MÄRKTE EUROPA/Börsen in Risikostimmung - DAX knapp an Rekord vorbei

08.10.25 18:12 Uhr

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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten haben die Indizes am Mittwoch zugelegt. Über den ganzen Tag kamen Käufe an die Börse, mit der freundlichen Wall Street ging es am Nachmittag mit den Kursen nochmals nach oben. Auch Hoffnungen auf eine Lösung der französischen Politkrise halfen etwas. Der DAX kletterte um 0,9 Prozent auf 24.597 Punkte und näherte sich damit seinem Allzeithoch bei 24.639 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 zeigte sich 0,6 Prozent höher bei 5.650 Punkten. Beim Gold ging die Rekordjagd dynamisch weiter. Inzwischen wurde auch die 4.000er-Marke am Spotmarkt genommen, das neue Allzeithoch lag bei 4.052 Dollar. Politische Unsicherheiten und die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen kurbelten die Nachfrage an, wie es hieß. Goldman Sachs hatte das Ziel für den Goldpreis erneut angehoben - auf nun 4.900 Dollar für Ende 2026, bisher war das Haus von 4.300 Dollar ausgegangen. Der Anstieg werde immer marktbreiter als Krisenindikator gewertet, hieß es zudem im Handel.

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Statt "Herbstes der Reformen" droht "Winter unseres Missvergnügens"

In Deutschland gab es am Vormittag enttäuschende Daten zur Industrieproduktion im August, sie fiel um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ein erneuter heftiger Schlag für die deutsche Konjunktur, hieß es dazu von LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch. Es gab zwar Sondereffekte in der Automobilindustrie, die durch Werksferien und Produktionsumstellungen ein Minus von über 18 Prozent verzeichnete. Aber wenn man sich die Zahlen genauer anschaue, sei das Minus praktisch durch alle größeren Branchen gegangen. Grund hierfür dürfte eine allgemeine Nachfrageschwäche sein. Für das dritte Quartal werde damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher.

Statt eines "Herbstes der Reformen" drohe nun ein "Winter unseres Missvergnügens". Derzeit falle es zunehmend schwerer, unseren nach wie vor positiven Ausblick für 2026 zu begründen, so der Ökonom. Derweil hat die Bundesregierung ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden Jahr auf 0,2 Prozent leicht angehoben.

Nach Börsenschluss in Europa veröffentlichte die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Zinssitzung. Marktteilnehmer interessieren sich insbesondere für die Machtverhältnisse innerhalb der Zentralbank, und ob der "Trump-Abgesandte" Miran Unterstützer gefunden hat.

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Autoaktien gewichtsmäßig im DAX "verzwergt"

Stark unter Druck standen Autoaktien nach einer gesenkten BMW-Prognose. Der Stoxx-Autoindex verlor 2,1 Prozent. BMW fielen um 8,3 Prozent und zogen Mercedes-Benz um 2,9 und VW um 1,9 Prozent mit nach unten. Zum einen läuft der BMW-Absatz in China nicht gut, dazu belasten die US-Zölle. Die Kapitalrendite im Autogeschäft wird nun der Spanne von 8 bis 10 Prozent erwartet statt 9 bis 13 Prozent. "Die Schwäche in China ist enttäuschend, aber der unerwartet starke Gegenwind durch Zölle aufgrund von Verzögerungen bei der Umsetzung von Handelsabkommen liegt nicht in der Kontrolle des Unternehmens", hieß es von Bernstein. Die Analysten zeigten sich mit Blick auf neue Modelle im kommenden Jahr optimistisch für BMW. Dass die schwachen Autoaktien den DAX nicht stärker bremsten, erklärten Börsianer damit, dass deren Gewichtung mittlerweile "verzwergt" sei. Im DAX kämen sie zusammen mit Continental nur noch auf ein Gewicht von gut 5 Prozent, das dem von Rheinmetall entspreche. SAP brächten dagegen 14 und Siemens 10 Prozent auf die Waage.

Stahlwerte bauten dagegen ihre jüngsten Gewinne aus. Analyst Andrew Jones von der UBS sah die geplanten EU-Maßnahmen als positiv für den EU-Stahlsektor an, die Auslastung könnte so auf über 70 Prozent steigen. Der Plan sieht eine Senkung der Stahlimportquoten um 47 Prozent gegenüber 2024 auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr vor, eine Verdoppelung der Zölle außerhalb der Quoten auf 50 Prozent und die Einführung einer neuen "Melted & Poured"-Klausel, um die Rückverfolgbarkeit zu verbessern und Umgehungen zu verhindern. Thyssenkrupp gewannen 4,7 Prozent, Salzgitter 3 Prozent und Arcelormittal 6,6 Prozent.

Für die Aktie der schweizerischen ABB ging es um 0,8 Prozent nach oben. Statt der geplanten Abspaltung des Robotikgeschäfts wird es für einen Unternehmenswert von fast 5,4 Milliarden Dollar an die Softbank in Japan verkauft. Analysten gingen davon aus, dass ein Teil des Erlöses über Aktienrückkäufe Anlegern zugutekommen werde. Der Deal wurde von Vontobel-Analyst Mark Diethelm als positiv angesehen - die Erlöse fielen deutlich höher als vom Markt erwartet aus.

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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 5.649,73 +0,6% +14,7%

Stoxx-50 4.791,49 +0,9% +10,2%

Stoxx-600 573,79 +0,8% +12,1%

XETRA-DAX 24.597,13 +0,9% +22,5%

CAC-40 Paris 8.060,13 +1,1% +8,0%

AEX Amsterdam 960,62 -0,0% +9,3%

ATHEX-20 Athen 5.275,18 +0,7% +46,7%

BEL-20 Brüssel 4.940,28 +0,6% +15,2%

BUX Budapest 101.811,05 +0,5% +27,8%

OMXH-25 Helsinki 5.053,63 +0,5% +16,6%

OMXC-20 Kopenhagen 1.639,11 +1,4% -23,1%

PSI 20 Lissabon 8.149,10 +0,4% +27,3%

IBEX-35 Madrid 15.678,30 +1,0% +33,9%

FTSE-MIB Mailand 43.484,24 +1,0% +26,0%

OBX Oslo 1.578,83 +0,2% +18,5%

PX Prag 2.358,47 -0,0% +34,0%

OMXS-30 Stockholm 2.733,49 +0,4% +9,6%

WIG-20 Warschau 2.877,99 +0,3% +30,9%

ATX Wien 4.702,68 -0,0% +28,4%

SMI Zürich 12.648,11 +1,0% +7,9%

*bezogen auf Vortagesschluss

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:13 % YTD

EUR/USD 1,1603 -0,5% 1,1658 1,1738 +12,5%

EUR/JPY 177,24 +0,1% 177,04 173,09 +8,7%

EUR/CHF 0,9309 +0,0% 0,9307 0,9336 -0,9%

EUR/GBP 0,8669 -0,1% 0,8681 0,8715 +4,9%

USD/JPY 152,76 +0,6% 151,89 147,46 -3,4%

GBP/USD 1,3384 -0,3% 1,3429 1,3469 +7,3%

USD/CNY 7,1240 +0,1% 7,1195 7,1182 -1,2%

USD/CNH 7,1528 +0,1% 7,1458 7,1354 -2,6%

AUS/USD 0,6577 -0,1% 0,6581 0,6601 +6,4%

Bitcoin/USD 122.497,15 +0,4% 122.045,50 120.826,45 +29,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,22 61,32 +1,5% 0,90 -13,9%

Brent/ICE 66,44 65,45 +1,5% 0,99 -12,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 4.046,70 3.984,95 +1,5% 61,75 +51,8%

Silber 49,43 47,84 +3,3% 1,59 +65,7%

Platin 1.427,92 1.391,56 +2,6% 36,36 +59,3%

Kupfer 5,07 5,10 -0,5% -0,03 +23,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 08, 2025 12:13 ET (16:13 GMT)

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DatumRatingAnalyst
07.10.2025Rheinmetall BuyGoldman Sachs Group Inc.
07.10.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
07.10.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.10.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
07.10.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
07.10.2025Rheinmetall BuyGoldman Sachs Group Inc.
07.10.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
07.10.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.10.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
07.10.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
15.09.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
08.08.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
17.06.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
09.05.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
29.04.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
DatumRatingAnalyst
14.06.2019Rheinmetall ReduceOddo BHF
25.01.2017Rheinmetall SellDeutsche Bank AG
06.11.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
01.06.2015Rheinmetall verkaufenCredit Suisse Group

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