Industrie brummt

Unternehmensgewinne: Frühere Rekordmarken in Sicht

27.06.15 11:00 Uhr

Unternehmensgewinne: Frühere Rekordmarken in Sicht | finanzen.net

In diesem Jahr rechnen viele Firmen mit weiteren Ergebnissteigerungen. Damit könnten sie sich laut Ifo-Institut bereits 2016 den Höchstwerten der Jahre 2007 und 2011 wieder annähern

von W. Ehrensberger, €uro am Sonntag

Aufgrund der guten Konjunktur und geringerer Kosten verbessert sich die Ertragslage der deutschen Indus­trie auch in diesem Jahr weiter. Die hohen Ertragsniveaus der Jahre 2007 und 2011 seien zwar für 2015 noch nicht zu erwarten, sagt Ifo-Experte Michael Ebnet. "Hält die gute Konjunktur ­jedoch weiter an - und die ak­tuelle Konjunkturprognose des Ifo-Instituts von Juni deutet derzeit darauf hin -, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die deutschen Industrieunternehmen sich 2016 wieder den hohen Quoten aus den Jahren 2007 und 2011 zumindest weiter annähern." In beiden Jahren lag nach Ifo-Angaben im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland der Anteil des Vorsteuerergebnisses gemessen am Bruttoproduktionswert jeweils bei 3,8 Prozent.

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Entlastung bei Kosten

Erst in der vorvergangenen Woche hatten die Münchner Forscher ihre Schätzungen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland angehoben und von einem kräftigen Aufschwung gesprochen. Sie erwarten im Gesamtjahr einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von 1,9 Prozent. Die Wirtschaft befindet sich demnach trotz zuletzt leichter Rückgänge bei Kauflaune und beim Geschäftsklima in robuster Verfassung.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) bestätigt den Gewinntrend für 2015. Bereits die Frühjahrsumfrage habe ergeben, dass die Unternehmen unter dem Strich für 2015 ­höhere Gewinne erwarten, so IW-Experte Michael Grömling. "Als Hauptgrund für die positive Ertragsentwicklung sehen wir insbesondere günstigere Rohstoffkosten, vor allem aufgrund niedrigerer Energie- und Ölpreise."

Der schwächere Euro habe zudem den Absatz der Exporteure angetrieben, gleichzeitig aber auch Vorleistungen aus dem Ausland verteuert. Sonst hätte der niedrige Ölpreis noch stärker die Kostenentwicklung begünstigt, sagte Grömling. "Da es etwas dauert, bis die Preiskalkulation angepasst ist, werden die günstigeren Kosten vor allem im zweiten Halbjahr die Gewinne der Unternehmen stärker antreiben." Eine Prognose für 2016 wollte Grömling allerdings nicht abgeben. Als nach wie vor belastenden Faktor bezeichnete der IW-Experte die im interna­tionalen Vergleich hohen Lohnkosten in Deutschland.
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2015 noch besser als 2014

Nach Ifo-Angaben sind die Firmen des verarbeitenden Gewerbes derzeit mit ihrer Ertragslage zufriedener als 2014. Das habe eine aktuelle Umfrage unter 3500 Unternehmen ergeben. Nach einem Rückgang im Jahr 2013 habe sich die Ertragslage bereits 2014 spürbar verbessert. Branchen mit hoher Gewinn­dynamik seien Autoindustrie, chemische Industrie, Nahrungs- und Futtermittelhersteller sowie die Textil- und Papierindustrie, Druckindustrie, Mineralöl-, Elektro- und Möbelindustrie.

Schlechter als im Jahresdurchschnitt 2014 bewerteten dagegen die Baustoffindustrie, ­Getränkehersteller, Metall- und ­Maschinenbau, Gummi-, Kunststoff- und Holzverarbeiter ihre Ertragslage. "Das muss allerdings kein Anzeichen für eine Ertragsschwäche sein, da die ­Erträge in den genannten Branchen bereits 2014 relativ hoch waren", erläutert Ifo-Experte Ebnet.

Prognosen angehoben

Die positive Gewinnentwicklung 2015 hat sich bereits in den Zahlen zum ersten Quartal 2015 abgezeichnet, die beispielswei­se die DAX-Unternehmen veröffentlichten. So verdienten 22 von 30 Unternehmen aus dem Leitindex in diesem Berichtszeitraum mehr als von den Analysten im Schnitt erwartet, vier lagen im Rahmen der Erwartungen, vier verfehlten sie.
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Zu Letzteren zählte insbesondere die Deutsche Post. Dagegen konnten die Autokonzerne BMW und Daimler sogar neue Bestmarken vermelden, ebenso der Gesundheitskonzern Fresenius. Bayer, Conti, Deutsche Börse, Infineon, K+S, Lanxess und ThyssenKrupp haben nach den Zahlen ihre Jahresprognosen für 2015 angehoben.

Bildquellen: iurii / Shutterstock.com, Claudio Divizia/Fotolia

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