Infineon-Aktie fällt nach schwachem Ausblick

Der Chiphersteller Infineon schaut nach einem Gewinnsprung im vergangenen Geschäftsjahr wie erwartet vorsichtig in die Zukunft.
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Nach einem Jahr mit kräftigem Wachstum an allen Ecken bremst eine Flaute im Industriegeschäft den Chiphersteller Infineon. Zwar werde der Umsatz trotz des "herausfordernden Marktumfeldes" und zusätzlich zur geplanten Übernahme in den USA weiter zulegen, sagte Vorstandschef Reinhard Ploss am Donnerstag. Doch das hohe Tempo von 12 Prozent Anstieg im vergangenen Geschäftsjahr kann das Unternehmen nicht halten. Obwohl einige Analysten noch trübere Aussichten befürchtet hatten, lagen Infineon-Aktien zum Mittag als Dax-Schlusslicht 1,7 Prozent im Minus.
Konzernweit erwartet das Unternehmen im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr noch 6 bis 10 Prozent Umsatzwachstum. Das Langfrist-Ziel liegt genau in der Mitte - allerdings dürften zwei Prozentpunkte Wachstum laut Finanzchef Dominik Asam nur aus günstigeren Wechselkursen kommen. Und während das Geschäft mit der Autobranche, das fast jeden zweiten Euro beisteuert, im Konzernschnitt oder leicht darüber zulegen soll, dürfte die Industriesparte (IPC) wegen fehlender Nachfrage deutlich darunter liegen. Von den Erlösen sollen wiederum etwa 14 Prozent als operativer Gewinn bleiben - nur minimal weniger als die 14,4 Prozent aus dem abgeschlossenen Jahr.
ÜBERNAHME VON INTERNATIONAL RECTIFIER STEHT BEVOR
Keinen Einfluss auf die Rechnung hat der US-Konkurrent International Rectifier, den Infineon für 3 Milliarden Dollar (2,25 Mrd Euro) schlucken will. Wenn die größte Übernahme der Konzerngeschichte spätestens Anfang 2015 grünes Licht von den Behörden bekommt, soll die Integration beginnen, die laut Infineon-Chef Ploss vergleichsweise einfach sein dürfte, weil beide Konzerne eine ähnliche Struktur haben.
Finanzchef Asam plant dafür einen zweistelligen Millionen-Betrag ein. Schon im zweiten Jahr nach dem Kauf soll der Neuzugang seinen Beitrag zum Margenziel von durchschnittlich 15 Prozent beitragen - selber also mindestens diesen Anteil vom Umsatz als operativen Gewinn einfahren.
DIVIDENDE STEIGT ERSTMALS SEIT DREI JAHREN
Im Ende September abgelaufenen vierten Quartal hatte Infineon den Wert mit 16 Prozent erstmals im Geschäftsjahr übertroffen. Auf zwölf Monate gesehen steigerte der Konzern den Umsatz um 12 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro und verdoppelte seinen Überschuss auf 535 Millionen. "In einem dynamischen Markt haben wir unsere Chancen genutzt", sagte Ploss.
Davon profitieren auch die Aktionäre: Sie sollen zum ersten Mal seit drei Jahren eine höhere Dividende erhalten. Die Ausschüttung soll um 50 Prozent auf 0,18 Euro je Aktie klettern. Dabei hatte die Europäische Kommission Infineon im vierten Quartal 83 Millionen Euro Kartellstrafe aufgebrummt.
UNSICHERHEIT IN DER BRANCHE - INFINEON ENTSPANNT
Sorgen anderer Art hatten die Branche im Herbst umgetrieben: Die Wachstumsaussichten in Europa und China bereiten den Chipherstellern Kopfschmerzen. Der US-Rivale Microchip Technologies stellte Mitte Oktober gar einen möglichen Einbruch des Halbleiter-Geschäfts für das kommende Halbjahr in Aussicht. Zwar spürte auch Infineon laut Ploss im August und September eine Flaute bei den Aufträgen. Große Schieflagen, die auch andere Wettbewerber beschrieben, habe man aber nicht beobachtet.
Für das laufende erste Geschäftsquartal erwartet Infineon das saisonal übliche flauere Geschäft. Verglichen mit dem starken Sommerquartal mit 1,2 Milliarden Euro Umsatz rechnet der Vorstand mit 5 bis 9 Prozent Rückgang. Wegen schwankender Preise ist in der Halbleiterindustrie der Vergleich mit dem Vorquartal statt dem Vorjahreszeitraum üblich. Die Segmentmarge dürfte auf 10 bis 13 Prozent sinken./mmb/enl/stb
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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