TUI-Gewinn bricht im dritten Quartal um fast die Hälfte ein - Aktie dreht ins Minus

Der Touristikkonzern TUI hat im dritten Geschäftsquartal 2018/19 bei höheren Einnahmen deutlich weniger verdient.
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Kosten im Zusammenhang mit dem seit März bestehenden Flugverbot für das Boeing-Modell 737 MAX drückten das Ergebnis. Die deswegen gesenkte Prognose für das laufende Jahr bestätigte der in London börsennotierte Konzern.
"Trotz des in 2019 bislang anspruchsvollen Marktumfeldes bleibt unser operatives Geschäft robust", sagte Konzernchef Fritz Joussen laut der Mitteilung. "Wir erwarten für das Gesamtjahr 2019 eine solide Entwicklung, das Ergebnis wird aber durch das Flugverbot für die 737 MAX wie erwartet nicht an das Ergebnis des Vorjahres anknüpfen."
Die Aufwendungen des Konzerns infolge des Flugverbotes bezifferte TUI auf 144 Millionen Euro für das Quartal. Im Gesamtjahr hat der Konzern dafür bis zu 300 Millionen Euro veranschlagt, unter anderem für den Ersatz der ausgefallenen Maschinen bis zum Ende der Sommersaison.
Darüber hinaus haben sich die Buchungszurückhaltung aufgrund der Hitzewelle des Vorjahres, die anhaltende Brexit-Unsicherheit und deutliche Überkapazitäten im Flugangebot nach Spanien auch im dritten Geschäftsquartal fortgesetzt.
In den drei Monaten per Ende Juni legte der Konzernumsatz um 3,7 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zu. Wechselkursbereinigt lag der Zuwachs bei 4,4 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITA) brach jedoch um 46 Prozent auf 100,9 Millionen Euro ein. Der Konzerngewinn ging um knapp 68 Prozent auf 47,3 Millionen Euro zurück.
Analysten hatten im Konsens allerdings noch einen stärken Einbruch des bereinigten operativen Gewinns auf 77 Millionen Euro erwartet. Den Umsatz sahen sie im Konsens mit 4,81 Milliarden Euro etwas höher.
Seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr hatte der Konzern im März zum zweiten Mal in kurzer Zeit kassiert. Wegen des weiter bestehenden Flugverbotes für die Boeing 737 Max dürfte das bereinigte EBITA 2018/19 um 26 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.
TUI-Chef sieht im Winter weniger Druck durch 737-Max-Flugverbot
-Noch ist völlig unklar, wann das Flugverbot für die Boeing 737 Max aufgehoben wird, doch TUI-Chef Fritz Joussen gibt sich gelassen. Im Winter sei das Reiseaufkommen nur halb so groß wie im Sommer, deshalb sei der Druck etwas geringer, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.
Die Kosten von 300 Millionen Euro, die TUI in dem Zusammenhang für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr veranschlagt hat, seien auch deshalb so hoch, weil der Reisekonzern nur wenig Zeit hatte, um Ersatzkapazitäten zu organisieren. Mit mehr Vorlaufzeit könnten Maschinen im sogenannten "Dry Lease", also ohne Personal, Wartung und Versicherung angemietet werden, und nicht mit "Wet Lease" inklusive Crew. Es gebe grundsätzlich genug Flugzeuge am Markt, sagte Joussen.
TUI hat 15 Maschinen des Flugzeugtyps, der nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit am Boden bleiben muss, in seiner Ferienfliegerflotte. Weitere acht Maschinen sind bei Boeing bestellt, aber noch nicht ausgeliefert.
Boeing-Chef Dennis Muilenberg hatte im Juli gesagt, er hoffe darauf, alle Probleme mit der 737 Max zur Zufriedenheit der Aufsichtsbehörden gelöst zu haben, sodass die Maschinen im vierten Quartal wieder abheben dürften. Boeing könne allerdings gezwungen sein, die Produktion der 737 Max vorübergehend einzustellen, wenn sich die Aufhebung des Flugverbotes noch lange hinzieht.
Das Flugverbot für das beliebteste Boeing-Modell und die folgende Drosselung der Produktion von 52 auf 42 Maschinen pro Monat hatten dem Hersteller im zweiten Quartal einen herben Umsatzeinbruch beschert und ihn tief in die roten Zahlen gedrückt. Boeing hat zudem ein Platzproblem: weil er die fertigen Flugzeuge nicht ausliefern kann, muss er sie irgendwo parken - unter anderem auf den Parkplätzen seiner Mitarbeiter in Seattle.
FRANKFURT (Dow Jones)
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