DAX schließt mit kräftigem Minus -- Massiver Kurseinbruch an der Wall Street -- Italienische Staatsanleihen stark unter Druck -- Höherer Auftragseingang bei Nordex -- Zalando, Luxus-Aktien im Fokus
Allianz peilt Immobilien-Portfolio von 100 Milliarden Euro an. Großinvestition des Optik-Konzern Zeiss bis 2023 in Jena. CVS darf US-Krankenversicherer Aetna übernehmen. Bundesregierung will Milliarden für Batteriezellen geben - Ford und VARTA im Konsortium.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt geriet am Mittwoch stark unter Druck.
Der DAX war noch nahezu unverändert in den Handelstag gestartet, fiel danach aber tief in die Verlustzone und schloss 2,21 Prozent leichter mit 11.712,50 Zählern. Der TecDAX hatte zwar mit einem Plus in den Mittwochshandel einsteigen können, brach dann aber regelrecht ein und beendete den Tag mit einem Abschlag in Höhe von 4,26 Prozent bei 2.554,11 Punkten.
Damit fiel der deutsche Leitindex unter die wichtige 11.800er-Marke. Auch das alte Jahrestief in Höhe von 11.726,62 Punkten vom Ende März wurde mit 11.712,27 Punkten zwischenzeitlich unterschritten.
Vor allem Chipwerte brachen an den internationalen Börsen ein. Besser entwickelten sich in einem schwachen Gesamtmarkt hingegen defensive Werte.
Auch die politischen Unsicherheiten rund um die US-Zinspolitik, den italienischen Haushalt sowie den Zollstreit zwischen China und den USA standen weiterhin im Blick der Anleger.
Italiens Planung zur Staatsverschuldung verunsicherte Anleger besonders: "Ohne Sparmaßnahmen dürften die Zinsen für italienische Staatsanleihen schnell wieder steigen und die Kurse der italienischen Banken fallen", so Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Für die schlechte Stimmung am Mittwoch ist laut Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets insbesondere Italiens stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini verantwortlich. Dieser hatte betont, dass es keine Abstriche bei den Haushaltsplanungen geben werde.
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Die europäischen Märkte verbuchten im Mittwochshandel kräftige Verluste.
Der EuroSTOXX 50 ging zur Wochenmitte 1,65 Prozent schwächer bei 3.266,90 Zählern in den Feierabend. Damit nahm der Leitindex der Eurozone Kurs auf das bisherige Jahrestief von Ende März bei 3.261,86 Zählern. Eine von Technologie-Werten belastete schwache Wall Street hatte den Druck auf europäische Aktien am Nachmittag nochmal erhöht.
Italiens Anleiherenditen standen weiterhin im Fokus der Anleger und sorgten für Skepsis: Wie in den letzten Tagen konnten diese die Richtung der Kurse beeinflussen. Da das Land die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist, sorgt der aktuelle Konfrontationskurs Roms zur EU für Unsicherheit bei den Anlegern.
"Ohne Sparmaßnahmen dürften die Zinsen für italienische Staatsanleihen schnell wieder steigen und die Kurse der italienischen Banken fallen", erklärte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Börsianer werden nicht allzu lange Geduld mit dem europäischen Patienten Italien haben."
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Mit tiefroten Vorzeichen haben sich die US-Börsen aus dem Mittwochshandel verabschiedet.
Der Dow Jones startete zunächst verändert, legte im Handelsverlauf aber einen massiven Kursrutsch aufs Parkett, der sich im späten Handel nochmals deutlich verschärfte. Am Ende schloss das Börsenbarometer 3,12 Prozent im Minus bei 25.606,67 Punkten. Noch schlimmer erwischte es die Techwerte: Der NASDAQ Composite sackte zur Wochenmitte ebenfalls massiv ab und verabschiedete sich 4,08 Prozent schwächer bei 7.422,05 Indexpunkten.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China und die Furcht vor weiter steigenden Zinsen am US-Anleihemarkt haben auch zur Wochenmitte massiven Druck auf die New Yorker Aktien-Indizes ausgeübt. Konjunkturseitig standen in den USA zunächst die Erzeugerpreise im Blick. Sie waren im September um 2,6 Prozent zum Vorjahr gestiegen und damit etwas weniger als erwartet. Die Daten nehmen ein wenig den Druck von der US-Notenbank Fed, die Zinsen noch rascher als erwartet anzuheben. "Insgesamt stehen die Zahlen fortgesetzten, graduellen Zinserhöhungen der US-Notenbank aber nicht im Weg", kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba.
Vor dem Treffen der G20-Finanzminister auf der indonesischen Insel Bali bahnt sich derweil ein neuer Streit zwischen China und den USA an. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte Peking vor einer Abwertung der chinesischen Währung, um sich Handelsvorteile zu verschaffen. Daneben schwelt noch der Handelskonflikt beider Länder. Laut US-Präsident Donald Trump ist die chinesische Regierung noch nicht bereit für eine Einigung, weshalb einige Treffen mit chinesischen Offiziellen abgesagt worden seien. Trump drohte erneut mit weiteren Sonderzöllen auf chinesische Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar.
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Die Aktienmärkte in Fernost wiesen grüne Vorzeichen aus.
Der Nikkei 225 notierte zunächst kaum verändert, erkämpfte sich dann aber ein Plus und konnte 0,16 Prozent höher bei 23.506,04 Punkten schließen.
In Shanghai präsentierte sich der Shanghai Composite erst etwas leichter, kämpfte sich im Handelsverlauf aber über die Nulllinie und beendet den Mittwochshandel 0,18 Prozent im Plus bei 2.725,84 Punkten.
Dagegen notierte der Hang Seng in Hongkong zum Läuten der Schlussglocke um 0,08 Prozent fester bei 26.193,07 Zählern.
Die wenig bewegte Wall Street diente zur Wochenmitte weniger als Impulsgeber. Als positiv wurde erachtet, dass die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen ein wenig gesunken ist.
Belastend wirkte dagegen der Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF), in der die Stabilität des globalen Finanzsystems Thema ist: Zentrales Ergebnis ist, dass sich die fiskalische Straffung in den USA als Belastungsprobe erweisen könnte.
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