MÄRKTE USA/Kaum verändert - Anleger vor anstehender Datenflut vorsichtig

11.11.25 22:11 Uhr

DOW JONES--Nach der Euphorie am Vortag über das bevorstehende Ende des längsten Regierungsstillstandes ist an der Wall Street am Dienstag etwas Ernüchterung eingekehrt. Zwar hat der US-Senat die Weichen für ein Ende der Ausgabensperre gestellt - das Paket wird nun am Mittwoch zur endgültigen Abstimmung an das Repräsentantenhaus weitergeleitet -, doch nun könnte eine Flut an bislang nicht veröffentlichten Konjunkturdaten bzw. die wieder beginnende Publikation neuer Daten unangenehme Einblicke in die konjunkturelle Entwicklung liefern. Anleger agierten daher am Aktienmarkt vorsichtig. Der Dow-Jones-Index schloss 1,2 Prozent höher auf einem neuen Rekordhoch bei 47.928 Punkten, der S&P-500 legte um 0,2 Prozent zu, und der Nasdaq-Composite verlor 0,3 Prozent. An der Nyse standen den 1.779 (Montag: 1.889) Kursgewinnern 988 (902) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 50 (55) Titel aus dem Handel.

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"Wenn der Shutdown wie erwartet morgen endet, werden wir in den nächsten Wochen einen riesigen Bestand an US-Datenveröffentlichungen erhalten", sagte Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank. So könnte der Arbeitsmarktbericht für September ziemlich schnell aufschlagen, weil die ursprüngliche Veröffentlichung nur ein paar Tage nach Beginn des Regierungsstillstandes geplant gewesen sei. Grundsätzlich dürfte die Datenlage nicht einfach werden, wenn die US-Notenbank am 9. und 10. Dezember zusammenkommt, um über das künftige Leitzinsniveau zu entscheiden.

Da offizielle Daten fehlen, stützen sich Anleger verstärkt auf Erhebungen privater Anbieter. So hat der Entgeltabrechnungsdienstleister ADP im vergangenen Monat begonnen, neben seinem monatlichen Bericht auch wöchentliche Daten zum US-Arbeitsmarkt zu veröffentlichen. Demnach gingen in der Privatwirtschaft in den vier Wochen bis zum 25. Oktober jede Woche im Schnitt schätzungsweise 11.250 Arbeitsplätze verloren. Der Arbeitsmarkt habe in der zweiten Monatshälfte Schwierigkeiten gehabt, beständig neue Stellen zu schaffen. In der vergangenen Woche hatte ADP für Oktober 42.000 neu geschaffene Stellen im Privatsektor gemeldet, allerdings nutzte das Unternehmen hierfür eine Referenzwoche bis zum 12. Oktober und verglich diese mit dem Vormonat.

Wegen des Veteranentages ruhte der Rentenhandel am Dienstag. Der Dollar-Index lag 0,1 Prozent im Minus, was Marktteilnehmer auch mit den wöchentlichen ADP-Daten erklärten. Ein schwacher US-Arbeitsmarkt erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen, was wiederum den Dollar für ausländische Investoren weniger attraktiv machen würde, so Bas Kooijman von DFH Capital. Doch auch ein mögliches Ende des Shutdowns könnte sich negativ auf den Greenback auswirken, sollten verspätete Daten für eine weitere Zinssenkung sprechen, urteilte Devisenanalystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Der Dollar hatte zuletzt zugelegt, da das Fehlen von Daten während des Regierungsstillstandes dafür spricht, dass die US-Notenbank mit weiteren Zinssenkungen abwartet.

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Der Goldpreis stieg mit der Spekulation auf weitere US-Zinssenkungen auf die höchsten Stände seit fast drei Wochen. "Der Optimismus bezüglich weiterer US-Zinssenkungen ist nach einer überparteilichen Einigung zur Beendigung des längsten Regierungsstillstands in der Geschichte des Landes gewachsen", kommentierte MUFG-Analystin Soojin Kim.

Der Ölpreis zog deutlicher an, auch gestützt vom nachgebenden Dollar. US-Präsident Donald Trump prüft eine Senkung der Zölle auf Importe aus Indien, weil das Land russische Ölimporte offenbar deutlich reduziert. Zudem richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Druck der USA auf die führenden russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft. Wird russisches Erdöl auf dem Markt ersetzt, steigt die Nachfrage nach Rohöl aus anderen Quellen.

Vor allem bei den am Montag kräftig gestiegenen Technologiewerten kam es zu Gewinnmitnahmen. Unter den Einzelaktien gaben Nvidia 2,9 Prozent nach, nachdem der japanische Technologiekonzern Softbank seine Beteiligung an dem Unternehmen im vergangenen Monat abgestoßen hatte, wie nun bekannt wurde. Meta Platforms (-0,7%) hat bei beim niederländischen KI-Cloud-Anbieter Nebius Hochleistungsinfrastruktur für Künstliche Intelligenz im Umfang von rund 3 Milliarden US-Dollar bestellt.

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Coreweave stürzten um 16,3 Prozent ab, der Anbieter von Cloud-Diensten für KI-Unternehmen hat eine Verzögerung durch einen externen Rechenzentrumsentwickler gemeldet, die sich auf den Betrieb auswirken wird.

Rocket Lab drehten im späten Handel ins Minus und sanken um 1,3 Prozent. Das Raumfahrtunternehmen verbuchte einen geringeren Verlust als befürchtet und lieferte einen Ausblick über den Erwartungen. Paramount Skydance legten um 9,9 Prozent zu, der Unterhaltungskonzern glänzte mit einem positiven Ausblick. BigBear.ai machten einen Satz um 6,2 Prozent nach oben, die Gesellschaft übernimmt die generative KI-Plattform Ask Sage. Zudem lagen die Drittquartalszahlen oberhalb der Markterwartungen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 47.927,96 +1,2% 559,33 +11,3%

S&P-500 6.846,61 +0,2% 14,18 +16,2%

NASDAQ Comp 23.468,30 -0,3% -58,87 +21,8%

NASDAQ 100 25.533,49 -0,3% -78,25 +21,9%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:06 % YTD

EUR/USD 1,1584 +0,2% 1,1558 1,1575 +11,6%

EUR/JPY 178,54 +0,3% 178,08 177,26 +9,3%

EUR/CHF 0,9269 -0,4% 0,9306 0,9311 -0,9%

EUR/GBP 0,8801 +0,3% 0,8774 0,8797 +6,0%

USD/JPY 154,13 +0,0% 154,07 153,14 -2,0%

GBP/USD 1,3162 -0,1% 1,3174 1,3157 +5,3%

USD/CNY 7,0873 -0,0% 7,0877 7,0881 -1,7%

USD/CNH 7,1221 +0,0% 7,1215 7,1265 -2,9%

AUS/USD 0,6529 -0,1% 0,6536 0,6474 +5,6%

Bitcoin/USD 102.717,90 -3,2% 106.060,60 100.744,75 +11,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,94 60,13 +1,3% 0,81 -16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 4.128,86 4.112,02 +0,4% 16,84 +56,8%

Silber 51,20 50,50 +1,4% 0,70 +74,9%

Platin 1.371,54 1.373,61 -0,2% -2,07 +56,8%

Kupfer 5,07 5,11 -0,7% -0,04 +23,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 11, 2025 16:11 ET (21:11 GMT)

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