Top-Aktienmanager Huber: Alles spricht für neuen Zyklus in Dax und Co.
Peter Huber ist einer der besten Fondsmanager Deutschlands. Er hat drei Goldmedaillen von Sauren und vier Sterne von Morningstar. Der Starcapital-Manager setzt künftig auf Telekoms, Versorger, Pharma und Ölwerte.
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von Benjamin Summa
Euro am Sonntag: Der Dax hat im Vergleich zu seinem Tiefstwert in 2009 knapp 55 Prozent zugelegt. Geht Ihnen diese Aufholjagd zu schnell oder sehen Sie weiterhin Potenzial?
Peter Huber: Wir haben aktuell eine starke Erholung, obwohl die Gewinnentwicklung bei den Unternehmen noch immer rückläufig ist. Das ist aber eine ganz typische Phase in einem neuen Bullenmarkt. Die erste Phase ist in aller Regel liquiditätsgetrieben und läuft vor dem Hintergrund großer Skepsis und schlechter Wirtschaftsnachrichten ab. Das ist die berühmte „Wall of Worry“. Das alles spricht nicht für eine Bear Market Rally, sondern für einen neuen Zyklus.

Wenn die Anleger der permanenten Erhöhung der Staatsverschuldung mit Misstrauen begegnen und sie dafür, dass sie dem Staat langfristig Geld leihen, höhere Zinsen wollen, dann wäre das ein erhebliches Risiko für die Aktienmärkte. Aber so weit sind wir noch nicht. Im Gegenteil. Wir haben aktuell ungewöhnlich niedrige Zinsen an den Kapitalmärkten. Im 10-Jahresbereich bekommen die US-Anleger 3,2 Prozent, bei einjährigen Anlagen 0,35 Prozent. In Deutschland ist dies ähnlich. Wenn die Inflation aber tatsächlich zunehmen sollte und die Zinsen für Staatsanleihen stark ansteigen, dann müssen Anleger vorsichtig werden.
Was ist das wahrscheinlichere Szenario: Testet der Dax sein Jahrestief von 3500 Punkten oder geht es in Richtung 6500?
Wir sind am Ende einer ersten Haussephase in einem neuen Bullenmarkt. Jetzt kommen wir in eine Phase, in der weitere signifikante Anstiege nur dann möglich sind, wenn sich deutliche Belebungsanzeichen in der Wirtschaft zeigen und die Unternehmen wieder besser verdienen. Bisher haben sich lediglich die Frühindikatoren verbessert, jetzt müssen die Gewinnzahlen nachziehen.
Eine aktuelle Finanzstudie zeigt, dass für deutsche Sparer der Renditeaspekt weit hinter dem der Sicherheit liegt. Denken Sie, dass die Risikoneigung hierzulande wieder spürbar anziehen wird?
Das glaube ich nicht. Von 1982 bis 2000 gab es eine Super-Hausse. In diesen 18 Jahren sind Dax und Dow Jones um 1500 Prozent gestiegen. Dann kamen zehn dramatische Jahre, in denen die Anleger zweimal fürchterliche Verluste mit Aktien erlitten. Das magische Viereck der Kapitalanleger verschiebt sich: Die Rentabilität tritt in den Hintergrund, nach vorne kommen Liquidität, Sicherheit und Transparenz.
Das ist aber wahrscheinlich nicht klug, denn die Aktien sind derzeit die interessanteste Anlageform. Die Zinsen an den Rentenmärkten sind miserabel. Bisher gab es für institutionelle Anleger eine wunderbare Spielwiese, auf der viel Geld zu verdienen war: Die Unternehmensanleihen. Aber da ist mittlerweile auch das meiste vom Kuchen gegessen. Auch Gold notiert auf historischen Höchstkursen, es ist langfristig nur als Diversifikation in kleineren Anteilen akzeptabel als Anlageform.
Sie wurden kürzlich von Sauren Fonds-Research wieder zu einem der besten Fondsmanager des Jahres ausgezeichnet. Was war bisher Ihr Erfolgsgeheimnis in diesem schwierigen Jahr?
Die Ursachen für unseren Erfolg in 2009 liegen natürlich auch in unserem Misserfolg in 2008. Unser Flaggschiff „Starcap Starpoint“ hat seit der Auflegung in 2000 jedes Jahr deutlich die Märkte geschlagen. Vergangenes Jahr haben wir dann zwei Prozent mehr verloren als der Durchschnitt des MSCI World. Wir sehen Krisen als nicht voraus. Aber wir haben eine enorme Stärke über die Jahrzehnte entwickelt: Wir nutzen Krisen optimal aus. Wir haben dieses Jahr beispielsweise mit erstklassigen Unternehmensanleihen Renditen zwischen 25 und 30 Prozent erzielen können.
Welche Werte stehen in den kommenden Monaten auf Ihrer Kaufliste?
Im ersten Quartal haben wir stark auf Megatrends wie Emerging Markets, Rohstoffaktien und Bankentitel gesetzt. In den Emerging Markets waren wir vor allem in den BRIC-Staaten sowie in Südkorea und der Türkei engagiert. Bei den Rohstoffaktien waren es zunächst Rio Tinto, später dann XSTRATA. Bei den Banken sind Bank of America, Barclays, Unicredit und Credit Agricole zu erwähnen. Diese drei Bereiche, die überdurchschnittlich gelaufen sind, reduzieren wir seit drei Wochen wieder. Dafür kaufen wir nun klassische Industrietitel wie General Electric, Siemens, Schneider und Fiat und defensive Titel wie Telekoms, Versorger, Pharma und Ölwerte.
Wir sind der Meinung, dass die institutionellen Anleger gezwungen sein werden, wieder in den Markt rein zu gehen. Diese werden aber nicht die Papiere kaufen, die in den vergangenen Wochen davon gerauscht sind, sondern in Nachzügler investieren, die niedrig bewertet sind, eine hohe Dividenenrendite haben und als Defensiv-Papiere auch nicht so riskant sind.
Überall ist zu lesen, dass Aktien derzeit zu teuer seien. Ihre Einschätzung?
Das ist eigentlich Unsinn. Natürlich sieht das Kurs-Gewinn-Verhältnis derzeit überall miserabel aus. Dieses ist aber immer in einem Rezessionstief extrem hoch. Wir nehmen geglättete Gewinnentwicklungen über die vergangenen zehn Jahre, bereinigen diese um die Inflationsraten und setzen diese ins Verhältnis zu den aktuellen Kursen. Dadurch rechnet man die konjunkturellen Schwankungen aus den Unternehmensgewinnen raus. Wenn man sich solche Indikatoren anschaut, dann sind wir in Europa unterhalb der historischen Durchschnittswerte. Das Bewertungsargument lasse ich hierzulande also überhaupt nicht gelten.
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