IWF: Deutsche Bank hat weltweit größtes externes Risikopotenzial

30.06.16 01:01 Uhr

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   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--Die Deutsche Bank AG ist nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) das riskanteste Kreditinstitut der Welt - jedenfalls im Hinblick auf mögliche externe Übertragungseffekte. In seinem aktuellen Financial Sector Assessment Program für Deutschland schreibt der IWF: "Unter den global tätigen Banken mit systemischer Bedeutung (G-SIBs) scheint die Deutsche Bank der wichtigste Nettolieferant von Systemrisiken zu sein." Auf den Plätzen zwei und drei folgen HSBC und Credit Suisse.

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   Deutschland liegt laut IWF auch insgesamt beim externen Übertragungsrisiko seines Bankensystems weltweit auf Platz eins, gefolgt von Frankreich, Großbritannien und den USA. Der IWF bezieht sich bei seiner Aussage auf die Kapitalverluste, die die Banken eines Landes im Falle eines Schocks den Banken eines Landes "netto", das heißt abzüglich der umgekehrt verursachten Verluste, zufügen können. Die Deutsche Bank ist stark im Derivategeschäft engagiert.

   "Die relative Bedeutung der Deutschen Bank zeigt, wie wichtig es ist, Risiken richtig zu managen und die G-SIBs und ihre grenzüberschreitenden Exponierungen intensiv zu überwachen", schreibt der IWF. Auch müsse das neue Abwicklungsregime schnell komplettiert werden.

   Der IWF beruft sich bei seinen Aussagen auf eine Analyse von 16 Ländern mit der stärksten Exponierung gegenüber dem deutschen Bankensektor, für die Daten bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) verfügbar sind. Der IWF legt im Rahmen von Artikel-IV-Konsultationen alle fünf Jahre ein Financial Sector Assessment Program vor.

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   Skeptisch äußert sich der IWF zur Absicht, eine Bank weitgehend ohne Einsatz öffentlicher Gelder zu restrukturieren oder abzuwickeln. "Die Behörden glauben, dass die meisten systemisch wichtigen Banken bereits genug Verbindlichkeiten vorhalten, die bei einem Bail-in herangezogen werden können. Sie sollten laufend prüfen, ob diese auch bei den großen Instituten ausreichend vorhanden sind", heißt es in dem Bericht.

   Zudem muss Deutschland laut IWF noch besser die konkreten Abläufe im Falle einer Bankabwicklung proben. Als besondere Herausforderung sieht er die rasche Bewertung zu übertragender Vermögenswerte und den fortlaufenden Zugang zu Marktinfrastrukturen.

   "In manchen Fällen können Abwicklungsmaßnahmen einige Tag dauern, und die Behörden müssen sicherstellen, dass sie in dieser Zeit die Kontrolle über das Institut behalten." Dazu zähle auch die Fähigkeit, für eine bestimmte Bank ein allgemeines Moratorium zu verhängen.

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   Die in dieser Phase notwendige Liquidität muss laut IWF entweder aus privaten Quellen oder einer öffentlichen Absicherung kommen. "Obwohl das Regelwerk einen Zugang zu Notfallliquidität (ELA) nicht vorsieht, sollte sich die Bundesbank in der Vorbereitungsphase mit den Abwicklungsbehörden über den potenziellen Liquiditätsbedarf in der Phase nach der Abwicklung verständigen", heißt es in dem Bericht.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/jhe

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   June 29, 2016 18:30 ET (22:30 GMT)

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