Hugo Boss verschiebt Gewinnziel - Aktie gibt nach
Mehr Geld für Werbung und neue Läden: Der Modekonzern Hugo Boss kann sein Margenziel nicht halten.
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Es werde zwar weiter mittelfristig eine Profitabilität - gemessen am Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) - von 25 Prozent angestrebt, teilte das Unternehmen am Dienstag bei einer Investorenveranstaltung in Hongkong mit. Der Konzern geht allerdings davon aus, dieses Ziel erst nach 2015 zu erreichen. Beim Umsatz rechnen die Metzinger weiter mit einem Anstieg auf drei Milliarden im Jahr 2015. Im vergangenen Jahr setzte Hugo Boss knapp 2,35 Milliarden Euro um. Die EBITDA-Marge lag bei 22,5 Prozent.
Um das angepeilte Umsatzwachstum zu erreichen, setzt Hugo Boss weiter auf den Ausbau des Geschäfts in eigenen Läden. 2015 will der Konzern mehr als 60 Prozent seine Erlöses im Einzelhandel verdienen. Im vergangenen Jahr waren dies 49 Prozent. Der Verkauf in eigenen Filialen brachte damit erstmals in der Unternehmensgeschichte so viel ein wie das Geschäft im Großhandel. Der Anteil des Einzelhandels ist zuletzt deutlich gestiegen. 2009 hatte der Großhandel noch fast zwei Drittel zum Umsatz beigesteuert und der Absatz in eigenen Läden nur rund ein Drittel.
Aktuell kämpft Hugo Boss mit dem starken Euro - der Umsatz wuchs im dritten Quartal nicht mehr so stark wie im ersten Halbjahr. Anfang Oktober musste das MDAX-Unternehmen bei der Prognose für das laufende Jahr etwas zurückrudern. 2013 werde jetzt beim Umsatz ein Plus zwischen 6 und 8 Prozent erwartet - dabei sind allerdings Währungseffekte ausgeklammert. In Euro umgerechnet wird das Wachstum voraussichtlich geringer ausfallen. Davor hatte der Konzern ein Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich angepeilt. Beim operativen Gewinn (EBITDA) rechnet der Konzern ebenfalls mit einem Anstieg zwischen 6 und 8 Prozent./zb
Die Verschiebung des Gewinnziels hat die Aktien von Hugo Boss am Dienstag vorbörslich von ihrem jüngsten Rekordstand zurückgeholt. In der ersten Handelsstunde verloren Boss-Titel daraufhin 3,17 Prozent auf 95,93 Euro, nachdem sie tags zuvor mit 99,43 Euro noch eine Bestmarke erreicht hatten. Der MDAX bewegte sich derweil kaum von der Stelle.Ein Börsianer wertete die Meldung zwar als nicht gerade hilfreich, sieht aber "keinen großen Schocker". "Der Konsens liegt für 2015 bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 24,4 Prozent." Den heutigen Investorentag in Hongkong dürfte Boss seiner Meinung nach für weitere Erklärungen nutzen.
Auch Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank hebt hervor, dass sowohl er als auch der Konsens bereits etwas unter dem bisherigen Unternehmensziel liegen. Der Experte rechnet entsprechend kaum mit Anpassungen. Aus den Äußerungen des Managements schließt er aber, dass eine Steigerung der Profitabilität vom aktuellen Niveau von rund 23 Prozent ebenso herausfordernd werde, wie konstant zweistelliges Gewinnwachstum..
Ein anderer Experte blieb recht optimistisch: Boss rechne weiterhin mit einem Umsatzwachstum von jeweils rund zehn Prozent in den kommenden zwei Jahren. Das sollte den negativen Effekt des verschobenen Margenziels kompensieren. Zudem hält er zumindest eine geringe Profitabilitässteigerung in 2014 für möglich./ag/rum/stb
HONGKONG/METZINGEN (dpa-AFX)
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