TKMS und Rheinmetall glänzen

In diesen Tagen werden Themen wie die US-Pläne für einen Frieden in der Ukraine genauso heiß diskutiert wie die neue nationale Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten. Letztere geht sehr hart mit Europa ins Gericht, sodass man sich auf dem alten Kontinent noch stärker auf sich selbst verlassen dürfte, wenn es um den Schutz vor Russland geht. In diesen Zeiten kommt dem heimischen Rüstungssektor eine zunehmende Bedeutung zu.

TKMS steigt auf

Mit TKMS (WKN: TKMS00 / ISIN: DE000TKMS001) hat Deutschland in dieser Hinsicht einen gewichtigen neuen Player an den Börsen hervorgebracht. Nach einem eindrucksvollen Börsendebüt hatte sich die Euphorie rund um ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) etwas gelegt. Doch nun brachte sich das Unternehmen wieder ins Gespräch: Ab dem 22. Dezember 2025 wird der Börsenneuling dem MDAX angehören.

Die Zugehörigkeit zur zweiten deutschen Börsenliga kann dabei einige Vorteile mit sich bringen. Indexanbieter, die den MDAX abbilden, müssen die Aktie kaufen. Auf diese Weise wird die Nachfrage zusätzlich angekurbelt. Damit nicht genug: Bereits vor dem Börsengang hatte TKMS mit auf Jahre hinaus vollen Auftragsbüchern geglänzt. Nun wurden die Geschäftszahlen zum Geschäftsjahr 2024/25 veröffentlicht. Der Auftragseingang in Höhe von rund 8,8 Mrd. Euro wurde im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht.

Die Umsätze kletterten um 9 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro, während das bereinigte EBIT um 53 Prozent auf 131 Mio. Euro verbessert werden konnte. Für 2025/26 wird ein Wert zwischen 100 und 150 Mio. Euro erwartet, während die Umsätze mittelfristig kontinuierlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von etwa 10 Prozent gesteigert werden sollen. Die bereinigte EBIT-Marge wird wiederum bei über 7 Prozent gesehen, gegenüber zuletzt 6 Prozent.

Rheinmetall spielt in einer anderen Liga

Eine Liga höher als TKMS spielt Rheinmetall (WKN: 703000 / ISIN: DE0007030009). Der Rüstungskonzern hat in den vergangenen Jahren Anlegern Traumrenditen beschert. Zuletzt hatte sich die im DAX gelistete Aktie jedoch eine Auszeit gegönnt. Es bleibt abzuwarten, ob die immer wieder hereinflatternden Aufträge diese Rallye wieder ankurbeln können. Die jüngste Bestellung betrifft einen Lieferauftrag für 120-mm-Panzermunition für die Bundeswehr. So bestellten die deutschen Streitkräfte weitere Patronen Gefechts- und Übungsmunition aus dem bestehenden Rahmenvertrag.

Der neue Auftragseingang liegt laut Konzernangaben bei mehreren hundert Millionen Euro. Im Juli 2023 hatte die Bundeswehr einen bestehenden Rahmenvertrag mit Rheinmetall zur Lieferung von Panzermunition auf ein Volumen von rund 4 Mrd. Euro ausgeweitet. Bis Ende 2030 können aus dem Rahmenvertrag mehrere hunderttausend Gefechts- und Übungspatronen unterschiedlicher Ausführungen im Kaliber 120 mm × 570 beschafft werden, wie sie zum Beispiel die Hauptwaffe des Kampfpanzers Leopard 2 verschießt.

Mein Fazit

Die aktuelle politische Lage zeigt, dass höhere Rüstungs- und Verteidigungsausgaben in Europa auch nach einem potenziellen Ende des Krieges in der Ukraine auf der Tagesordnung bleiben sollten. Neben vielen weiteren Playern wollen unter anderem TKMS und Rheinmetall den wachsenden Bedarf an heimischen Rüstungsgütern decken.

Wer nicht nur auf TKMS oder Rheinmetall, sondern auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen aus dem europäischen Rüstungssektor setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ACA / ISIN: DE000DA0ACA0) auf den European Defence Index anschauen.