Monsanto: Reiche Ernte für Aktionäre
Ein mutiger Ausblick und das größte Aktienrückkaufprogamm in der Firmengeschichte sorgen für gute Laune bei den Anlegern des Saatgutriesen.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Statt einer Megafusion gibt es einen Aktienrückkauf in ungeahntem Umfang: Hugh Grant, Chef des weltweit größten Saatgutherstellers Monsanto, sorgte bei Anlegern für Furore, als er am Mittwoch ankündigte, dass der Konzern Aktien im Wert von zehn Milliarden Dollar zurückkaufen werde. Der bisher größte Aktienrückkauf in Monsantos Geschichte wurde auf dem Parkett mit deutlichen Kursaufschlägen gefeiert.
Durch den geplanten Einzug der Papiere nach dem Kauf wird sich die Anzahl der gehandelten Aktien Schätzungen zufolge um 15 Prozent verringern. Weil das deutlich mehr ist als erwartet, wird auch der Gewinn pro Anteilschein höher ausfallen als bisher geschätzt. Dass damit niedrigere Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie verbilligt die bisher anspruchsvoll bewerteten Papiere.
Allerdings reichen die Cashreserven des US-Konzerns nicht aus, um den Rückkauf zu finanzieren. Analysten schätzen die künftige Verschuldung des Unternehmens auf das 1,5-Fache des operativen Gewinns für das kommende Geschäftsjahr. Grund zur Sorge ist das nicht.
Mit höheren Anteilen bei genverändertem Saatgut und modernen, via Satellit gesteuerten Saat- und Erntetechnologien werde Monsanto den Gewinn pro Aktie in den kommenden fünf Jahren verdoppeln, warb Grant bei der Vorstellung der Quartalsbilanz für seine Strategie.
Die Grundlage seiner Zuversicht bilden die besser als erwartet ausgefallene Bilanz und der jetzt enger gefasste Korridor bei der Gewinnprognose für das Geschäftsjahr bis Ende August. Statt fünf bis 5,20 Dollar Gewinn pro Aktie sollen es 5,10 bis 5,20 Dollar Nettoertrag sein.
Fusion mit Syngenta abgesagt
Ursprünglich hatte Monsanto ganz andere Pläne: Der Branchenprimus wollte über eine Fusion mit dem Schweizer Mitbewerber Syngenta die Konzernzentrale in die Alpenrepublik verlegen, um dort kräftig Steuern zu sparen. Im Lauf der Woche sickerte aber durch, dass Vorgespräche zu diesem Thema Ende Mai abgebrochen wurden.
"Auf den ersten Blick sahen die wirtschaftlichen Aspekte einer Fusion - weniger Steuern und mehr Gewinn - sehr gut aus. Allerdings wären die Hürden in Bezug auf die kartellrechtlichen Aspekte aus unserer Sicht schwer zu überwinden gewesen", sagt Jeremy Redenius, Analyst der US-Investmentbank Sanford Bernstein. Ganz zu schweigen von Monsantos Imageproblemen, weil die amerikanische Öffentlichkeit den Steuerspartrick ablehnt.
Mit einem Umzug in die Schweiz hätte der Konzern nach Schätzungen von Sanford Bernstein seine Steuerquote um die Hälfte auf 15 Prozent gesenkt und jährlich 400 Millionen Dollar Steuern gespart. Auf dem Markt wäre durch den Zusammenschluss der weltweit größte Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmittel entstanden. Und damit ein noch mächtigerer Rivale für Dow Chemical, Dupont, BASF und Bayer. Syngenta ist der größte Hersteller von Herbiziden und stark in Europa. Monsanto ist die Nummer 1 bei Saatgutherstellern und hätte Syngentas Geschäft mit Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung um eine wertvolle US-Präsenz ergänzt.
Mehr Saatgut, weniger Pestizide
Monsantos Wachstumsstrategie ist von der Absage der Fusion nicht betroffen. Nach der anhaltenden Schwäche im Geschäft mit dem einst sehr erfolgreichen Breitbandherbizid Roundup wollen die Amerikaner kein Geld mehr in dessen Weiterentwicklung stecken und stattdessen die Budgets für Saatgut sowie Saat- und Erntetechnologien aufstocken.
Damit soll der Gewinn im Saatgutgeschäft während der nächsten fünf Jahre um vier Milliarden Dollar gesteigert werden. Die Saat- und Erntetechnologie wird mit aufwendigen Wetterprognosen aufgewertet. Die satellitengestützte Pflanz- und Erntetechnologie wird in den USA bereits auf mehr als 40 Millionen Hektar Ackerland eingesetzt. Das entspricht einem Fünftel der US-Anbaufläche für Mais und Soja. Nach eigenen Aussagen hat der Konzern damit schon das Doppelte der Fläche erreicht, die als internes Ziel ausgegeben war. Das Marktpotenzial schätzt Monsanto auf 20 Milliarden Dollar. Parallel zu den USA soll dieses Geschäft in Brasilien und Argentinien ausgebaut werden.
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