DAX schließt tiefrot -- Dow bricht kräftig ein -- Ausgabepreis für DWS-Aktien bei 32,50 Euro -- Ausnahmen bei US-Zöllen für EU -- DSW: Steinhoff ist größter Kapitalvernichter 2017 -- Facebook im Fokus
EU-Gipfel einigt sich auf Guindos als EZB-Vize. USA wollen China mit Zöllen im Volumen von 60 Milliarden Dollar belegen. Commerzbank stoppt Werbung auf Facebook. Reichen Investoren bleibt Zutritt zu deutschen Fußballvereinen weiter verwehrt. Covestro verkauft Geschäft mit Polycarbonat-Platten in den USA. Platzierungspreis der DWS-Aktien bei 32,50 Euro erwartet.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt musste am Donnerstag kräftige Abschläge hinnehmen.
Der DAX hatte bereits leichter eröffnet und rutschte im Handelsverlauf dann immer mehr ab. Zur Schlussglocke stand er bei 12.100,08 Punkten mit 1,7 Prozent im Minus. Die Marke von 12.100 Punkten konnte er somit zum Handelsende gerade noch verteidigen, nachdem er im Verlauf zwischenzeitlich deutlich darunter gerutscht war. Auch der TecDAX schloss mit kräftigen Verlusten in Höhe von 3,16 Prozent bei 2.581,82 Zählern. Vor allem der Skandal bei Facebook lastete hier branchenweit auf den Kursen, sagten Analysten. Außerdem sorgten kräftige Verluste bei 1&1 Drillisch und United Internet für Druck.
Druck auf den Gesamtmarkt kam am Donnerstag von einem schwachen ifo-Geschäftsklima-Index, der auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr gefallen war. Der drohende Handelskonflikt mit den USA hatte die Stimmung der befragten Unternehmenschefs zuletzt gedrückt. Auch Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone waren schlechter ausgefallen als erwartet.
Auch dass US-Präsident Donald Trump am Donnerstag nach Handelsschluss an den deutschen Börsen Strafmaßnahmen gegen die aus seiner Sicht unfaire Handelspraktiken Chinas bekanntgeben will, lastete auf den Kursen und sorgte für Verunsicherung bei den Anlegern. Sollte China Gegenmaßnahmen unternehmen, steigt auch an dieser Front die Gefahr für einen gewaltigen Handelskrieg. Dass die Europäische Union indes Ausnahmeregelungen bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium erhalten soll, hob die Stimmung nicht.
Keine negative Überraschung lieferte hingegen die Fed-Sitzung: Wie erwartet hat die US-Notenbank am Mittwoch beschlossen, den Leitzins anzuheben. Zudem signalisierte sie, dass sie dieses Jahr unverändert von insgesamt drei Zinsanhebungen ausgeht. Allerdings setzten die Entscheidungen der Fed am Donnerstag Bank-Aktien kräftig unter Druck.
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Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich am Donnerstag in Rot.
Der EuroSTOXX 50 vergrößerte seine Anfangsverluste im Tagesverlauf immer mehr und schloss letztendlich sehr schwach bei 3.348,19 Zählern. Das entspricht einem Verlust von 1,55 Prozent.
Die Kurse wurden belastet von Rückgängen bei den Einkaufsmanager-Indizes in der Eurozone und beim ifo-Geschäftsklimaindex. Zudem sorgten sich die Anleger vor einem weltweiten Handelskrieg angesichts angekündigter Zollmaßnahmen der USA gegen China. Dass Trumps Handelsbeauftragte Robert Lighthizer ankündigte, es werde bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium Ausnahmeregelungen für die EU geben, brachte hingegen keinen neuen Schwung.
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Die Wall Street brach am Donnerstag nach dem Zoll-Beschluss der US-Regierung kräftig ein.
Der Dow Jones notierte zum Handelsstart um 0,63 Prozent schwächer bei 24.526,01 Punkten und brach bis zum Handelsende um 2,9 Prozent auf 23.957,89 Punkte ein. Der NASDAQ Composite gab zum Start um 1,2 Prozent auf 7.257,55 Zähler nach und verlor bis zum Handelsende 2,5 Prozent auf 6.682,25 Zähler.
Die Kommentare von Fed-Präsident Powell nach dem gestrigen Zinsentscheid haben die Anleger etwas ratlos zurückgelassen. Einige Händler sagten, die Fed-Sitzung habe einen aggressiveren Zinspfad angedeutet als bisher erwartet, allerdings sahen das nicht alle Marktteilnehmer so. Hauptsächlich wurde von der Fed für die Jahre 2019 und 2020 ein deutlicherer Straffungskurs angedeutet.
Für weitere Verunsicherung am Markt sorgte am Donnerstag allerdings hauptsächlich die Ankündigung von US-Präsident Trump, Strafzöllen gegen China zu erlassen. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket will Trump im Tagesverlauf vorstellen. China hat als Reaktion darauf bereits vor einem Handelskrieg gewarnt. Gegenmaßnahmen gelten als möglich. Sollte der Handelsstreit wirklich eskalieren, dürfte das die Märkte schwer belasten.
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Die asiatischen Märkte fanden am Donnerstag keine gemeinsame Richtung.
In Tokio, wo am Vortag feiertagsbedingt (Frühlingsanfang) nicht gehandelt wurde, schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 0,99 Prozent höher bei 21.591,99 Punkten.
Dagegen stand in China die Börsenampel auf Rot. Der Shanghai Composite verlor bis Handelsschluss 0,53 Prozent auf 3.263,48 Punkte. Der Hang Seng gab um 1,09 Prozent auf 31.071,05 Zähler nach.
Die Zinserhöhung der US-Notenbank entsprach den Erwartungen. Jedoch fielen die begleitenden Kommentare und Zinsprojektionen tendenziell etwas taubenhafter aus als erwartet.
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