Die Deutsche Bank kommt bei dem mühsamen Verkauf der BHF-Bank einen Schritt weiter.
Inzwischen haben neben dem Kaufinteressent RHJI auch die Co-Investoren mit einer Anzeige ihr Interesse an der BHF bekundet, wie die Finanzaufsicht BaFin zu Wall Street Journal Deutschland sagte. "Allerdings ist die Vollständigkeit einer Anzeige noch nicht abschließend geprüft", hieß es.
Laut informierten Kreisen handelt es sich dabei um die Unterlagen des Co-Investors Blackrock, die noch auf Vollständigkeit geprüft werden müssen. Erst wenn diese vollständig sind, läuft die 60 Werktage lange Frist an, innerhalb derer die BaFin über den Antrag von Blackrock entscheiden muss. Meldet sie keine Bedenken an, gilt die Transaktion als genehmigt. Eine Entscheidung über den Verkauf der BHF an die Finanzdienstleistungsgruppe RHJI und die Co-Investoren kann sich also insgesamt noch mindestens gut zwei Monate hinziehen; allerdings rechnen Insider mit einer schnelleren Prüfung. "Die Untersuchung dauert bereits sehr lange, so dass die Aufsicht aller Wahrscheinlichkeit nicht die erst neu anlaufenden 60 Tage ausschöpfen wird", sagte ein Insider. Die
Deutsche Bank versucht seit langem, die BHF zu verkaufen. Bislang hatte die Finanzaufsicht aber Zweifel an der nachhaltigen Finanzierung der BHF durch die Käufer, wie mit dem Vorgang vertraute Personen sagten. Ihr fehlten noch Unterlagen der Co-Investoren, in denen diese ihren Willen dazu dokumentieren.
Käufer der BHF-Bank ist ein Konsortium unter Führung von RHJI. Als der vom Investmentbanker Lenny Fischer geführte Finanzdienstleister im Mai 2012 erstmals informell bei der BaFin angeklopft hatte, war die Reaktion zunächst ablehnend. Fischers Konzept überzeugte die Kontrolleure damals nicht. Nun läuft ein weiterer Versuch. Die Zweifel der BaFin richten sich weniger gegen RHJI und ihre Tochter Kleinwort Benson. Vielmehr wollen die Finanzaufseher ein stärkeres Bekenntnis der finanzstarken Co-Investoren, im Falle einer Schieflage einzugreifen. Das wollten die drei - die Fondsgesellschaft Blackrock, der BMW-Aktionär Stefan Quandt und die chinesische Fosun Group - anscheinend bislang nicht in ausreichendem Maße abgeben. Nun haben sie offenbar nachgeliefert. Dass die BHF im Grunde solide ist und profitabel arbeitet, spielt für die Bankenaufsicht keine Rolle. Sie verlangt bei jedem Bankendeal eine gesicherte Finanzierung, die hoch genug ist für den Fall, dass das Institut doch ins Schlingern kommen sollte.
Schon einmal musste die Deutsche Bank einen Verkauf der BHF-Bank absagen, weil die Aufsichtsbehörden sich querstellten. Im April 2011 platzte der Vertrag mit der liechtensteinischen Bank LGT.
Von Madeleine Nissen Kontakt zur Autorin: madeleine.nissen@wsj.com DJG/mln/sha Dow Jones Newswires
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