Value-Investments: Die Suche nach dem Katalysator
Fondsmanagerin der Métropole Gestion, Isabel Levy, pflegt einen unkonventionellen Value-Stil. Im Interview spricht sie über ihren Ansatz.
Werte in diesem Artikel
von Jens Castner, €uro am Sonntag
Investing wisely, weise investieren – so lautet der Grundsatz der französischen Fondsgesellschaft Métropole Gestion, die seit Anfang 2010 auch in Deutschland vertreten ist. Wir sprachen mit Isabel Levy, der Leiterin des Fondsmanagements, über ihren besonderen Value-Ansatz.
€uro am Sonntag: Frau Levy, wie investiert man besonders weise?
Isabel Levy: Indem man den Wert
einer Firma ermittelt und kauft, wenn der Preis, der an der Börse
dafür zu bezahlen ist, deutlich darunter liegt.
Ist das nicht die Grundüberlegung, die jeder Fondsmanager anstellt?
Eben nicht. Auch wenn sich viele Kollegen gerne Value-Investing auf die Fahnen schreiben, sind die meisten im Grunde Trendfolger. Das liegt daran, dass fast alle Analysten mehr oder weniger gleich arbeiten.
Was machen Sie anders?
Das beginnt schon bei der Personalauswahl. Bewerbern fürs Portfoliomanagement stelle ich immer die Frage, wo sie Urlaub machen.
Was bringt das?
Wer wie alle anderen im Sommer nach Mallorca fliegt, schwimmt tendenziell eher mit dem Strom. Wer lieber im Winter durch Skandinavien wandert, wird auch dem Management eines Unternehmens andere Fragen stellen als die breite Masse.
Wie äußert sich das in der Praxis?
Wenn ein Vorstand erzählt, dass die Immobilien ausgegliedert oder defizitäre Sparten verkauft werden sollen, um die Marge zu heben, jubelt die Meute oft drauflos. Wir können darin keinen Mehrwert entdecken und stellen die Frage: Was ist, wenn Sie keinen Käufer finden?
Das persönliche Gespräch mit dem Management ist demnach wichtig für Sie?
Essenziell. Wir wollen jede Firma, in die wir investiert sind, mindestens dreimal pro Jahr sehen, wobei wir uns nicht nur mit dem Topmanagement treffen. Die zweite und dritte Führungsebene verstehen oft mehr vom Tagesgeschäft. In unserem dreistufigen Auswahlprozess durchforsten wir den Markt nach den üblichen Kennzahlen wie Kurs-Buchwert-, Kurs-Umsatz- und Kurs-Gewinn-Verhältnis nach unterbewerteten Aktien. In Europa bleiben dann von 7000 infrage kommenden Unternehmen etwa 350 übrig, die wir eingehend analysieren. Wenn Bewertung und Perspektive stimmen, muss uns das Management ebenso überzeugen.
Birgt das nicht die Gefahr, von rhetorisch beschlagenen Managern eingewickelt zu werden?
Nein. Wir verteilen keine Sympathiepunkte, sondern wir wollen im Gespräch verstehen lernen, wie ein Unternehmen funktioniert. Um nicht in die klassischen Value-Fallen zu tappen – Stichwort: ist billig, bleibt billig –, versuchen wir ferner, Katalysatoren zu identifizieren, denen die Geschäftsentwicklung und damit letztlich auch der Aktienkurs folgt.
Was können solche Katalysatoren sein?
Zum Beispiel schaut bei Daimler alle Welt auf die Pkw-Verkaufszahlen. Die allein sind für uns aber nicht ausschlaggebend, vielmehr betrachten wir konjunkturelle Frühindikatoren wie die Auftragseingänge bei schweren Lkw, den sogenannten Class-8-Trucks. Solange diese nach oben weisen, halten wir an unserem Daimler-Engagement fest, denn bewertungstechnisch hat die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,5 noch viel Potenzial.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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