Entschädigung?

Terra-Crash lässt zahlreiche Anleger mit Totalverlust zurück - Das meint ETH-Mitgründer Buterin dazu

23.05.22 23:23 Uhr

Terra-Crash lässt zahlreiche Anleger mit Totalverlust zurück - Das meint ETH-Mitgründer Buterin dazu | finanzen.net

Es war ein Schock, der die gesamte Krypto-Community erfasste: der Crash des algorithmischen Stablecoins Terra UST, der die daran gekoppelte Cyberdevise LUNA quasi wertlos werden ließ. Nun fragen sich Anleger der Terra-Währung wie es mit dem Stablecoin weitergehen soll. Hierzu äußerte sich jüngst auch Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin.

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• TerraUSD crasht und reißt LUNA mit sich
• Zahlreiche Anleger verlieren ihr Geld vollständig
• Buterin will Kleinanleger entschädigt sehen

Die gesamte Krypto-Gemeinde wurde vor Kurzem in starke Aufregung versetzt. Schuld war der drastische Einbruch des algorithmischen Stablecoins Terra UST, der die daran gekoppelte Cyberdevise LUNA in den Abgrund riss und innerhalb kürzester Zeit quasi wertlos werden ließ. Was war passiert?

Bei Terra handelt es sich um einen Stablecoin, der sich stets in Parität zum US-Dollar befinden soll, um somit die Volatilität, die bei anderen Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin herrscht, in engen Grenzen zu halten. Bei anderen Stablecoins wird diese Parität über physische Finanzreserven erreicht, wie es beispielsweise bei dem etwas bekannteren Stablecoin Tether der Fall ist.

Die Terra-Gründer entschieden sich bei der Konzipierung ihrer Cyberdevise jedoch für ein anderes Modell, nämlich einen algorithmischen Stablecoin. Dieser funktioniert nur in Verbindung mit einer zweiten, eigens dafür geschaffenen Kryptowährung: LUNA. Wird ein Wert in UST geschaffen, wird der gleiche Betrag in LUNA vernichtet und umgekehrt. Auf diese Weise kann der Dollar-Preis, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, nachgezeichnet werden.

Das ist passiert

Kommt es nun jedoch zu einem starken Abfall bei UST, beispielsweise weil der US-Dollar drastisch fällt, muss dies umgehend von den LUNA-Token abgefangen werden, es werden also innerhalb kürzester Zeit zahlreiche neue LUNA Token geschaffen, was wiederum zu einer Verwässerung ihres Werts führt. So geschehen ist es im Zuge des Terra-Crashs, der sich am 9. Mai abzuzeichnen begann und sich in den darauffolgenden Tagen weiter verschlimmerte. Dabei gab es keinen konkreten Auslöser, aufgrund einer extrem negativen Stimmung an den Finanzmärkten ging es auch am Krypto-Markt deutlich abwärts, was den TerraUSD aus der Bahn warf. So ist das LUNA-Token mittlerweile quasi wertlos, die Terra-Blockchain steht seit dem 12. Mai offiziell still und wurde vom US-Dollar entkoppelt.

Das Ausmaß dieses Crash wird am besten deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein LUNA-Coin noch am 5. April 2022, also etwa einen Monat vor dem Absturz, ein Allzeithoch bei 119,18 US-Dollar markieren konnte. Nun stehen viele Anleger vor dem Nichts. Innerhalb der Krypto-Gemeinde wird dementsprechend ausgiebig darüber diskutiert, wie es für die Kryptowährung nun weiter gehen soll, aber auch darüber, ob die Anleger für ihre Verluste entschädigt werden.

Das meint Vitalik Buterin

Hierzu äußerte sich auch Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin im Zuge eines Twitter-Austauschs. Auf die Anregung eines Twitter-Nutzers hin, insbesondere kleine Anleger für ihre Verluste zu entschädigen, signalisierte Buterin seine Unterstützung. So schrieb der User PersianCapital: "Wenn Terra sich nur auf die ‚ärmsten‘ 99,6 Prozent der Wallets konzentrieren würde, könnte sie diese gigantische Gruppe 100 Prozent ganz machen."

Buterins Antwort darauf: "Starke Unterstützung dafür. Koordinierte Sympathie und Hilfe für den durchschnittlichen UST-Kleinanleger, dem ein Influencer so dummes Zeug wie '20 Prozent Zinsen auf den US-Dollar' erzählt hat, persönliche Verantwortung und SFYL für die Reichen."

Die Abkürzung "SFYL" steht dabei für "sorry for your loss", also in etwa "Ihr Verlust tut mir Leid", was in Bezug auf die wohlhabenden Anleger bedeutet, dass diese die erlittenen Verluste besser wegstecken können. Darüber hinaus fügte Buterin in einem weiteren Tweet hinzu, dass eine solche Entschädigung über eine Einlagensicherung, wie sie bei Banken üblich ist, möglich sei, wenn es sie geben würde. Das könnte also als Aufruf des Ethereum-Mitgründers zu mehr Regulierung auf dem Krypto-Markt verstanden werden.

Daneben verwies der Krypto-Experte in seinem Tweet auf ein "interessantes" Gesetz, welches in Singapur für Mitarbeiter bestehe: "Stärkere Regulierung für Geringverdiener und mehr Eigenverantwortung für die Reichen. Meiner Meinung nach sind das gute Hybridformeln".

Wie genau der Terra-Stablecoin wieder zu seiner Parität zurückfinden soll und ob (Klein-)Anleger etwas von ihrem investierten Geld wiedersehen, bleibt jedoch weiter abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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