Das Verhalten dieser Aktienmärkte erinnert an die Zeit vor der Lehman-Pleite

Seit Beginn der Woche geht es an den Börsen weltweit wieder deutlich nach oben. Ein Markt zeigte jedoch eine andere Entwicklung - und beschwört so Erinnerungen an die Zeit kurz vor der Finanzkrise herauf.
Die Stimmung an den meisten wichtigen Aktienmärkten weltweit ist momentan gut. Der DAX konnte zu Beginn der Woche auf ein neues Allzeithoch steigen und auch in den USA befinden sich die Börsen wieder auf Rekordkurs. Der S&P 500, der den breiten amerikanischen Markt abbildet, notierte zuletzt nur wenige Punkte unter seinem Allzeithoch bei 2.400,98 Zählern. Die Trump-Rally wirkt offenbar noch immer und der Ausgang der ersten Wahlrunde bei den französischen Präsidentschaftswahlen sorgte zusätzlich für enorme Erleichterung an den Börsen.
Anders sieht es jedoch in Asien aus. Auf dem chinesischen Festland musste der Shanghai Composite in den letzten Wochen einige Punkte abgeben, am Montag fiel er sogar auf ein neues Drei-Monats-Tief. Rund 1,4 Prozent ging es an diesem Tag für die chinesischen Aktien nach unten. Das ist zum einen besonders bedeutsam, weil die chinesischen Regulierungsbehörden, die aktiv am Markt eingreifen, an den 86 Handelstagen zuvor keinen Verlust erlaubt hatten, der größer war als ein Prozent, und zum anderen, weil sich die Aktienmärkte in den USA und China zusehends in entgegengesetzte Richtungen entwickeln.
Wie "Bloomberg" berechnet hat, liegt die Korrelation zwischen dem S&P 500 und dem Shanghai Composite aktuell bei einem Wert von -0,3975. Sie ist damit so niedrig, wie zuletzt im August 2008, kurz bevor die Investmentbank Lehman Brothers strauchelte und Chaos an den Finanzmärkten auf der ganzen Welt ausbrach.
Zwingen Regulierungen die chinesischen Finanzmärkte in die Knie?
Der Grund dafür, dass sich der Shanghai Composite momentan nicht mehr von der Freude über Trump und die Frankreich Wahl anstecken lässt, liegt in den zunehmenden Regulierungen, die chinesische Behörden Banken und Versicherungsunternehmen auferlegen, um übermäßige Spekulation und Hebelgeschäfte einzudämmen. Bislang leiten chinesische Banken Kundengelder mitunter als sogenannte "Entrusted Investments" an externe Finanzmarktakteure aus, die an der Börse mit einem größeren Hebel spekulieren dürfen als die Banken selbst. Mit solchen Geschäften soll nun aber bald Schluss sein. Droht den chinesischen Banken dann ein Einbruch ihres Geschäfts oder gar ein ähnliches Schicksal wie Lehman Brothers?
Experten geben Entwarnung. Sie glauben nicht, dass es sich bei den aktuellen Entwicklungen um die Vorboten einer Krise handelt. Stattdessen gehen sie davon aus, dass die chinesischen Behörden ihre Vorordnungen schnell wieder rückgängig machen dürften, falls die Folgen extrem negativ ausfielen oder das Wirtschaftswachstum nachlasse. "Die Autoritäten […] werden nicht weiter gehen als unbedingt notwendig", meint etwa George Magnus gegenüber "Bloomberg" im Hinblick auf die Regulierungsbemühungen. Er arbeitet am China-Zentrum der Universität von Oxford und war früher als Berater für die UBS tätigt.
Auch Daniel So, Stratege bei CMB International Securities Hong Kong, macht sich wenig Sorgen. Er ist davon überzeugt, dass die gegenläufige Entwicklung an der chinesischen und der amerikanischen Börse nur von kurzer Dauer sein werde. Die Investoren in China bräuchten einfach nur etwas Zeit, um sich auf die neuen Regeln und Gegebenheiten einzustellen, sagte er gegenüber "Bloomberg". Adrian Zuercher, Leiter der Asset Allokation für die Region Asien Pazifik bei UBS Wealth Management in Hongkong, glaubt hingegen, dass die Verbindung zwischen dem chinesischen Markt und anderen Börsen noch schwächer werden wird. Für ihn ist das aber ebenfalls kein Grund zur Sorge, er kann dem sogar etwas Positives abgewinnen: China werde durch die neuen Regulierungen deutlich weniger riskant. Das dürfte laut seiner Einschätzung zusammen mit der robusten Wirtschaft dazu beitragen, dass es wieder mehr internationale Investoren an die Börsen des Landes zieht. Ein Crash wie 2008 ist also trotz der ähnlichen Entwicklung nicht in Sicht.
Redaktion finanzen.net
Ausgewählte Hebelprodukte auf UBS
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf UBS
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|
Weitere UBS News
Bildquellen: Brian A. Jackson / Shutterstock.com, DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
Nachrichten zu UBS
Analysen zu UBS
| Datum | Rating | Analyst | |
|---|---|---|---|
| 08.10.2025 | UBS Buy | Deutsche Bank AG | |
| 07.10.2025 | UBS Outperform | RBC Capital Markets | |
| 06.10.2025 | UBS Underweight | Morgan Stanley | |
| 03.10.2025 | UBS Underweight | Barclays Capital | |
| 29.09.2025 | UBS Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
| Datum | Rating | Analyst | |
|---|---|---|---|
| 08.10.2025 | UBS Buy | Deutsche Bank AG | |
| 07.10.2025 | UBS Outperform | RBC Capital Markets | |
| 29.09.2025 | UBS Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 26.09.2025 | UBS Outperform | RBC Capital Markets | |
| 15.09.2025 | UBS Buy | Jefferies & Company Inc. |
| Datum | Rating | Analyst | |
|---|---|---|---|
| 30.04.2025 | UBS Hold | Jefferies & Company Inc. | |
| 09.04.2025 | UBS Hold | Jefferies & Company Inc. | |
| 07.02.2025 | UBS Halten | DZ BANK | |
| 04.02.2025 | UBS Hold | Deutsche Bank AG | |
| 08.01.2025 | UBS Hold | Deutsche Bank AG |
| Datum | Rating | Analyst | |
|---|---|---|---|
| 06.10.2025 | UBS Underweight | Morgan Stanley | |
| 03.10.2025 | UBS Underweight | Barclays Capital | |
| 18.06.2025 | UBS Underweight | Morgan Stanley | |
| 23.04.2024 | UBS Underweight | Barclays Capital | |
| 09.02.2024 | UBS Underweight | Barclays Capital |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für UBS nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen
