BLICKPUNKT: Ölpreis-Auswirkungen wohl unterschätzt
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Von Michael Denzin
Die positiven Auswirkungen des gefallenen Ölpreises könnten von Analysten unterschätzt worden sein. Für Europa und vor allem die angeschlagenen Peripherie-Länder könnte das gut sein, meint Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity und des GAM Star Continental European Equity. Bei den Aktien von Ölkonzernen drohe hingegen die Gefahr von Dividendenschnitten. Auch bei Fluglinien ist der Preisverfall nicht für alle Unternehmen gut.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der europäischen Konjunktur dürfte der Preisverfall jedenfalls helfen: "Wir glauben nicht, dass die Ökonomen die Auswirkungen des Ölpreisverfalls bereits vollständig berücksichtigt haben. Insbesondere die Länder der europäischen Peripherie wie Griechenland, Spanien, Portugal und Irland, dürften profitieren, da diese Staaten Netto-Ölimporteure sind", sagt der Fondsmanager.
So rechne zum Beispiel das spanische Finanzministerium damit, dass das Bruttoinlandsprodukt 2015 alleine durch den niedrigen Ölpreis um zusätzliche 1 bis 1,5 Prozent wachsen könnte. Die europäische Industrie- und Materialwirtschaft profitiere bereits von den fallenden Preisen und habe sich an den Börsen seit Oktober besser als andere Sektoren entwickelt.
Für die Luftfahrt-Aktien ist Gallagher hingegen nicht so einheitlich positiv gestimmt. Im Luftverkehr seien die Auswirkungen des Ölpreis-Verfalls nicht eindeutig, warnt er: "Selbstverständlich bedeuten niedrige Ölpreise sinkende Kosten für die Airlines, aber besonders das Niedrigpreissegment zieht mitunter auch Vorteile aus steigenden Preisen, da diese den Wettbewerbsdruck erhöhen". Vor allem Ryanair und Easyjet könnten höhere Preise bevorzugen, da sie hochpreisige Konkurrenten aus dem Geschäft drängen.
Dagegen litten der europäische Ölsektor und insbesondere die integrierten Ölkonzerne unter dem Preisverfall. "Viele dieser Unternehmen operieren stark fremdfinanziert, daher wirken sich fallende Preise überproportional auf die Profitabilität aus", sagt der Fondsmanager: "Preise um 65 bis 70 Dollar pro Barrel bedeuten, dass Öl-Produzenten effektiv Werte zerstören". Die Terminpreise für Öl lägen derzeit unter 80 Dollar, wohingegen der Break-Even-Punkt vieler Ölförderer um die 100 Dollar liege.
Wegen des hohen fremdfinanzierten Hebels könne ein Ölpreis-Rückgang von 5 Dollar zu einem überproportionalen Rückgang der Profitabilität führen, der bis zu 25 Prozent bei Ölproduzenten aus den Schwellenländern betragen könne. Saudi-Arabien könne hingegen zu einem Preis von 35 bis 40 Dollar pro Barrel exportieren und dennoch profitabel bleiben. Für die großen Ölkonzerne dürfte dies bedeuten, dass Dividendenschnitte oder der Verkauf von Unternehmensteilen irgenwann unumgänglich sind.
Viele Firmen, darunter der norwegische Staatskonzern Statoil, planten daher, ihre Kapitalausgaben für die nächsten fünf Jahre um bis zu 20 Prozent zu reduzieren. Bei anderen Konzernen mit zu weit fortgeschrittenen Projekten sei dies indes nicht möglich.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 15, 2014 08:48 ET (13:48 GMT)
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