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Oracle-Aktie klettert auf Rekordhoch: Gewinnentwicklung von Oracle begeistert - SAP-Aktie profitiert nicht

12.06.25 22:13 Uhr

NYSE-Titel Oracle-Aktie steigt auf neues Rekordhoch: SAP-Rivale Oracle sorgt mit Bilanz für Jubelstimmung - SAP-Aktie tiefer | finanzen.net

Der SAP-Konkurrent Oracle hat am Mittwoch nach Ende des Börsenhandels in den USA seine Zahlen für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres 2025 vorgelegt.

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Im letzten Jahresviertel seines Geschäftsjahres 2025 erzielte Oracle 1,70 US-Dollar Gewinn je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Gewinn je Aktie in Höhe von 1,14 US-Dollar in den Büchern verzeichnet gewesen war. Experten hatten das EPS für das abgelaufene Jahresviertel im Vorfeld auf 1,64 US-Dollar geschätzt.

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Der Umsatz des SAP-Rivalen lag im vierten Quartal bei 15,9 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf Oracle die Umsatzschätzungen der Analysten, die sich auf 15,58 Milliarden US-Dollar belaufen hatten. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 14,29 Milliarden US-Dollar umgesetzt.

Für das gesamte jüngst abgelaufene Fiskaljahr meldete Orcale ein EPS von 6,03 US-Dollar. Hier gingen die Analysten im Schnitt von einem Gewinn je Aktie in Höhe von 5,97 US-Dollar aus. Im vorangegangenen Geschäftsjahr waren 3,81 US-Dollar je Aktie erlöst worden.
Der Jahresumsatz von Oracle belief sich daneben auf 57,4 Milliarden US-Dollar. Die Experten hatten umsatzseitig im Durchschnitt 57,09 Milliarden US-Dollar erwartet, nachdem im vorigen Fiskaljahr Umsätze von 52,96 Milliarden US-Dollar in den Büchern gestanden hatten.

Oracle setzt auf starkes Wachstum mit Rechenzentren

Der US-Software-Konzern Oracle geht nach einer leichten Enttäuschung im vergangenen Quartal nun von viel Schwung im Geschäft mit Rechenzentren aus. Der Umsatz im zum Zugpferd erkorenen Geschäftsteil mit Infrastruktur für die Cloud (IaaS) soll im neuen Geschäftsjahr 2025/26 (Ende Mai) um mehr als 70 Prozent anziehen, nachdem es im vergangenen Jahr schon um 50 Prozent gewachsen war.

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Das vergangene Geschäftsjahr sei schon sehr gut gewesen, das neue dürfte aber sogar noch besser ausfallen und die Umsatzzuwächse "dramatisch höher" ausfallen, sagte Konzernchefin Safra Catz laut Mitteilung am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Austin (Texas).

Den Fokus legt Oracle derzeit auf einen Bereich, in dem SAP kaum Geschäft hat: im Angebot von Datencentern für Cloudanwendungen. Auch die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) soll das Geschäft antreiben. In den Bereichen, in denen Oracle direkt mit SAPs Software zur Unternehmensführung aus der Cloud konkurriert, wuchs Oracle im vergangenen Jahr um rund ein Fünftel und damit schwächer als die Walldorfer.

Wachstumsaussichten treiben Oracle auf Rekordhoch

Oracles Aussicht auf starkes Wachstum im Bereich KI-Infrastruktur hat am Donnerstag die Aktie des US-Softwareanbieters an der New Yorker Börse auf Rekordniveau gehoben. Erstmals in ihrer Geschichte wurden sie über 200 US-Dollar gehandelt. Zum Schluss standen sie 13,31 Prozent höher bei 199,85 Dollar.

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Getrieben vom Ausblick des SAP-Konkurrenten äußerten sich Analysten positiv zu den Perspektiven der Aktie. Behalten sie mit ihren Kurszielen recht, dürfte der Sprung über die 200-Dollar-Marke noch nicht das Ende sein. Dies suggerieren die auf bis zu 225 Dollar erhöhten Kursziele von Häusern wie etwa der UBS, der Bank of America und des Investmenthauses Jefferies.

Der gute Lauf der Aktie seit Ende April setzte sich am Donnerstag fort, denn seither haben sie ein Spitzenplus von etwa 70 Prozent zu bieten, auch wenn der Anstieg seit Jahresbeginn mit einem Fünftel weitaus geringer ausfällt.

Zwar legte Oracle alles in allem durchwachsene Zahlen für das Ende Mai abgelaufene Geschäftsjahr vor, rechnet aber mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze. Dabei setzen die US-Amerikaner vor allem auf das Geschäft mit Infrastruktur für die Cloud (IaaS), also einem Service, der die komplette Rechenzentrumsinfrastruktur bereitstellt - einschließlich Servern, Datenspeicherung und Netzwerken.

"Die Ergebnisse im Schlussquartal haben überzeugt und die Zuversicht des Managements für 2026 und darüber hinaus ist groß", schrieb Analyst Mirko Maier von der Landesbank Baden-Württemberg. Bemerkenswert fand er, dass für 2026 ein gegenüber 2025 "dramatisch" höheres Umsatzwachstum signalisiert werde. Aus Haftungsgründen seien solche "Superlative" in Quartalsberichten von US-Unternehmen eher selten.

Der mit seinem Kursziel besonders optimistische UBS-Analyst Karl Keirstead fand zwar ein Haar in der Suppe, indem er bemängelte, dass er Ziele für die operative Profitabilität und das erwartete Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr 2025/26 vermisse. Dennoch ging Keirstead davon aus, dass sich die Anleger auf positive Aspekte fokussieren.

Keirstead nannte die geplanten Investitionen "aggressiv", da der US-Technologiekonzern von mehr als 25 Milliarden Dollar für das neue Geschäftsjahr ausgeht. Entsprechend kürzte der UBS-Experte seine Cashflow-Schätzungen. Er kommt aber zu dem Schluss, dass die Investitionen angesichts der deutlichen Wachstumsbeschleunigung tolerabel seien.

Auch Analyst Mark Murphy von JPMorgan äußerte sich kritisch zur Marge und zum Mittelzufluss. Er sagte jedoch, dass der optimistische Ton zur KI-Nachfrage solche negativen Aspekte überlagern werde. "Wir respektieren weiterhin die Leistungen von Oracle im KI-Bereich, behalten aber die Bewertung im Auge", schrieb Murphy.

Oracle-Stärke zieht SAP nicht mit

Erwartungsgemäß starke Wachstumsaussichten von Oracle sowie deutliche vorbörsliche Gewinne der Aktien des US-Softwareanbieters haben die Anleger von SAP am Donnerstag kaltgelassen. Die Papiere des Softwareherstellers aus Walldorf reagierten auf die Zahlen von Oracle zum Geschäftsjahr 2024/25 und deren Prognosen kaum.

Zeitweise geben SAP via XETRA um 0,25 Prozent auf 262,50 Euro nach. Es zeigte sich damit nur wenig stabiler als der schwächere Leitindex DAX. Das Rekordhoch bei 283,50 Euro vom Februar dieses Jahres bleibt damit aber nach wie vor in Reichweite.

Da der Grund für die Oracle-Begeisterung am Markt aber vor allem dem IaaS-Geschäft geschuldet ist, springe der Funke auf die SAP-Aktie nicht über, kommentierte Aktienexperte Andreas Lipkow. Zwar seien auch die Walldorfer stark vom Cloudgeschäft abhängig, aber die Dynamik bei Oracle in diesem Bereich sei eine komplett andere. "In den USA hat Oracle im KI-Sektor eine wichtige Rolle eingenommen und kann dadurch so stark wachsen. Das ist nicht oder nur sehr beschränkt auf SAP übertragbar. Das Datenbankengeschäft prägt die operativen Geschäfte von Oracle sehr stark, während es bei SAP eher die Anwendungssoftware ist."

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com

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