03.02.2023 20:15

Rheinmetall-Aktie in Grün: Bundesregierung stimmt Ausfuhr von Leopard-1-Kampfpanzern zu

Exportgenehmigung: Rheinmetall-Aktie in Grün: Bundesregierung stimmt Ausfuhr von Leopard-1-Kampfpanzern zu | Nachricht | finanzen.net
Exportgenehmigung
Folgen
Die Ukraine wird voraussichtlich deutlich mehr deutsche Leopard-Kampfpanzer erhalten als bisher erwartet.
Werbung
Nach der Zusage von 14 Leopard 2 der Bundeswehr gab die Bundesregierung am Freitag auch für den Export von Panzern des älteren Typs Leopard 1 aus Industriebeständen grünes Licht. Um wieviele Panzer es sich handelt, blieb aber zunächst offen. Es werde nun "insbesondere Sache der Unternehmen sein, herauszufinden, was denn real praktisch lieferbar ist", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) betonte: "Es ist der erklärte Wille der Bundesregierung, diese Leopard-1-Panzer, die ja aus der Industrie kommen, ebenfalls der Ukraine zur Verfügung stellen."

Das Düsseldorfer Unternehmen Rheinmetall hatte der Ukraine nach Angaben des damaligen Botschafters Andrij Melnyk bereits im April vergangenen Jahres 88 Leopard-1-Panzer angeboten. "Leider wurde zu viel wertvolle Zeit vergeudet, um die schwierige Situation an der Front zugunsten der Ukraine viel schneller zu wenden", sagte der heutige Vize-Außenminister der Deutschen Presse-Agentur.

Ukrainischer Botschafter: "Wir haben keine Zeit zu verlieren"

Der jetzige ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev sagte der dpa, man stehe im Austausch mit der deutschen Seite, um die Panzer nun schnell an die Front zu bringen. "Wir haben keine Zeit zu verlieren." Makeiev wertete die Exportgenehmigung als klares Zeichen, dass Deutschland und andere Verbündete der Ukraine zum Sieg im Krieg gegen die russischen Angreifer verhelfen wollen. "Die heutige Ankündigung ist auch ein weiteres Zeichen, dass die Verbündeten der Ukraine keine Illusionen mehr haben, was die Ziele des terroristischen Regimes im Kreml in der Ukraine angeht und so lange an der Seite der Ukraine stehen werden, solange es nötig ist, bis die Ukraine siegt."

Instandsetzung kann viele Monate dauern

Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" will neben Rheinmetall auch die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) Leopard 1 für den Export in die Ukraine aufbereiten. Die FFG hat nach früheren Angaben bereits 2010 insgesamt 99 Exemplare der Variante 1A5 aus dänischen Beständen gekauft. Wie viele davon zwischenzeitig verkauft oder anderweitig verwendet wurden, ist nicht bekannt. Das Unternehmen reagierte am Freitag nicht auf eine dpa-Anfrage.

Die Instandsetzung dürfte viele Monate dauern, das hat Rheinmetall bereits klar gemacht. "Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres", hatte Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger Mitte Januar der "Bild am Sonntag" gesagt. "Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut."

Konkretisierung "in den nächsten Tagen und Wochen"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vergangene Woche nach langem Zögern die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern angekündigt. Zusammen mit Bündnispartnern will Deutschland zwei ukrainische Bataillone mit diesen moderneren Leopard-Varianten ausstatten, Bei der Bundeswehr verfügt ein Panzerbataillon über 44 Panzer.

Zur Genehmigung der Leopard-1-Exporte wollte sich Regierungssprecher Steffen Hebestreit nicht näher äußern. "Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, das wird sich dann in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren", sagte er lediglich.

Erster Leopard 1 wurde 1965 ausgeliefert

Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Von 1965 bis Mitte der 80er Jahre wurden 4700 Exemplare produziert. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard-1-Panzer bereits vor 20 Jahren ausgemustert.

Neun Länder auf fünf Kontinenten nutzen den Panzer nach Herstellerangaben aber heute noch. Darunter sind Chile und Brasilien, zwei Länder, die Scholz gerade besucht hat. Nach brasilianischen Medienberichten hat sich die Bundesregierung vor der Reise auch um Munition für den Leopard 1 bemüht. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erteilte Scholz aber eine Absage für jegliche Munitionslieferungen. Auch die Nato-Partner Türkei und Griechenland verfügen noch in großem Umfang über Leopard-1-Panzer.

Melnyk: "Es sollte keine neuen roten Linien mehr geben"

Melnyk sagte, dass es bei der Munitionsbeschaffung für den Leopard 1 Probleme geben könnte. Er forderte die Bundesregierung außerdem auf, "nach dem Leo-Tabu-Bruch wirklich Gas zu geben und neue Waffenlieferungen ohne Verzögerung auf den Weg zu bringen". Erneut verlangte er auch Tornado-Kampfjets, Kriegsschiffe und U-Boote für die ukrainischen Streitkräfte. "Es sollte keine neuen roten Linien mehr geben, um die Ukraine in ihrem Überlebenskampf mit allen in Deutschland verfügbaren Waffen zu unterstützen."

Rheinmetall-Aktien stiegen via XETRA schlussendlich um 0,66 Prozent auf 227,50 Euro.

BERLIN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Rheinmetall AG
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Rheinmetall AG
Long
Short
Hebel wählen:
5x
10x
Name
Hebel
KO
Emittent
Bildquellen: nitpicker / Shutterstock.com, Postmodern Studio / Shutterstock.com

Nachrichten zu Rheinmetall AG

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • Peer Group
  • ?

Um Ihnen die Übersicht über die große Anzahl an Nachrichten, die jeden Tag für ein Unternehmen erscheinen, etwas zu erleichtern, haben wir den Nachrichtenfeed in folgende Kategorien aufgeteilt:

Relevant: Nachrichten von ausgesuchten Quellen, die sich im Speziellen mit diesem Unternehmen befassen

Alle: Alle Nachrichten, die dieses Unternehmen betreffen. Z.B. auch Marktberichte die außerdem auch andere Unternehmen betreffen

vom Unternehmen: Nachrichten und Adhoc-Meldungen, die vom Unternehmen selbst veröffentlicht werden

Peer Group: Nachrichten von Unternehmen, die zur Peer Group gehören

Analysen zu Rheinmetall AG

  • Alle
  • Buy
  • Hold
  • Sell
  • ?
24.03.2023Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.03.2023Rheinmetall BuyWarburg Research
20.03.2023Rheinmetall KaufenDZ BANK
20.03.2023Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
17.03.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
24.03.2023Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.03.2023Rheinmetall BuyWarburg Research
20.03.2023Rheinmetall KaufenDZ BANK
20.03.2023Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
17.03.2023Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
17.03.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
17.02.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
14.02.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
30.01.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
25.01.2023Rheinmetall NeutralUBS AG
14.06.2019Rheinmetall ReduceOddo BHF
25.01.2017Rheinmetall SellDeutsche Bank AG
06.11.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
01.06.2015Rheinmetall verkaufenCredit Suisse Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Rheinmetall AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"

Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"

Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen
Werbung
Werbung
Werbung
Neue Funktionen als Erstes nutzen
Sie nutzen finanzen.net regelmäßig? Dann nutzen Sie jetzt neue Funktionen als Erstes!
Hier informieren!
Werbung
Börse Stuttgart Anlegerclub
Werbung

Heute im Fokus

Sorgen um Bankensektor: DAX geht unter 15.000 Punkten ins Wochenende -- Wall Street letztlich fester -- Deutsche Bank-Aktie abgestraft - Credit Default Swaps steigen -- SAP, Varta, TUI im Fokus

Deutsche Wohnen belässt Dividende unverändert. London mit weniger Bedenken gegen Milliarden-Übernahme von Activision Blizzard. Shortseller Hindenburg Research nimmt Zahlungsdienstleister Block ins Visier. CS und UBS wegen Russlandsanktionen zum Ziel von US-Ermittlungen geworden. Stifel passt Ziel für Volkswagen an. ABB plant weiteren Aktienrückkauf von bis zu 1 Milliarde USD.

Umfrage

Sollte die EZB angesichts der drohenden Bankenkrise auf eine lockere Geldpolitik setzen?

finanzen.net zero
finanzen.net zero

Oskar

ETF-Sparplan

Oskar ist der einfache und intelligente ETF-Sparplan. Er übernimmt die ETF-Auswahl, ist steuersmart, transparent und kostengünstig.
Zur klassischen Ansicht wechseln