Deutsche Bank Vorstandsmitglied Leithner verlässt wohl die Bank

Leithner ist Chief Executuive Officer Europa, ohne Deutschland und Großbritannien, und begleitet diesen Posten seit dem Jahr 2012. Wie Bloomberg bereits berichtete, plant Leithner einen Wechsel zum europäischen Private-Equity-Unternehmen EQT Partners. Sprecher von EQT und der Deutschen Bank wollten keinen Kommentar abgeben. Leithner war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Als Mitglied des aus insgesamt acht Personen bestehenden Vorstands hat Leithner wichtige Entscheidungen zur Risiko-Kontrolle und der Strategie der Deutschen Bank mitverantwortet. Mit dem Amtsantritt von John Cryan, dem neuen Co-Vorsitzenden des Vorstands, im Juli kamen Strategie und Ausrichtung der Bank auf den Prüfstand. Zudem soll die Führung des Frankfurter Instituts umgebaut werden.

Im Juli hatte zudem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Führung der Bank scharf kritisiert. Der Vorwurf lautete: Sechs Führungskräfte hätten über Jahre hinweg versuchte Marktmanipulationen nicht verhindert. Das Ergebnis der Untersuchungen sei unter dem Strich "besorgniserregend" gewesen, hieß es. Die Bank hätte enorme Kosten gespart, wenn die Verantwortlichen zumindest nachträglich mit den Zinsmanipulationen anders umgegangen wären. Auch der Vertrauensschaden wäre dann nicht so groß gewesen, so die BaFin. Leithner hat sich zu den BaFin-Vorwürfen bislang nicht geäußert.

Von Jenny Strasburg

FRANKFURT (Dow Jones)