Jungheinrich-Aktie dennoch stark: Umsetzung des Sparprogramms drückt in die Verlustzone

Unter anderem wegen Kosten für die Umsetzung seiner Sparmaßnahmen hat der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich im dritten Quartal wie erwartet rote Zahlen geschrieben.
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Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat unter anderem wegen Kosten für die Umsetzung seiner Sparmaßnahmen im dritten Quartal wie erwartet rote Zahlen geschrieben. Hinzu kamen die verlustreiche Veräußerung der russischen Tochtergesellschaft sowie ein Verlust aus dem Abgang aktivierter Entwicklungsausgaben für eine nicht fortgeführte Technologie, wie aus dem am Mittwoch in Hamburg vorgelegten Quartalsbericht hervorgeht. Die Jahresziele bestätigten die Hamburger, nachdem sie im Juli zweimal korrigiert worden waren. Analysten waren positiv überrascht, ebenso wie die Anleger.
Das Umsatzwachstum im dritten Quartal von 3,9 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro übertraf die Schätzungen. Grundlage dafür war unter anderem das Neugeschäft: Der Auftragseingang stieg um 5,4 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro. Per Ende September hatte Jungheinrich mit fast 1,5 Milliarden Euro in etwa so viele Aufträge in den Büchern wie ein Jahr zuvor. Nach Steuern stand in den drei Monaten bis Ende September ein Verlust von 65 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 71 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Auch im Tagesgeschäft schrieb Jungheinrich rote Zahlen: Nach einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von fast 106 Millionen Euro im Vorjahr, fiel nun ein Verlust von knapp über 50 Millionen Euro an.
Das operative Ergebnis habe die Erwartungen klar hinter sich gelassen, schrieb etwa Stefan Augustin vom Analysehaus Warburg Research. Für seinen Jefferies-Kollegen Lucas Ferhani hat sich der Spezialist für Logistiktechnik operativ gut entwickelt. Und DZ-Bank-Experte Alexander Hauenstein kommentierte: "Q3-Test bestanden". Er erwartet leicht bessere Analystenschätzungen aufgrund des stärker als gedachten Auftragseingangs.
Philippe Lorrain vom US-Analysehaus Bernstein Research lobte Auftragseingang und Umsatz, monierte aber: Der freie Barmittelzufluss sei schwach gewesen. Er fiel von Januar bis September mit 151 Millionen Euro nicht einmal halb so groß aus wie ein Jahr zuvor. Laut Lorrain sollte das aber im Zusammenhang mit der starken Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr sowie dem offenbar gestiegenen Nettoumlaufvermögen gesehen werden.
Da Jungheinrich wie üblich zum ersten und dritten Quartal keine vollständige Bilanz vorlegt, sind keine weiteren Schlussfolgerungen möglich.
Die Hamburger hatten sich als Reaktion auf die schwächere Entwicklung der vergangenen Monate ein Sparprogramm verordnet. Produktion, Management und Verwaltung sollen optimiert, Stellen sowohl abgebaut als auch verlagert werden. Insgesamt sind 1.000 Arbeitsplätze betroffen. Durch die Maßnahmen sollen die Kosten des Unternehmens mittelfristig um rund 100 Millionen Euro pro Jahr sinken.
Jungheinrich: Russland-OK für Verkauf russischer Tochter steht noch aus
Jungheinrich wartet beim angestoßenen Verkauf der russischen Tochtergesellschaft an einen russischen Finanzinvestor und Manager weiterhin auf die Zustimmung aus Russland. "Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt des Eintrittes marktüblicher Vollzugsbedingungen, von denen die Zustimmung der russischen Regierungskommission noch aussteht", teilte der Hamburger Gabelstaplerhersteller im Zuge der Ergebnisse für das dritte Quartal mit.
Am 21. Juli hatte der MDAX-Konzern die Vertragsunterzeichnung kommuniziert sowie die Erwartung, dass die Zustimmung aus Russland im vierten Quartal 2025 zu erwarten sei.
Im Zuge dessen hatte Jungheinrich einige Stellschrauben des Ausblicks 2025 gesenkt, da der Verkaufspreis für Jungheinrich Lift Truck OOO an einen russischen Finanzinvestor deutlich unter dem Buchwert der Beteiligung zum Jahresende 2024 liege, so der Konzern. Die Zustimmung der russischen Regierungskommission über die Kontrolle ausländischer Investitionen setze voraus, dass der Verkaufspreis maximal 40 Prozent des durch einen russischen Bewertungsgutachter ermittelten Marktwertes der betroffenen russischen Gesellschaft betragen darf.
Jungheinrich-Aktie mit Bodenbildung nach besseren Zahlen
Via XETRA gewinnen Jungheinrich-Papiere zur Wochenmitte zeitweise starke 6,81 Prozent auf 31,38 Euro.
"Q3-Test bestanden", kommentierte der DZ-Bank-Experte Alexander Hauenstein den Quartalsbericht. "Wir erwarten leicht bessere Analystenschätzungen aufgrund des stärker als gedachten Auftragseingangs."
Jungheinrich-Aktien liegen 2025 nun wieder gut ein Viertel im Plus. Im Juli waren es aber bereits 67 Prozent, bevor eine Gewinnwarnung eine scharfe Kurskorrektur einleitete. Sie endete Mitte Oktober. Inzwischen zeichnet sich eine Bodenbildung ab.
HAMBURG (dpa-AFX) / Dow Jones
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