Rüstungsboom

HENSOLDT-Aktie schließt schwach: Nettoverlust massiv ausgeweitet

07.05.25 21:08 Uhr

HENSOLDT-Aktie kann Gewinne nicht verteidigen: Nettoverlust im ersten Quartal verdoppelt | finanzen.net

Die Aufrüstung in Europa verschafft dem Radar-Spezialisten HENSOLDT immer mehr Aufträge. Das wissen Anleger nur zeitweise zu schätzen.

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Nach weiteren Bestellungen im ersten Quartal setzte Vorstandschef Oliver Dörre sein Ziel für das Jahr 2030 nach oben: Dann könne der Umsatz statt der bisher anvisierten 5 Milliarden sogar bis zu 6 Milliarden Euro erreichen, kündigte der Manager am Mittwoch in Taufkirchen bei München an. Ende März trieben Aufträge rund um den Kampfjet Eurofighter HENSOLDTs Auftragsbestand auf den Rekordwert von gut 6,9 Milliarden Euro hoch.

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Die Aktien von HENSOLDT hoben sich nach der Vorlage von Quartalszahlen mit einem Kursanstieg um fast fünf Prozent zunächst positiv ab, zum Handelsschluss war auf XETRA aber ein Minus von 1 Prozent auf 69,10 Euro zu sehen. Seit dem Jahreswechsel hat sich ihr Kurs mehr als verdoppelt. Hintergrund sind die geplanten hohen Rüstungsausgaben europäischer Länder.

"Der weiterhin andauernde Krieg in der Ukraine und die Konfliktherde im Nahen und Mittleren Osten dominieren die geopolitische Agenda", sagte HENSOLDT-Chef Dörre. Hinzu komme der erhöhte Druck der USA auf ihre Nato-Bündnispartner, ihre Verteidigungsausgaben weiter anzuheben.

HENSOLDT bietet etwa Radartechnik für den Kampfjet Eurofighter und das Luftverteidigungssystem Iris-T an, das auch die Ukraine gegen die russischen Angreifer einsetzt. Auch an Radar- und Selbstschutztechnik für das künftige europäische Luftkampfsystem FCAS arbeitet das Unternehmen mit. Und zum Flugabwehrpanzer Skyranger 30 von Rheinmetall steuert HENSOLDT das Radarsystem bei.

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Im ersten Quartal sammelte das Unternehmen aus Taufkirchen Bestellungen über 701 Millionen Euro ein und damit über fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um ein Fünftel auf 395 Millionen Euro.

Unter dem Strich zahlen sich die Zuwächse jedoch noch nicht aus - im Gegenteil: Der auf die Aktionäre entfallende Nettoverlust verdoppelte sich von 14 auf 30 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) verdiente HENSOLDT zwar 30 Millionen Euro, doch dies waren neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Vorstandschef Dörre sieht das Unternehmen allerdings auf Kurs, den Umsatz in diesem Jahr auf 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro zu steigern. Von diesem Erlös sollen etwa 18 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen sowie vor Sondereffekten übrig bleiben. Im ersten Quartal lag diese Marge jedoch nur bei 7,6 Prozent - nach immerhin 10,2 Prozent ein Jahr zuvor.

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Anleger sahen unter diesen Umständen über einen verhaltenen Jahresauftakt hinweg. Laut Chloe Lemarie vom Analysehaus Jefferies zeigte sich von der Profitabilität im ersten Quartal allerdings enttäuscht.

Auch andere Rüstungstitel im Anlegervisier

Auch andere Rüstungstitel bewegen sich:

Rheinmetall bewegten sich am Mittwoch im DAX zeitweise im Plus und erreichten mit bis zu 1.672 Euro erneut ein Rekordhoch, hier war zuletzt aber ein leichtes Minus von 0,27 Prozent auf 1.640,50 Euro zu sehen. Die Papiere von RENK geben unterdessen 1,11 Prozent auf 58,08 Euro nach.

Am Vortag war nach Anlaufschwierigkeiten im ersten Wahlgang die Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler vollzogen. Damit ist der Weg frei für dessen massives Investitionsprogramm, das sich unter anderem auf den Verteidigungsbereich konzentriert. "Dass Friedrich Merz erst im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt wurde, hat das Vertrauen der Wirtschaft und der Anleger in die große Koalition nicht unbedingt gestärkt", schrieb IG-Marktbeobachter Christian Henke.

Dem Anleger drängt sich laut Henke die Frage nach dem künftigen Erfolg der neuen Regierung auf. "Zwischen vollmundiger Ankündigung und tatsächlicher Umsetzung milliardenschwerer Ausgabenprogramme liegt oft ein tiefer Graben", zeigten sich auch die Experten von Index-Radar skeptisch. Investoren sähen nun genauer hin, welche Unternehmen tatsächlich wie stark von den Maßnahmen profitieren könnten.

Aktien aus dem Rüstungssektor müssen sich daher wohl vorerst an ihrer Rally messen. Rheinmetall zogen 2025 nochmals um 170 Prozent an, während sich der Kurs von HENSDOLDT mehr als verdoppelte und der von RENK sich mehr als verdreifachte.

TAUFKIRCHEN (dpa-AFX)

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Bildquellen: HENSOLDT

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11:26HENSOLDT UnderperformJefferies & Company Inc.
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