DAX verteidigt 12.000-Punkte-Marke knapp -- Dow schließt fester -- Spotify-Aktie feiert fulminantes Börsendebut -- Tesla verfehlt Produktionsziel für Model 3 -- Facebook, BVB im Fokus
Frühjahrsaufschwung am US-Automarkt - VW mit kräftigem Absatzplus. US-Milliardär Singer steigt bei Autobauern Hyundai und Kia ein. Peking: Strafzölle gegen USA. Japanischer Broker will Kryptobörse Coincheck kaufen. Deutscher Einzelhandelsumsatz sinkt im Februar unerwartet.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt dominierten am Dienstag die Verkäufer.
Der DAX stieg am Morgen mit einem Abschlag von 0,8 Prozent bei 11.997,47 Punkten in die Nach-Osterwoche ein und rutschte damit wieder unter die 12.000-Punkte-Marke. Auch im Verlauf dominierten die roten Vorzeichen das Bild in Frankfurt. Zur Schlussglocke wies das Börsenbarometer einen Verlust von 0,78 Prozent aus. Damit schaffte es der DAX noch einmal knapp über die 12.000-Punkte-Marke und schloss bei 12.002,45 Punkten. Ebenfalls schwächer präsentieren sich die Techwerte. Der TecDAX startete zunächst mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bei 2.477,60 Indexpunkten, baute seine Verluste im Handelsverlauf aber ebenfalls deutlicher aus. Er ging 1,1 Prozent tiefer bei 2.467,02 Punkten aus dem Handel.
Dabei waren es insbesondere die tiefroten Vorgaben aus den USA, die den Handel hierzulande belasteten. An der Wall Street waren die Kurse am Ostermontag deutlich eingebrochen, insbesondere Techtitel hatten kräftige Verluste hinnehmen müssen.
Darüber hinaus kamen enttäuschende Meldungen von Konjunkturseite: Der Umsatz im deutschen Einzelhandel hat sich im Februar schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die preisbereinigten Umsätze gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,7 Prozent.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China wird auch von Anleger hierzulande weiter mit Sorge beobachtet. Am Wochenende hatte China seine Drohung wahr gemacht und seinerseits Strafzölle gegen die Vereinigten Staaten beschlossen. Nur eineinhalb Wochen nach Inkrafttreten der umstrittenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium belegte nun das Reich der Mitte 128 US-Produkte mit Zöllen zwischen 15 und 25 Prozent.
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Die europäischen Märkte verloren im Dienstagshandel Zähler.
Der EuroSTOXX 50 startete zunächst mit einem Abschlag von 0,37 Prozent bei 3.349,02 Indexpunkten in den Handel, im Verlauf wurde das Minus größer. Letztendlich ging der EuroStoxx mit einem Minus von 0,43 Prozent bei 3.346,93 Zählern in den Feierabend.
Techwerte gerieten besonders unter Druck, was sich im Vortageshandel an der Wall Street bereits angedeutet hatte. Zudem sorgte eine Welle von Hiobsbotschaften wie Chinas Antwort im Handelsstreit für Verunsicherung am europäischen Aktienmarkt.
Negative Nachrichten kamen zudem von Konjunkturseite: Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums ist im März wie erwartet langsamer gewachsen, woran Kapazitätsengpässe in einigen Ländern Anteil hatten. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 56,6 (Februar: 58,6) Punkte. Das war der niedrigste Stand seit acht Monaten und entsprach dem in erster Veröffentlichung genannten Wert.
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An der Wall Street standen die Zeichen nach dem gestrigen Kursrutsch am Dienstag auf Stabilisierung.
Der Dow Jones eröffnete den Handel mit einem Gewinn von 0,36 Prozent auf 23.744,20 Zählern und zeigte sich weiterhin fest. Zum Handelsende notierte er 1,65 Prozent fester bei 24.033,36 Punkten. Auch der NASDAQ Composite startete klar im Plus und sank zwischenzeitlich in die Verlustzone zurück. Er schloss letztendlich nach volatilem Handel mit klaren Gewinnen.
Mehr als eine Gegenbewegung wird nach Meinung von Beobachtern aber nicht zu erwarten sein. Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg und einer verschärften Regulierung der Technologiebranche sitze den Anlegern noch immer im Nacken, hieß es am Markt. Speziell Technologiewerte dürften daher anfällig für weitere Verluste bleiben.
Am Montag war es an den US-Börsen zu einem regelrechten Ausverkauf gekommen, nachdem China in Reaktion auf die kürzlich eingeführten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium seinerseits Strafzölle auf US-Produkte beschlossen hatte. Dazu kamen wiederholte Verbalattacken des US-Präsidenten gegen Amazon. Donald Trump wirft dem Handelskonzern vor, zu wenig Steuern in den USA zu zahlen und die US-Post auszunutzen. In Verbindung mit dem jüngst enthüllten Datenmissbrauch bei Facebook kamen Befürchtungen auf, dass besonders Unternehmen, die Geld mit den Daten ihrer Kunden verdienen, strengeren Vorschriften unterworfen werden könnten.
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An den wichtigsten asiatischen Märkten ging es im Dienstagshandel abwärts.
In Japan verlor der Leitindex Nikkei 225 0,45 Prozent und ging bei 21.292,29 Punkten in den Feierabend.
Auch auf dem chinesischen Festland dominierten die Verkäufer und schickten den Shanghai Composite abwärts. Am Ende ging es um 0,84 Prozent auf 3.136,63 Indexpunkte ins Minus. Verluste wurden zwischenzeitlich auch aus Hongkong gemeldet. Der Hang Seng konnte sich im späten Handel aber behaupten und schaffte sogar den Sprung ins Plus: Mit einem Aufschlag von 0,29 Prozent auf 30.180,10 Zähler beendete das Börsenbarometer den Handelstag.
Damit reagierten die Aktienmärkte in Fernost relativ verhalten auf den deutlichen Kursrutsch an den US-Märkten am Ostermontag. Dennoch waren es es Sorgen vor einem immer mehr Konturen annehmenden Handelskrieg zwischen den USA und vor allem China und die Befürchtung schärferer Regulierungsvorschriften im Technologiebereich, die die Geschäftsmodelle diverser Unternehmen in Frage stellen könnten, die die Daten ihrer Nutzer vermarkten. China hat seine Drohung wahrgemacht und Strafzölle auf verschiedene US-Produkte verhängt und damit auf Einfuhrzölle der USA reagiert. Allerdings bescheinigen Marktteilnehmer der Volksrepublik eine ziemlich verhaltene Reaktion.
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