TUI-Aktie: Auf alle Fälle Kurs halten

Großaktionär Mordaschow sorgt mit einer Umschichtung seines Aktienpakets am Tourismuskonzern für Verunsicherung. Viel kritischer ist jedoch der Buchungseingang - bricht der positive Trend, gerät der Riese ins Schlingern.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Konjunktursorgen und Unsicherheiten um das Aktienpaket des Großaktionärs Alexej Mordaschow haben die Aktie des größten europäischen Touristikkonzerns TUI stark belastet. Zum Start der größten Branchenmesse ITB notierte das Papier auf einem Zwölfmonatstief, binnen eines Jahres hat die Aktie damit fast 50 Prozent an Wert verloren.
Der russische Großaktionär hatte vor wenigen Tagen seine Anteilsbestände neu geordnet, um Sanktionen durch die Europäische Union zu entgehen. Ursprünglich hielt Mordaschow 34 Prozent an TUI über eine Holding namens Unifirm, die auf Zypern registriert ist. Inzwischen liegen 29,9 Prozent der Anteile laut Unternehmen bei einer Firma namens Ondero Limited, die auf den britischen Jungferninseln gemeldet ist. Gut vier Prozent übertrug Mordaschow an den russischen Stahlkonzern Severstal, dessen Hauptaktionär er selbst ist. Nach Angaben von TUI ist derzeit unbekannt, ob Mordaschow zu den Eigentümern von Ondero zählt. Aus dem TUI-Aufsichtsrat ist der Russe bereits ausgeschieden.
Zu den Unsicherheiten um den Anteilsbesitz und der Sorge um mögliche Verkäufe durch die neuen Eigentümer kommen konjunkturelle Risiken. Die hohen Energiepreise und die anziehende Inflation könnten die Konsumlust der Verbraucher in Europa dämpfen und die wichtige Reisesaison im Sommer belasten.
Hohe Schulden
Kritisch sind laut Beobachtern bei der Aktie weniger die Anteilsverschiebungen. Die TUI ist mit rund fünf Milliarden Euro netto hoch verschuldet, wies zum Ende des Kalenderjahres gerade mal eine leicht positive Eigenkapitalquote aus und ist damit dringend auf ein Gelingen des Sommergeschäfts angewiesen. "Es muss unbedingt Cash reinkommen, um die Schuldenlast zumindest ein Stück weit zu senken", sagt ein Analyst.
Der Reisekonzern sieht indes noch keine Anzeichen, dass der Krieg in der Ukraine und die anziehende Inflation das Buchungsverhalten der Kunden negativ beeinflusst. TUI-Chef Friedrich Joussen hatte sich vor der Eskalation der Ukraine- Krise zuversichtlich gezeigt, dass man das 2019er-Niveau in diesem Jahr wieder erreiche. Laut TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert deutet auch jetzt vieles darauf hin, dass man an das Vor-Pandemie-Niveau herankomme, man sehe keine grundsätzliche Änderung im Buchungsverhalten. Stark nachgefragt sind laut Unternehmen klassische Mittelmeer-Destinationen wie Mallorca oder die griechischen Inseln.
Neue Probleme drohen
Laut Branchenexperten führten in der Vergangenheit Katastrophen, Krisen oder Terror - im Gegensatz zur Pandemie - zwar zu Umbuchungen, aber in aller Regel nicht zu einer grundsätzlichen Änderung des Buchungsverhaltens.
Würde der Krieg in der Ukraine zu einer Umkehr des an sich positiven Trends führen, könnte das Unternehmen abermals in große finanzielle Schwierigkeiten geraten. TUI hatte infolge der Pandemie starke Mittelabflüsse verzeichnet und entging 2020 nur dank insgesamt dreier Hilfspakete in Milliardenhöhe, an denen sich auch der Bund beteiligte, einem finanziellen Desaster.
Einbruch: Konjunktursorgen
ließen den Kurs einbrechen.
Die Hoffnung ruht auf dem
Buchungstrend. Hohes Risiko.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: TUI Cruises GmbH
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15.05.2025 | TUI Market-Perform | Bernstein Research | |
14.05.2025 | TUI Neutral | UBS AG | |
14.05.2025 | TUI Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.05.2025 | TUI Market-Perform | Bernstein Research |
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