Während Handelskrieg

Airbus-Aktie gefragt: Gewinn über Erwartungen

02.05.25 19:58 Uhr

Starke Zahlen beflügeln Airbus-Aktie - Gewinn überrascht Anleger | finanzen.net

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus ist trotz weniger Jet-Auslieferungen überraschend gut ins Jahr gestartet.

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Doch der von den USA angezettelte Handelskrieg droht die schon bestehenden Engpässe bei wichtigen Bauteilen zu verschärfen. Vorstandschef Guillaume Faury hielt am Mittwochabend zwar an seinem Ziel fest, in diesem Jahr 820 Verkehrsflugzeuge auszuliefern und einen bereinigten operativen Gewinn von sieben Milliarden Euro zu erzielen. Die Folgen von Zöllen klammert er dabei jedoch weiterhin aus.

Airbus SE-Aktie schlussendlich 5,33 Prozent auf 154,94 Euro. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Kursbilanz der Airbus-Papiere noch minimal negativ. Nach dem Rekordhoch Anfang März bei gut 177 Euro waren die Aktien im Zuge der von US-Präsident Donal Trump losgetretenen Zoll-Lawine innerhalb eines Monats um bis zu 27 Prozent auf 130 Euro eingebrochen, bevor sie sich zuletzt wieder erholt hatten.
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Analystin Milene Kerner von der Investmentbank Barclays stufte den Quartalsbericht insgesamt als beruhigend ein. Nach den jüngsten Problemen rechnet sie wieder mit mehr Anlegerinteresse. Vom Rekord Anfang März bei gut 177 Euro waren die Aktien innerhalb eines Monats um bis zu 27 Prozent eingebrochen, bevor sie sich zuletzt wieder auf gut 147 Euro erholten.

Die Zollpolitik der USA sorge weiter für Unsicherheit, notierte unterdessen UBS-Analyst Ian Douglas-Pennant. Der direkte Einfluss auf den Flugzeugbauer sollte im aktuellen Zoll-Szenario aber eingedämmt sein.

Faury zufolge würden neue Zölle die Komplexität für Airbus erhöhen. Zudem bleibe ihr Umfang ebenso ungewiss wie ihre Dauer und ihre Umsetzung. Zwar zielt US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik derzeit nicht auf die Luftfahrtindustrie. Allerdings hätten geplante oder schon verhängte Zölle trotzdem Folgen für die Luftfahrtbranche, sagte Faury. So lehnen chinesische Fluggesellschaften inzwischen die Abnahme neuer Flugzeuge des US-Herstellers Boeing ab.

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Andere Fluggesellschaften haben bereits klargestellt, dass sie mögliche Mehrkosten durch Zölle nicht tragen wollen. Keine Airline der Welt könne 20-prozentige Zölle auf neue Jets verkraften, sagte etwa Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Schon seit der Corona-Pandemie kämpft Airbus mit Lieferengpässen bei Flugzeug-Bauteilen wie Triebwerken und Sitzen. Der Bedarf an neuen und weniger spritdurstigen Jets scheint bisher ungebremst, und Airbus kann die starke Nachfrage kaum stillen. Zwar will Faury die Produktion der Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320neo einschließlich der neuen Langstreckenversion A321XLR auf monatlich 75 Stück ausweiten. Doch die Zulieferer kommen nicht hinterher, und der Manager musste sein Produktionsziel auf das Jahr 2027 verschieben.

Auch im ersten Quartal hatte Airbus mit Engpässen zu kämpfen. Der Hersteller übergab 136 Passagierjets an seine Kunden, sechs weniger als ein Jahr zuvor. Die Auslieferung von Maschinen verlagere sich daher stärker ins Spätjahr, räumte Faury ein. Schon in den vergangenen Jahren hatten sich Airbus' Auslieferungen regelmäßig kurz vor Jahresende geballt.

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Faury und seine Leute verfolgen die Entwicklung in der Zollpolitik nach eigenen Angaben genau. Allerdings sei es noch "zu früh, die Auswirkungen zu beziffern". Das Geschäft von Flugzeug- und Triebwerksherstellern basiert auf komplexen internationalen Lieferketten über Ländergrenzen hinweg. Für manche Materialien gibt es auf der ganzen Welt nur wenige Zulieferer, die die strengen Anforderungen der Luftfahrtbranche erfüllen.

Finanziell lief es für Airbus im ersten Quartal trotz der Engpässe besser als von Analysten erwartet. So wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf gut 13,5 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten (bereinigtes Ebit) legte um acht Prozent auf 624 Millionen Euro zu. Bessere Geschäfte mit Hubschraubern, Rüstung und Raumfahrt machten die schwächere Entwicklung bei den Passagierjets mehr als wett.

Zwar schlug der angekündigte Stellenabbau in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte mit 105 Millionen Euro negativ zu Buche. Weil Airbus andererseits den Wert mehrerer Beteiligungen nach oben schraubte, sprang der Überschuss um ein Drittel auf 793 Millionen Euro nach oben. Mit den Kennzahlen übertraf der Konzern durchweg die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Auch der erwartete Barmittelabfluss vor Kundenfinanzierungen fiel mit 310 Millionen Euro deutlich geringer aus als von Analysten geschätzt.

Jefferies belässt Airbus auf 'Hold' - Ziel 180 Euro

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Airbus nach Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 180 Euro belassen. Das erste Quartal sei stärker gewesen als befürchtet, schrieb Analystin Chloe Lemarie in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dies gelte vor allem im Hinblick auf den Free Cashflow des Flugzeugbauers. Sie erwähnte noch erfreuliche Kommentare in einer Telefonkonferenz: Dort sei gesagt worden, dass die Zölle bisher nicht zu weiteren Störungen der Lieferkette geführt hätten.

JPMorgan belässt Airbus auf 'Overweight' - Ziel 180 Euro

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Airbus mit einem Kursziel von 180 Euro auf "Overweight" belassen. Das erste Quartal habe die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst David Perry in seinem am Donnerstag vorliegenden Kommentar. Der Free Cashflow (FCF) sei sogar sehr imposant gewesen. Das Management rüste sich gegen die Zölle, aber noch nicht gegen Währungsgegenwind.

RBC belässt Airbus auf 'Outperform' - Ziel 185 Euro

Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Airbus auf "Outperform" mit einem Kursziel von 185 Euro belassen. Der Flugzeugbauer habe im ersten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Ken Herbert in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Fokus bei dem Unternehmen liege nun auf den US-Zöllen und der Integration der übernommenen Teile von Spirit Aerosystems.

TOULOUSE (dpa-AFX)

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