Pro Goldhafen?

Morningstar-Analyst: Kryptowährungen werden Gold niemals das Wasser reichen können

05.10.18 21:16 Uhr

Morningstar-Analyst: Kryptowährungen werden Gold niemals das Wasser reichen können | finanzen.net

Einige überzeugte Bitcoin-Fans sind sich sicher, dass die Internetwährung über das Potenzial verfügt, Gold in Zukunft als sicheren Hafen zu ersetzen. Doch ein Analyst hat entscheidende Argumente dagegen.

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Kryptowährungen haben im vergangenen Jahr mit ihrem turbulenten Aufschwung in der Finanzwelt für viel Aufsehen gesorgt - die größten Befürworter glaubten teilweise fest daran, der Bitcoin stelle eine sichere und lukrative Anlageform dar. Zwar legte vor allem das Cybergold eine rasante Performance hin, letztendlich führte diese aber zu einem massiven Kurseinbruch und einem hohen Wertverlust. Einige Charaktereigenschaften der digitalen Devisen könnten dennoch auf den ersten Blick wie ein Vorteil gegenüber Gold wirken: So benötigen die Cybermünzen keine Lagerräume oder müssen mühsam aus Goldminen gewonnen und schließlich verarbeitet werden.

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Dennoch keine Konkurrenz für Gold

Um genauer ermitteln zu können, inwieweit Internetdevisen wie Bitcoin, Ethereum und Co. eine ernstzunehmende Rolle als sichere Anlageklasse zukommen könnte, überprüfte der Morningstar-Analyst Kristoffer Inton die Eigenschaften des Internetgeldes. Diese wurden den Anforderungen gegenübergestellt, die eine Anlageklasse aufweisen muss, um als "sicherer Hafen" gelten zu können - diese Rolle hat das Edelmetall Gold seit jeher inne. Insbesondere konzentrierte sich das Analystenteam rund um Inton auf Eigenschaften wie "Liquidität, funktionalen Zweck, Angebotsknappheit, zukünftige Nachfragesicherheit und Dauerhaftigkeit", zitiert die Wirtschaftsnachrichtenseite "MarketWatch". Vor allem der Faktor der Funktionalität stelle einen deutlichen Schwachpunkt digitaler Währungen dar, weshalb "Kryptowährung Gold nicht als Anlageklasse für den sicheren Hafen herausfordert und nicht herausfordern wird", bekräftigt der Morningstar-Analyst.

Schwachpunkt in puncto Funktionalität?

Digitale Münzen werden - neben ihrer Funktion als Spekulationsobjekt - in erster Linie als Online-Zahlungs- bzw. Tauschmittel eingesetzt. Einen sinnvollen Verwendungszweck könnte diese Anlageklasse also vermutlich durchaus erfüllen - allerdings ist die funktionelle Verwendung offenbar noch lange nicht soweit, um traditionelle Zahlungsmittel zu ersetzen. Als Schwachpunkt sei in erster Linie die Transaktionskapazität einzustufen: Während der Bitcoin etwa fünf Transaktionen pro Sekunde schafft, steht die zweitgrößte Cyberwährung Ethereum mit 15 Überweisungen pro Sekunde etwas effizienter dar, wie einem Bericht von "MarketWatch" zu entnehmen ist. Doch dahingegen können die traditionellen Transaktionsdienste, wozu beispielsweise Visa und MasterCard gehören, bis zu 10.000 Transaktionen pro Sekunde abwickeln - die Kryptowährungen hängen in Bezug auf ihren Verwendungszweck also deutlich hinterher.

Umlagerung wäre fatal

Zwar steht für den Morningstar-Analysten fest, dass die digitalen Währungen noch lange nicht über das Potenzial verfügen, dem gelb glänzenden Edelmetall ernsthafte Konkurrenz zu machen, er zeigt sich aber dennoch besorgt über mögliche Auswirkungen: Denn sollte der Fall eintreten, dass Bitcoin und Co. Gold als Anlageklasse überholen sollten und die Investoren, die 40 Prozent halten, ihre Investition umschichten, könnte der Goldpreis enorm ins Wanken geraten, so Inton.

Nach wie vor lässt sich schwer sagen, ob eine Anlageform mit solch extremer Volatilität als sicherer Hafen für Investoren in Frage kommt. "Seit Jahresbeginn ist der Preis für einen einzelnen Bitcoin um 52% gefallen und der Preis für Gold ist um 12,4% gefallen", verglich der Analyst vor wenigen Tagen gegenüber "MarketWatch". Außerdem sehen andere Marktexperten für den derzeit immer wieder schwächelnden Rohstoff eine glänzende Zukunft: Die Bank of America Merrill Lynch hat sich zu den Gold-Bullen gesellt und sieht eine Wertsteigerung des gelben Edelmetalls in den kommenden Monaten.

Theresa Holz / Redaktion finanzen.net

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