Konjunkturdaten im Fokus

Darum steigt der Euro in Richtung 1,06 US-Dollar

10.05.22 16:57 Uhr

Darum steigt der Euro in Richtung 1,06 US-Dollar | finanzen.net

Der Euro hat sich am Dienstag weiter über 1,05 US-Dollar gehalten.

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Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0549 Dollar. Sie notierte damit auf dem Niveau vom Morgen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0554 (Montag: 1,0559) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9475 (0,9471) Euro.

Der Euro bewegt sich seit Anfang Mai ungefähr auf dem aktuellen Niveau. Zuvor war er merklich unter Druck geraten und Ende April auf ein Fünfjahrestief gefallen. Vor allem die erwarteten Zinserhöhungen in den USA stützten den Dollar. Es zeichnet sich jetzt aber zunehmend auch eine Zinswende in der Eurozone ab. Allerdings dürfte die EZB die Zinsen vorsichtiger als die US-Notenbank anheben.

Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sprach sich für eine mögliche Zinserhöhung im Sommer aus. "Und wenn sowohl die eingehenden Daten als auch unsere neue Projektion diese Ansicht im Juni bestätigen, werde ich für einen ersten Schritt zur Normalisierung der EZB-Zinsen im Juli plädieren", sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Eltville. "Da die Inflation im Euroraum weiter hoch ist müssen wir handeln." Die Aussagen bewegten den Devisenmarkt jedoch nicht, da EZB-Direktoriumsmitglieder wie Fabio Panetta und Isabel Schnabel sich schon ähnlich geäußert hatten.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland stützten den Euro nicht. So haben sich die Konjunkturerwartungen des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW im Mai auf niedrigem Niveau aufgehellt. Die Beurteilung der Lage trübte sich hingegen zum dritten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein.

"Die Finanzmarktanalysten dürften zumindest etwas erleichtert darüber sein, dass aus Russland weiterhin Gas fließt", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Allerdings verharrten die Konjunkturerwartungen auf Niveaus, die nach wie vor auf eine bevorstehende Rezession schließen ließen. Die Industrie sei weiter von den Lockdowns in China "schwerwiegend" betroffen. "Gleichzeitig ist immer deutlicher absehbar, dass die hohen Teuerungsraten den Verbraucher belasten."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85595 (0,85235) britische Pfund, 137,38 (138,10) japanische Yen und 1,0479 (1,0462) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1859 Dollar. Das waren 5 Dollar mehr als am Vortag.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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