ROUNDUP: Rheinmetall verfehlt Erwartungen - Auftragsstau nach Regierungswechsel

07.08.25 10:04 Uhr

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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Ein schleppender Auftragseingang hat Rheinmetall auf seinem rasanten Wachstumskurs mitten im Rüstungsboom etwas gebremst. Mit den Geschäftszahlen zum zweiten Quartal hat Deutschlands größter Rüstungskonzern außerdem die Erwartungen der Analysten verfehlt. Rheinmetall setzt auf eine bessere Entwicklung im zweiten Halbjahr und stellt auch weiterhin eine Erhöhung der Jahresprognose in Aussicht. Die Aktie brach im frühen Handel als Schlusslicht im DAX nach ihrem Rekordlauf dennoch zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent ein.

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Die Auftragsvergabe in Deutschland laufe nach den Neuwahlen im Frühjahr erst verspätet an, teilte Rheinmetall am Donnerstag in Düsseldorf mit. Dabei spielt die Bundeswehr für den Rüstungskonzern eine wichtige Rolle, im ersten Halbjahr machte Deutschland fast ein Drittel des Umsatzes aus. Zum Jahresauftakt machten sich zudem Vorzieheffekte bemerkbar. Im zweiten Quartal brach die sogenannte Nomination daraufhin um 77 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro ein. Diese Kennziffer umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden.

Nun baut Rheinmetall-Chef Armin Papperger vor allem auf das vierte Quartal und rechnet dann mit deutlich mehr Bestellungen. "Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen", sagte Papperger laut Mitteilung. Mit 63,2 Milliarden Euro stieg der sogenannte Backlog, der neben dem Auftragsbestand zum Beispiel auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden beinhaltet, auf ein weiteres Rekordhoch.

Nachdem sich der Rheinmetall-Kurs allein seit Jahresbeginn fast verdreifacht hatte, nutzten die Anleger den Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen. Ein Händler sprach von "großen Vorschusslorbeeren" angesichts der Kurs-Rally von Februar bis Anfang Juni. Zuletzt hatte die Rheinmetall-Aktie schon auf hohem Niveau konsolidiert. Das Rekordhoch von Anfang Juni bei 1.944 Euro ist mittlerweile etwas außer Sichtweite geraten.

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Mit seinen Quartalszahlen verfehlte der Rüstungskonzern die Erwartungen. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um fast neun Prozent auf 2,43 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte um gut zwei Prozent auf 276 Millionen Euro. Analysten hatten hier jeweils mehr auf dem Zettel. Die operative Ergebnismarge ging von 12,1 auf 11,3 Prozent zurück. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 131 Millionen Euro nach 62 Millionen ein Jahr zuvor. Jefferies-Expertin Chloe Lemarie sprach von alles in allem schwachen Zahlen.

Angesichts der Beschlüsse des Nato-Gipfels im Juni und der geplanten Aufrüstung in Europa rechnet Rheinmetall jedoch mit einer weiterhin starken Nachfrage. Bevor sich diese konkretisiert, hält der Dax-Konzern an seiner Jahresprognose fest. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr weiter zwischen 25 und 30 Prozent zulegen. Das würde einem Erlös von 12,2 bis 12,7 Milliarden Euro entsprechen. Die operative Ergebnismarge dürfte nach wie vor rund 15,5 Prozent erreichen.

Rheinmetall hat sich nach eigener Aussage bereits auf wieder anziehende Bestellungen im Restjahr vorbereitet und die Lagerbestände aufgestockt. Das trübte den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) im zweiten Quartal erheblich, er sackte von plus 170 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 911 Millionen ab./niw/men/jha/

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