TUI-CEO erwartet rasche Normalisierung des Reisemarktes durch Impfstoff - Aktie stärker

"Wenn die Impfung wirklich erfolgreich ist und ausreichend Dosen zur Verfügung stehen, wird vieles wieder zur Normalität zurückkehren: Kultur, Sport und auch das Reisen", sagte Joussen dem Magazin Der Spiegel. 2021 werde für TUI ein Übergangsjahr sein, 2022 soll die Nachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Bis dahin schließt Joussen weitere Staatshilfen für seinen von der Corona-Krise schwer getroffenen Konzern jedoch nicht aus.

"Im Moment können und dürfen wir keine Option ausschließen, auch nicht, dass wir zusätzliche Kredite benötigen", sagte er. Genauso wenig können wir ausschließen, dass wir zu einem geeigneten Zeitpunkt neues Eigenkapital aufnehmen oder Teile des Unternehmens veräußern." Es gebe Vermögenswerte, an denen Investoren durchaus interessiert seien, etwa Hotelanlagen und Grundstücke. "Wir könnten einen Teil davon in Immobilienfonds einbringen, so stille Reserven heben und als TUI trotzdem die Kontrolle über Produkt, Marke und Vertrieb behalten. Im Moment herrscht ja enormer Anlagedruck." Notverkäufe schloss Joussen jedoch aus.

Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie forderte Joussen, dass bald Schnelltests in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, denn auch wenn es bald einen Impfstoff gebe, werde es dauern, bis die Menschen geimpft seien. "Es muss auch nicht jeder geimpft sein, damit das Land aus der Krise rauskommt", sagte er dem Spiegel. "Wenn zum Beispiel Risikogruppen wirksam geschützt werden können, ist eine Normalisierung des Alltags vorher schon denkbar", so Joussen dem Spiegel.

Via XETRA steigt die TUI-Aktie derzeit um 1,32 Prozent auf 4,30 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)