Corona-Auswirkungen im Blick

Der Eurokurs steigt deutlich - die Gründe

30.04.20 20:46 Uhr

Der Eurokurs steigt deutlich - die Gründe | finanzen.net

Der Eurokurs hat am Donnerstag im späten Devisenhandel in den USA die Gewinne zum Dollar gehalten.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1195 EUR -0,0002 EUR -0,16%

8,3699 CNY 0,0126 CNY 0,15%

0,8718 GBP -0,0002 GBP -0,02%

9,1408 HKD 0,0096 HKD 0,11%

173,9190 JPY 0,1890 JPY 0,11%

1,1766 USD 0,0020 USD 0,17%

1,1470 EUR 0,0002 EUR 0,02%

0,0058 EUR 0,0000 EUR -0,11%

0,8500 EUR -0,0015 EUR -0,17%

Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,0952 US-Dollar und damit deutlich mehr als im Tagestief des europäischen Handels, das bei 1,0835 Dollar lag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0876 (Mittwoch: 1,0842) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9195 (0,9223) Euro gekostet.

Auftrieb erhielt der Eurokurs von einem billionenschweren Kreditprogramm der US-Notenbank Fed, mit dem diese in der Virus-Krise die heimischen Unternehmen unterstützen will. Es sollen jetzt noch mehr Firmen Zugriff auf neue Kredite haben, um krisenbedingte Einnahmeausfälle ausgleichen zu können. Der US-Dollar geriet daraufhin unter Druck, weil der Schritt im Kern einer geldpolitischen Lockerung entspricht.

Zuvor hatte auch die EZB bei ihren Kreditprogrammen zur Eindämmung der Corona-Folgen nachgelegt. Nach ihrer Zinssitzung verkündete sie, ein neues Programm zur längerfristigen Kreditversorgung aufzulegen und die Konditionen eines bestehenden Programms zu vergünstigen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Eurozone könne wegen der Virus-Krise in diesem Jahr um zwischen fünf und zwölf Prozent schrumpfen. Das wäre ein wesentlich stärkerer Einbruch als während der Finanzkrise vor gut einer Dekade.

Wachstumsdaten aus der Eurozone spiegeln schon jetzt die drastischen Auswirkungen der Corona-Einschränkungen wider. In vielen Euroländern und in der Eurozone insgesamt schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal massiv, teilweise sogar in Rekordtempo, wie aus Zahlen vom Donnerstag hervorgeht. Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Für das zweite Quartal wird ein noch heftiger Wirtschaftseinbruch erwartet, weil die Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor allem in diesen Zeitraum fallen dürften.

/bek/he

NEW YORK (dpa-AFX)

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