gäste und damit noch etwas weniger als im gleichen Zeitraum 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Da waren es 6 Millionen, wie eine Sprecherin mitteilte.

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Unterdessen erzielte TUI diesmal einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro und damit sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) legte um 38 Prozent auf knapp 321 Millionen Euro zu und erreichte den höchsten Stand seit der Fusion des Konzerns mit seiner früheren Veranstaltertochter TUI Travel im Jahr 2014. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 183 Millionen Euro nach nur 52 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September erwartet Ebel inzwischen nur noch ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 5 Prozent, nachdem er zuvor noch bis zu 10 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Der bereinigte operative Gewinn soll jedoch um 9 bis 11 Prozent wachsen. Hier hatte der Vorstand bisher 7 bis 10 Prozent angepeilt. Getragen wird die verbesserte Entwicklung vor allem von den konzerneigenen Hotels und den 17 Kreuzfahrtschiffen von TUI Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises.

Unterdessen arbeitet die TUI-Spitze weiter daran, den Konzern nach seiner Rettung durch den Staat in der Corona-Krise finanziell wieder besser aufzustellen. So sank die Verschuldung bis Ende Juni zuletzt um 0,2 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro, und mit den 250 Millionen Euro aus einer jüngst platzierten Anleihe will Finanzchef Mathias Kiep bisher geleaste Flugzeuge ins Eigentum des Konzerns übernehmen.

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Bisher seien die Flugzeuge der TUI-Flotte alle geleast. Durch die Übernahme werde der Konzern freier darin, wann er seine Flotte verstärke oder ältere Maschinen abstoße. "Man kauft Flugzeuge, wenn der Euro stark ist und verkauft sie, wenn der Euro schwach ist", ergänzte Vorstandschef Ebel. Daraus ergebe sich "ein erhebliches Ergebnispotenzial".

Ebel zeigte sich nun auch optimistischer, dass der kriselnde US-Flugzeughersteller Boeing nach herben Verspätungen die versprochenen neuen Maschinen für TUI im Herbst und im kommenden Frühjahr endlich ausliefert. So hatte der Hersteller bei den Auslieferungen zuletzt deutlich zugelegt.

Die Probleme machen Fluggesellschaften in aller Welt zu schaffen, zumal der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus aus Europa im absatzstärksten Flugzeugsegment - den Mittelstreckenjets - bis ins nächste Jahrzehnt hinein ausgebucht ist.

TUI-Aktien springen auf Februar-Hoch

Die tags zuvor von TUI angehobene Prognose für den Jahresgewinn 2024/25 sowie detaillierte Neunmonatszahlen haben am Mittwoch die Aktie des Touristikunternehmens beflügelt. Die TUI-Aktie hat am Mittwoch ihre Kursgewinne vom Vortag ausgebaut und kletterte via XETRA letztlich um 8,39 Prozent auf 8,56 Euro. Die Verluste seit Jahresbeginn wurden damit wettgemacht.

Zwar hatte das Management von TUI die Umsatzerwartung für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr gedämpft, wurde aber optimistischer für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit). Wechselkurseffekte ausgeklammert wird nun ein Anstieg um 9 bis 11 Prozent erwartet, nach bisher 7 bis 10 Prozent.

Zur Wochenmitte folgten weitere Details zum Zahlenwerk. Analyst Oliver Wojahn von MWB Research lobte vor allem die starke Profitabilität des Reisekonzerns. "Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen eine unerwartete Verbesserung der Margen", hob er hervor. Der 38-prozentige Anstieg des bereinigten Ebit im Vergleich zum Vorjahr sei vor allem auf die starke Entwicklung in den Geschäftsbereichen Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten und auch auf das späte Osterfest im Geschäftsbereich Märkte & Fluggesellschaften zurückzuführen. Er bemängelte allerdings den leicht unter seinen Schätzungen liegenden freien Barmittelzufluss.

Auch Analyst Cristian Nedelcu von der UBS sprach mit Blick auf das Ebit von einer positiven Überraschung, die von einer überdurchschnittlichen Geschäftsentwicklung der Kreuzfahrtsparte getragen worden sei. Die Umsätze hätten den Erwartungen weitgehend entsprochen. Negativ sei aber, dass sich die Sommerbuchungen und Preise im Vergleich zum Bericht für das zweite Quartal weiter verschlechtert hätten. Das werfe entsprechend Fragen hinsichtlich der zukünftigen Rentabilität auf.

Analystin Jaina Mistry von Jefferies lobte, dass das frühe Wintergeschäft auf Preissteigerungen hindeute und das angelaufene vierte Quartal für die Sparten Hotels und Kreuzfahrten stark aussehe.

Seit die TUI-Aktie vor etwas mehr als einem Jahr der Londoner Börse den Rücken kehrte und in den MDAX zurückkam, hat sie eine Berg- und Talfahrt durchlebt, in Summe aber um fast ein Viertel zugelegt. Doch alte Hochs, etwa aus dem Jahr 2018 bei mehr als 100 Euro, sind noch weit entfernt. Die TUI-Spitze arbeitet unterdessen nach wie vor daran, den Konzern nach seiner Rettung durch den Staat in der Corona-Krise finanziell wieder besser aufzustellen.

dpa-AFX

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