Volkswagen will angeschlagene Marke in den USA "neu definieren"

Das Volkswagen-Management hat am Samstag versucht, Abbitte bei den US-Fahrzeughändlern zu leisten, die hart von dem Abgasskandal um den Konzern getroffen wurden.
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Doch vieles von dem, was die VW-Händler gerne gehört hätten, blieb ungesagt.
Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen-Pkw traf während einer jährlichen Konferenz in Las Vegas mit Hunderten VW-Händlern zusammen. Die Botschaft, die er während des 90 Minuten dauernden Zusammentreffens übermittelte: Volkswagen will in den USA auf dem Massenmarkt mitmischen und ist bereit, die Verkaufszahlen auf Kosten der Exklusivität nach oben zu treiben. Der Markenvorstand gelobte, das angekratzte Ansehen des Unternehmens "neu zu definieren" und der Marke Volkswagen zu einem Neustart zu verhelfen.
Mit Allradfahrzeugen zurück in die Spur
Demnach will VW beschleunigt dringend benötigte neue Produkte auf den Mark bringen, damit die Vertragshändler sich von dem Absatzeinbruch erholen können, den sie in den zurückliegenden sechs Monaten erlebten. Eine zentrale Rolle in der Diskussion am Samstag nahm daher das Allradfahrzeug Alltrack ein, das im späteren Verlauf des Jahres den angesagten Subaru-Modellen Konkurrenz machen soll. Auch sogenannten Sports Utility Vehicles (SUV) sollen auf den Markt kommen.
Die Produktionsziele für den Alltrack, der in Mexiko gebaut werden soll, wurden verdoppelt. Ursprünglich sollten in diesem Jahr 8.000 Fahrzeuge dieses Typs ausgeliefert werden und kommenden Jahr 30.000. Die Händler fordern aber für das kommende Jahr 75.000 Allradfahrzeuge.
In einem Interview sagte Diess, er könne keine spezifischen Details dazu nennen, wie Volkswagen auf die rechtlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Folgen der manipulierten Dieselemissionstests in den USA reagieren werde. Die Manipulationen hatte im September die US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) aufgedeckt. Der Skandal zog personelle Konsequenzen auf mehreren Kontinenten nach sich, und es wird VW voraussichtlich Milliarden kosten, den entstandenen Schaden wiedergutzumachen.
Volkswagen steht in Verhandlungen mit den US-Behörden und anderen zuständigen Stellen, um die Folgen des Skandals wiedergutzumachen. Der Konzern muss allerdings nicht nur Bußgelder zahlen, sondern auch Dieselfahrzeuge nachrüsten, die mehr Schadstoffe ausstoßen als gesetzlich zulässig. Gleichzeitig muss das Unternehmen die zuständigen Behörden überzeugen, damit es die Genehmigung zum Verkauf von Dieselfahrzeugen in großen Stückzahlen zurückerhält.
US-Händler fühlen sich von Wolfsburg im Stich gelassen
Die Beziehungen des Konzerns zu seinen US-Vertragshändlern haben darunter gelitten, dass sich VW bedeckt hielt, was Informationen zu Reparaturen und finanziellen Entschädigungen betraf. Nicht wenige Händler haben viel Geld investiert, um sich eine Menge VW-Fahrzeuge auf den Hof zu stellen.
Infolge des Skandals sind die Verkaufszahlen eingebrochen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres ging der Absatz verglichen mit dem ersten Quartal 2015 um über 12 Prozent zurück. Die Marke Volkswagen liegt nun in den USA hinter den anderen großen Anbietern zurück. Zuvor lieferte sich Volkswagen lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der japanischen Toyota um den ersten Platz unter den weltgrößten Autoherstellern
Viele Händler sind enttäuscht von der Wolfsburger Chefetage. Seit Jahren kritisieren VW-Vertragshändler und einige Vertreter des Konzerns in den USA, dass die Manager in der Konzernzentrale sich nicht dafür interessierten, was bei den amerikanischen Käufern Trend ist, und dass sie Rückmeldungen aus den USA ignorierten. Die Verärgerung der US-Händler wuchs, als Anfang des Jahres der von ihnen geschätzte Chef von Volkswagen Group of America, Michael Horn, das Unternehmen verließ und für seinen Abgang nur eine dürftige Erklärung anbot.
Diess indessen bedankte sich am Samstag bei den Händlern für deren Geduld. Er sagte, der Konzern wolle in den USA mehr Fahrzeuge verkaufen als je zuvor, und signalisierte damit eine Abkehr vom Image VWs als europäische Elitemarke.
Während der Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen zeigten sich mehrere VW-Händler überzeugt vom Auftritt des Markenvorstands. Volkswagen müsse den Kunden neben deutscher Ingenieurskunst auch "wettbewerbsfähige Preise" anbieten, meinte ein New Yorker Händler.
Letztlich werde VW auch wieder aggressiv für Dieselfahrzeuge werben müssen, hieß es von den Händlern. Aktuell bewirbt VW keine Dieselfahrzeuge und konzentriert sich stattdessen auf Benziner und geplante Elektrofahrzeuge.
Die Händler hatten sich schon vor der Veranstaltung mit Diess am Freitag ohne Beteiligung eines VW-Konzernvertreters getroffen. Während dieser zweistündigen Veranstaltung hinter verschlossenen Türen zeigten sich viele Händler verärgert, doch herrschte weitgehend Übereinstimmung, dass man die Zusammenarbeit mit Wolfsburg fortsetzen will, erfuhr das Wall Street Journal von Teilnehmern. Die Vertragshändler wollen demnach geduldig auf finanzielle und andere Entschädigungen warten.
Offen blieb zunächst allerdings, ob Diess auch jene Händler überzeugt hat, die gerichtlich gegen Volkswagen vorgehen wollen. Leonard Bellavia, ein Anwalt, der nach eigenen Angaben kleinere VW-Händler vertritt, die mit dem VW-Management unzufrieden sind, sagte am Freitag, dass einige bereit seien, gegen den Konzern zu klagen.
Er könne zwar nicht für alle 650 VW-Händler in den USA sprechen, sagte Jason Kuhn, Chef der Kuhn Automotive Group in Florida, der das Treffen am Freitag maßgeblich mitgestaltet hatte. Es herrsche aber weitgehend Übereinstimmung, dass man auch künftig mit VW zusammenarbeiten wolle. Alan Brown, Vorsitzender des Verbands der VW-Händler und Betreiber zweier Niederlassungen in Texas, merkte dagegen an, noch habe man sich nicht geeinigt.
Von John D. StollLAS VEGAS (Dow Jones)
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