Sorge um Bankenstabilität
Die BaFin hält den Zustand mancher Häuser für alarmierend. Experten meinen: Einige Institute werden zum Jahresende verschwunden sein.
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von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Der Zustand einiger größerer Banken in Deutschland ist nach übereinstimmender Meinung von BaFin und renommierten Bankenexperten alarmierend. „Die Situation ist sehr besorgniserregend“, sagt der Bankwissenschaftler Dirk Schiereck von der TU Darmstadt. „Ich gehe davon aus, dass einige größere deutsche Banken zum Jahresende nicht mehr da sein werden.“ Die berichteten positiven Geschäftszahlen würden durchweg vor allem durch die Reduktion der Risikovorsorge getrieben, während wesentliche Verlustpositionen nicht wertberichtigt seien.
Die Bankenaufsicht BaFin hatte zuvor den Zustand von mehr als der Hälfte der systemrelevanten Banken in Deutschland als „besorgniserregend“ oder „problematisch“ bezeichnet. Eine Lösung der strukturellen Probleme der Kreditwirtschaft sei nicht in Sicht. Gleichzeitig hatte die Behörde mehr Sonderprüfungen angekündigt. Insgesamt bezeichnete die BaFin den Zustand des Bankensektors als „erfreulich stabil“, was aber vor allem auf die Ergebnisse der Sparkassen und Genossenschaftsbanken zurückgeführt wird.
Auch Dieter Hein vom unabhängigen Analyseinstitut Fairesearch glaubt, dass einige große Banken in Deutschland in einem alarmierenden Zustand sind. „Dazu zählen insbesondere diejenigen, die vom Staat gerettet werden mussten, also die Hypo Real Estate und die Commerzbank, aber auch einige Landesbanken.“ Durch die Griechenland-Krise und die angespannte Verschuldungslage anderer europäischer Länder hat sich Hein zufolge die Situation weiter verschärft. „Man könnte sagen, dass wir es nicht mit einer Griechenland-Rettung zu tun hatten, sondern mit einer zweiten Bankenrettung. Wäre sie nicht gekommen, hätten viele Institute, auch deutsche, ernste Schwierigkeiten bekommen.“
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sieht in der aktuellen Situation dagegen keinen Grund zur Besorgnis. „Die Lage der deutschen Banken ist weitaus stabiler als vor Jahresfrist“, sagt BdB-Chefvolkswirt Bernd Brabänder. Verwiesen wird dazu auf eine Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach die privaten Institute in Deutschland ihre erwarteten Verluste aus der Finanzkrise bereits verarbeitet hätten. „Wir haben zwar die Krise noch nicht hinter uns gelassen, aber der Tiefpunkt liegt schon ein deutliches Stück zurück“, glaubt Brabänder.
Anfang der Woche waren wegen der Schieflage der vergleichsweise kleinen spanischen Sparkasse CajaSur europaweit Bankenwerte unter Druck geraten. Zur Furcht vor einer Ausweitung der Schuldenkrise kam die Unklarheit, ob es in Griechenland nicht doch noch zu einer Umschuldung komme. Dies hätte in Deutschland insbesondere die Hypo Real Estate und die Commerzbank getroffen, die neun beziehungsweise drei Milliarden Euro in griechische Staatsanleihen investiert haben.
Bankenexperte Schiereck erwartet nicht, dass mit den Rettungsschirmen für Griechenland und die EU die Gefahr schon gebannt wäre. „Natürlich sind nach wie vor deutsche Häuser betroffen. Es ist schon bemerkenswert, wenn beispielsweise eine öffentlich-rechtliche Bank wie die LBBW sich hartnäckig weigert, ihre Risikopositionen für Griechenland zu beziffern. Das lässt Schlimmes befürchten.“
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| 22.10.2025 | Commerzbank Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
| 17.10.2025 | Commerzbank Hold | Warburg Research | |
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| 14.10.2025 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
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| 21.10.2025 | Commerzbank Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
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