Whole-Foods-Aktie mit Kurssprung: Amazon bietet 14 Milliarden Dollar
Der Online-Shopping-Gigant Amazon will die Lebensmittelkette Whole Foods Market schlucken.
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Der weltgrößte Online-Händler steigt groß in den stationären Lebensmittelhandel in den USA ein: Amazon bietet für Whole Foods Market 42 US-Dollar je Aktie - was einer Gesamtbewertung von 13,7 Milliarden US-Dollar entspricht. Mit seinem bisher größten Zukauf verstärkt Amazon den Druck auf seine Rivalen in den USA: Es ist ein klarer Hinweis auf Pläne für ein Imperium aus Online- und Offline-Geschäft. Anleger dampften beim Börsenwert der Konkurrenten Milliarden weg.
Die Aktien von Whole Foods Market waren zunächst vom Handel ausgesetzt. Als der Handel mit den Papieren gegen 15:50 Uhr deutscher Zeit wieder begann, legten sie einen Kurssprung hin: In den ersten Minuten stiegen die Whole-Foods-Aktien um rund 27 Prozent auf gut 42 Dollar. Das entspricht dem Angebot je Aktie von Amazon. Am Donnerstag hatten die Papiere noch bei rund 33 Dollar geschlossen. Die Aktien von Amazon kann in den ersten Handelsminuten um rund drei Prozent zulegen.
Amazon hatte in den vergangenen Jahren den stationären Handel stark unter Druck gesetzt, unter anderem mit günstigeren Preisen. Im Geschäft mit Lebensmitteln preschte der Online-Händler unter anderem mit dem Service Amazon Fresh vor, der jüngst auch in Deutschland startete. Der Konzern zeigte zuletzt aber immer mehr selbst Interesse am Geschäft mit Einkaufsläden. So eröffnete Amazon mehrere Buchgeschäfte in den USA und schmiedet auch Pläne für kleine High-Tech-Supermärkte, die von wenigen Mitarbeitern betrieben werden können.
KURSREAKTIONEN AUCH IN EUROPA
Die angekündigte Übernahme hat am Freitag die Branche in Aufruhr versetzt. Die Aktienkurse großer Handelsketten dies- und jenseits des Atlantiks fielen teils prozentual zweistellig. Die Aktien des weltgrößten Supermarkt-Betreibers Walmart mit Sitz in den USA fielen zuletzt um rund 5 Prozent; die Aktien der US-Wettbewerber Kroger, Target und Costco rutschen sogar teilweise um mehr als 10 Prozent ab.
Auch international waren Schockwellen der Ankündigung zu spüren: Die Aktie des niederländischen Konzerns Ahold verlor zeitweise rund neun Prozent, für das Carrefour-Papier ging es um mehr als drei Prozent abwärts und für den britischen Konkurrenten Sainsbury zeitweise um vier Prozent. Die Aktie des deutschen METRO-Konzerns gab um rund 1 Prozent nach.
WHOLE FOODS MIT 461 SUPERMÄRKTEN
Whole Foods Market betrieb nach jüngsten Zahlen aus dem Frühjahr 461 Lebensmittel-Supermärkte. Davon entfiel ein Großteil mit 440 Geschäften auf die USA, weitere 12 lagen in Kanada und 9 in Großbritannien. Die 1978 gegründete Firma ist auf hochwertige - und entsprechend teure - Lebensmittel spezialisiert.
FINANZINVESTOR MACHTE DRUCK AUF WHOLE FOODS
Der Finanzinvestor Jana Partners war zuletzt unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung bei Whole Foods und hatte die Firma zu einem Verkauf gedrängt. Whole Foods hatte im vergangenen Quartal den Umsatz lediglich um ein Prozent auf knapp 3,74 Milliarden Dollar gesteigert, der Gewinn sank im Jahresvergleich von 142 auf 99 Millionen Dollar. In den USA werden gut 97 Prozent der Erlöse erwirtschaftet.
JOHN MACKEY BLEIBT AN DER SPITZE VON WHOLE FOODS
Der prägende Mitgründer und Chef John Mackey soll auch unter dem Dach von Amazon an der Spitze der Kette bleiben. Er hatte Jana Partners jüngst in einem Interview als "gierige Bastards" bezeichnet und versichert, dass sie nicht die Kontrolle über die Firma bekommen würden. Die Läden sollen unter der bisherigen Marke weiterarbeiten, betonte Amazon.
Für den Online-Händler ist es der mit Abstand größte Zukauf seiner Geschichte nach dem Kauf der auf das Streaming von Videospielen spezialisierten Plattform Twitch für rund eine Milliarde Dollar. Laut Marktexperte Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital hat die geplante Übernahme eine immense Bedeutung für den US-Einzelhandelssektor. Sie unterstreiche den enormen Wandel der Branche, ausgelöst durch das Geschäftsmodell von Amazon. Das Unternehmen scheine bereit zu sein, nun auch die Lebensmittelbranche so zu dominieren wie bislang den Nichtlebensmittelsektor, sagte Wilson.
Der Konzern mache das Leben der Wettbewerber allein durch seine Größenvorteile und seine Preismacht deutlich schwerer. Allerdings könnte Amazon allmählich ein Fall für die Kartellbehörden werden, mahnte Wilson an. Es sei möglicherweise nur eine Frage der Zeit, bis man in Washington gegen die zunehmende Macht von Amazon vorgehen werde.
SEATTLE (dpa-AFX)
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14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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