UniCredit-Gewinn bricht nicht so stark ein wie erwartet

Im Ringen um eine stabile Zukunft hat die italienische Großbank Unicredit zu Jahresbeginn nicht ganz so herbe Rückschläge einstecken müssen wie erwartet.
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Im ersten Quartal brach der Überschuss um 21 Prozent auf 406 Millionen Euro ein, wie das Institut am Dienstag in Mailand mitteilte. Dabei belasteten Sanierungskosten in Italien und Österreich das Ergebnis. Analysten hatten mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet. Dabei musste das Geldhaus fast ein Viertel weniger für faule Kredite zurücklegen als ein Jahr zuvor.
An der Börse in Mailand kamen die Nachrichten gut an. Nach der Veröffentlichung der Quartalsbilanz am frühen Nachmittag sprang der Kurs der Unicredit-Aktie zwischenzeitlich auf den höchsten Stand des Tages. Zuletzt notierte sie mit einem Plus von 2,47 Prozent bei 3,066 Euro wieder auf dem Niveau von vor der Zahlenvorlage. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 40 Prozent an Wert verloren.
Im Vergleich zu vielen anderen Geldhäusern hinterließen die Turbulenzen an den Kapitalmärkten bei der Unicredit im ersten Quartal erträgliche Spuren in der Bilanz. In der Geschäfts- und Investmentbank gingen die Einnahmen im Jahresvergleich um gut drei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück, der Gewinn der Sparte ging um 23 Prozent zurück. Konzernweit schrumpften die Erträge um knapp fünf Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.
Zudem leidet Unicredit darunter, dass Investoren an der Stabilität des gesamten italienischen Bankenmarkts zweifeln. Dieses Misstrauen trifft die Großbank wegen ihrer deutlich kleineren Kapitalpuffer noch stärker als den heimischen Rivalen Intesa Sanpaolo. Gerade in den Bilanzen vieler kleinerer Institute türmen sich faule Kredite. Schätzungen gehen von einem Volumen von 360 Milliarden Euro aus, bei dem fraglich ist, ob es zurückgezahlt wird.
Bei der Unicredit blieb der Anteil fauler Kredite mit 4,2 Prozent unverändert. Die dabei in Frage stehende Kreditsumme stieg den Angaben zufolge allerdings "leicht" auf 20,2 Milliarden Euro.
Zuletzt befürchteten einigen Beobachter schon, dass Unicredit selbst auf neue Probleme zusteuert. Das größte italienische Geldhaus hatte die gesamte geplante milliardenschwere Kapitalerhöhung der Krisenbank Poplare di Vicenza garantiert, die eigentlich bei einem Börsengang von privaten Investoren hätte gestemmt werden sollen. Doch die machten einen Bogen um die angebotenen Aktien. Schließlich sprang der erst im April ins Leben gerufene Banken-Unterstützungsfonds ein, der mit knapp fünf Milliarden Euro von der Finanzbranche gefüllt ist.
Im Hintergrund wächst die Kritik an Vorstandschef Federico Ghizzoni. Er hatte im November ein neues Sparprogramm angekündigt. Dabei sollen 18 200 oder zirka 14 Prozent weitere Stellen wegfallen, auch die deutsche Tochter HVB ist davon betroffen.
Doch mit seinem neuen Geschäftsplan konnte der seit 2010 amtierende Ghizzoni Investoren kaum überzeugen. So sprach sich bereits im Februar der italienische Unternehmer Leonardo Del Vecchio, der rund zwei Prozent der Unicredit-Anteile besitzt, für einen Wechsel an der Konzernspitze aus. In Medienberichten gibt es schon Spekulationen über einen möglichen Nachfolger. Dabei werden etwa der portugiesische Chef der britischen Großbank Lloyds, Antonio Horta-Osorio, und der oberste Investmentbanker der Schweizer UBS, Andrea Orcel, als Kandidaten gehandelt./stw/enl/men/stb
MAILAND (dpa-AFX)
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