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Kein Tabu mehr

Deutsche Bank erwägt wohl doch Kapitalerhöhung

25.04.14 17:20 Uhr

Prozesskosten in Milliardenhöhe und weltweit strengere Kapitalanforderungen machen der Deutschen Bank mehr zu schaffen als sie zugeben will.

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Kurz vor dem Stresstest rechnen Analysten damit, dass ein neuerlicher Kapitalabzug die Quote der Deutschen Bank von jetzt 9,7 Prozent auf rund 9 Prozent drücken wird. Damit steht das Institut schlechter da als die internationalen Wettbewerber. "Bevor die Europäische Zentralbank die Bank im November zu einer Erhöhung des Eigenkapitals drängen könnte, wird sie das lieber aus eigener Motivation in die Wege leiten", sagte ein Insider.

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   Ähnlich äußerte sich eine Führungsperson in der Bank. "Ziel bleibt aber, es erst einmal aus eigener Kraft zu schaffen und vor allem die Bilanz weiter stark zu reduzieren", sagte die zweite Person. Eine Kapitalerhöhung sei zwar kein Tabu mehr, aber nicht kurzfristig zu erwarten. "Es ist schwierig, ein Sparprogramm durchzuziehen, wenn der Druck auf das Eigenkapital weg ist", erklärte die Person.

   Anshu Jain hatte bei der Jahrespressekonferenz im vergangenen Jahr bereits auf Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitaldecke eingestimmt: "Wir leben in einer sehr unsicheren Welt. Was konstant ist, sind die regulatorischen Änderungen. Die Märkte sind unsicher. Was wir Ihnen präsentiert haben ist ein Plan A." Dieser beinhalte eine Reduzierung der Risikoaktiva und Einbehaltung der Gewinne. "Aber es gibt auch einen Plan B", betonte Jain schon damals. "Wir schließen keine Option aus, die im Interesse der Bank ist." Zwar folgte danach bereits eine Kapitalerhöhung, und er erklärte den Hungermarsch für beendet, aber angesichts der verschärften regulatorischen Bedingungen hätten Jains Worte an Aktualität nichts eingebüßt, sagte die erste Person.

   Klar ist: Die Deutsche Bank fordert zwar einen harten Stresstest, darf aber selbst keine Zweifel über ihren finanziellen Zustand aufkommen lassen. Deswegen wird sie alles in Gang setzen, um die Regulatoren zufriedenzustellen. Zu groß ist die Gefahr, dass den Investoren endgültig der Geduldsfaden reißt. Die Aktie hinkt bereits seit Jahren hinter dem Gesamtmarkt her. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die dünne Kapitalausstattung, die sie anfälliger für Schieflagen macht.
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   Doch vor einer möglichen Kapitalerhöhung will die Bank andere Baustellen angehen und ihre Leverage Ratio verbessern. Hierbei handelt es sich um die Relation von Eigenkapital (Tier 1) und Bilanzsumme. Je höher der Anteil an eigenem Geld ist, desto sicherer ist eine Bank. Aktuell liegt die Leverage Ratio der Deutschen Bank bei 3,1 Prozent und erfüllt soeben die Anforderungen. Um ihren Puffer bei Verlusten zu verbessern, will sie rund fünf Milliarden Euro Hybridkapital einsammeln. Dieser Prozess soll bis Ende 2015 abgeschlossen werden, wie die Bank angekündigt hat. In einem ersten Schritt sei eine Emission in Höhe von ein bis zwei Milliarden Euro geplant, sagten beide Insider. Die Begebung der Anleihe soll nächste Woche erfolgen, sagte die erste Person.

   Hybridkapital ist eine Mischform von Fremd- und Eigenkapital. Damit verbessert die Bank ihre Leverage Ratio. Investoren von Hybridkapital werden nachrangig bedient. Eine Variante ist die Pflichtwandelanleihe (CoCo): Der Emittent legt die Kriterien selber fest. Er hat zur Wahl die Anleihen in Aktien umzuwandeln oder sie als Anleihen weiterhin zu verzinsen.

   Als weitere Form des Hybridkapitals gibt es Anleihen, die abhängig von der Entwicklung der Kapitalquote abgeschrieben werden. Die Deutsche Bank ziehe derzeit dieses Abschreibungsinstrument vor, sagten übereinstimmend die beiden Insider. Zwar muss eine Bank für derartige Anleihen auch höhere Renditen zahlen, da sie für die Investoren auch höheres Risiko bedeuten. Doch sollte die Kapitalausstattung der Bank unter eine bestimmte Schwelle sinken, werden diese Papiere teils oder ganz für wertlos erklärt.
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   Wenn die Deutsche Bank Hybridkapital eingesammelt hat, erwägt sie dem Informanten zufolge als nächsten Schritt eine Erhöhung des harten Kernkapitals. Noch bei Bekanntgabe der Zahlen zum vierten Quartal vergangenen Jahres hatte sich Finanzvorstand Stefan Krause optimistisch geäußert, die selbst gesteckten Ziele aus eigener Kraft zu schaffen. "Wir bleiben zuversichtlich und entschlossen, unser ausgewiesenes Ziel einer Kernkapitalquote von 10 Prozent bis Ende des ersten Quartals 2015 zu erreichen", sagte er. Doch inzwischen machen Investoren ihren Unmut über die Kapitalausstattung öffentlich Luft. Einer der 20 größten Investoren der Bank sagte der Financial Times, die Führung habe Schwierigkeiten ihre Fehleinschätzung einzugestehen. "Aber ich bin stark der Auffassung, sie müssen das Kapital erhöhen, zumal sie dem Geschäft schon Schaden zugefügt haben, indem sie es bislang noch nicht getan haben", zitiert ihn das Blatt. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

   Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank frisches Geld von den Investoren besorgt. Doch schon damals zweifelten Analysten und Investoren, inwieweit das reicht. Bislang versucht es die Bank noch aus eigener Kraft mit einer Verschlankung der Bilanz zu schaffen. Gewinne behält sie ein. Doch diese sind rar gesät. Analysten rechnen für das erste Quartal mit einem Rückgang des Nettogewinns um 40 Prozent.

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