SMA hebt Prognose erneut an - Aktie schießt 17 Prozent nach oben

Zum zweiten Mal binnen drei Monaten hob die im TecDAX notierte Gesellschaft am Dienstag ihre Prognose an. Nun schließt sie einen operativen Verlust in diesem Jahr aus. Die Geschäfte liefen gut, hieß es in einer Mitteilung. Neue Produkte seien am Markt gefragt. Zudem zahle sich das harte Sparprogramm aus.

Der Vorstand erwartet nun in diesem Jahr einen Umsatz von 850 bis 900 Millionen Euro. Zuletzt lag die Prognose bei 800 bis 850 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) rechnet SMA Solar Technology jetzt mit einem Ergebnis zwischen 0 und 10 Millionen Euro. Bislang hatte die Spanne von einem Verlust von 25 Millionen bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis gereicht. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen an dieser Stelle einen operativen Fehlbetrag von 165 Millionen Euro bei einem Umsatz von 805 Millionen ausgewiesen.

Die Aktie reagierte mit einem Freudensprung auf die neue Prognose und legte bis zum frühen Nachmittag mehr als 16 Prozent auf knapp 34 Euro zu. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich der Börsenwert von SMA somit bereits mehr als verdoppelt. Allein seit der ersten Erhöhung der Geschäftsziele im Juli war der Aktienkurs um rund 70 Prozent in die Höhe geschossen, hatte zwischendurch aber auch mehrmals kräftige Tageseinbußen teilweise im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen müssen.

"SMA hat innerhalb kürzester Zeit einen nachhaltigen Turnaround geschafft", sagte Vorstandsprecher Pierre-Pascal Urbon. Das Unternehmen gehe gestärkt aus dem Umbruch der Solarbranche hervor. Erstmals seit 2010 werde es in diesem Jahr wieder ein Umsatzwachstum geben.

Das Unternehmen kämpfte in den vergangenen fünf Jahren mit einem Rückgang der Nachfrage und wachsendem Preisdruck. Dies ließ auch den Aktienkurs einbrechen: Anfang 2010 hatte das Papier in der Spitze noch 106,70 Euro gekostet und war dann auf 10,275 Euro Anfang dieses Jahres abgesackt.

Nun wendet sich das Blatt auch dank der global wieder steigenden Nachfrage nach Solarprodukten. Um das Ruder herumzureißen, hat SMA zudem in diesem Jahr 1600 von rund 5000 Arbeitsplätzen gestrichen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent auf 429,3 Millionen Euro. Dabei fiel jedoch ein operativer Verlust von knapp 15 Millionen Euro an, ein Jahr zuvor waren es gut 62 Millionen.

NIESTETAL (dpa-AFX)