Eurokurs beflügelt

Rückschlag für Trump belastet US-Dollar

18.07.17 17:02 Uhr

Rückschlag für Trump belastet US-Dollar | finanzen.net

Die zunächst gescheiterte Gesundheitsreform von US-Präsident Donald Trump hat den US-Dollar am Dienstag unter Druck gebracht und im Gegenzug den Eurokurs beflügelt.

Werte in diesem Artikel
Devisen

73.665,3127 EUR -431,6763 EUR -0,58%

1,0768 EUR 0,0006 EUR 0,05%

0,1207 EUR 0,0001 EUR 0,04%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,55%

0,9286 CHF -0,0004 CHF -0,04%

8,2881 CNY -0,0021 CNY -0,03%

0,8728 GBP 0,0001 GBP 0,01%

9,1734 HKD 0,0012 HKD 0,01%

183,7520 JPY -0,4080 JPY -0,22%

1,1800 USD 0,0004 USD 0,03%

1,1458 EUR -0,0003 EUR -0,03%

0,0054 EUR 0,0000 EUR 0,21%

0,8474 EUR -0,0004 EUR -0,05%

Am Nachmittag stieg der Euro bis auf 1,1583 Dollar. Dies ist der höchste Stand seit Mai 2016. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1555 (Montag: 1,1462) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8654 (0,8725) Euro.

Das vorläufige Scheitern der geplanten Gesundheitsreform brachte den Dollar auf breiter Front unter Druck. In der Nacht zum Dienstag hatten zwei weitere republikanische Parlamentarier ihren Widerstand zur überarbeiteten Gesundheitsreform des Präsidenten angekündigt. Eine Mehrheit für den Gesetzentwurf ist im US-Senat somit derzeit nicht absehbar. Eines der wichtigsten Wahlkampfversprechen von Präsident Donald Trump steht damit mehr denn je auf der Kippe.

"Offensichtlich haben immer noch einige Marktteilnehmer darauf gehofft, dass die Gesundheitsreform eventuell doch noch vor der Sommerpause durch den Senat geht und damit die große Wende im US-Reform-Stau einläutet", sagte Esther Reichelt, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Diese Hoffnungen liegen erst einmal auf Eis." Allerdings werde ein größerer Konjunkturschub durch die Politik von Trump schon länger nicht mehr erwartet. Einen anhaltenden Euro-Höhenflug erwartet Reichelt daher nicht. Schließlich habe die EZB unter Präsident Mario Draghi kein Interesse an einem deutlich höheren Eurokurs.

Das britische Pfund geriet gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Die im Juni geringere Inflationsrate in Großbritannien belastete. Die Verbraucherpreise waren um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten mit einer unveränderten Rate von 2,9 Prozent gerechnet. Der Druck auf die britische Notenbank, ihren Leitzins anzuheben, wurde so gedämpft. Das nach dem Brexit-Referendum deutlich gesunkene Pfund hatte zu einer höheren Inflation geführt, da der niedrigere Wechselkurs importierte Waren verteuerte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88780 (0,87770) britische Pfund, 129,46 (128,86) japanische Yen und 1,1025 (1,1012) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1240,75 (1234,10) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 550,00 (34 717,00) Euro./jsl/tos/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: kanvag / Shutterstock.com, Dima Sobko / Shutterstock.com