Airbus-Aktie leichter: Durchwachsener Jahresauftakt

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat einen holprigen Jahresstart hinter sich und wird sich auch in diesem Jahr sehr bemühen müssen, um die versprochenen Lieferziele einzuhalten.
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Airbus will mehr als 700 zivile Flugzeuge, davon 200 Maschinen des Mittelstreckenjets A320neo, ausliefern. Wegen den Problemen mit den besonders sparsamen Triebwerkstypen des A320neo, die vom US-Hersteller Pratt & Whitney gebaut werden, konnte Airbus im ersten Quartal 2017 nur 26 Maschinen übergeben. Harald Wilhelm, Finanzvorstand bei Airbus, zeigte sich enttäuscht und bezeichnete die Auslieferungen als schwächer als erwartet.
Allerdings ist ein Zielendspurt für Airbus nichts Neues. Der Flugzeugbauer musste auch schon im vergangenen Dezember eine Rekordzahl von Flugzeugen ausliefern, um die Jahresziele noch erreichen zu können. Auch im vergangenen Jahr hinkte Airbus seinen eigenen Erwartungen zunächst hinterher. Im Januar hatte der zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt hinter Boeing bereits erklärt, dass die meisten Flugzeuge in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden dürften.
Triebwerkslieferant Pratt & Whitney bessert noch nach
Pratt & Whitney, eine Sparte der United Technologies Corp, musste bei einigen, bereits ausgelieferten Flugzeugen die Triebwerke austauschen. Dies und die Tatsache, dass das Unternehmen einige Triebwerke als Ersatzteilreserve zurück hält, verringert die Anzahl der verfügbaren Motoren zur aktuellen Montage. United Technologies sagte, 26 von 70 Mantelstromtriebwerken würden als Ersatzteilreserve verwendet. Wilhelm sagte, der Triebwerkshersteller habe ein "hartes Quartal" hinter sich und die nachgewiesene Leistung sei "nicht zufriedenstellend" gewesen. Zum jetzigen Zeitpunkt halte Airbus an seinen Lieferzielen für die A320neo fest, sagte der Manager. Allerdings warte man immer noch auf den Beweis von Pratt, dass die Triebwerksprobleme wie versprochen behoben werden.
Gregory Hayes, Chef von United Technologies, sagte kürzlich zum Triebwerksproblem, die Motoren seien entweder bereits abgenommen oder gerade in der Entwicklungsphase. Zudem setzt das Unternehmen auf zusätzliche Prüfverfahren, um andere mögliche Pannen frühzeitig identifizieren zu können. Er sei sich gewiss, dass diese Probleme für die Kunden schmerzhaft seien, sagte der Manager. Das Ziel, in diesem Jahr 350 bis 400 Triebwerke zu bauen, hat aber weiter Bestand.
Airbus bezieht auch Triebwerke für den Kassenschlager A320neo von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von General Electric und Safran. Airbus hatte jüngst die Auslieferung der Flugzeuge mit CFM-Triebwerken vorgezogen, um Pratt & Whitney Zeit zu geben, die Schwierigkeiten mit ihren Motoren auszuräumen. Beide Triebwerke sollen nach Angaben der Hersteller rund 15 Prozent weniger Treibstoff als die bisherigen Triebwerke verbrauchen. In diesem Jahr will Airbus bei seinen geplanten Auslieferungen die Hälfte der Triebwerke von CFM und die andere Hälfte von Pratt & Whitney beziehen. Der deutsche Triebwerkshersteller MTU Aero Engines ist an der Serienmontage der Motoren von Pratt & Whitney beteiligt.
Jahresauftakt war verhalten
Der Jahresstart war bei Airbus durchwachsen: Die Umsatzerlöse stiegen um 7 Prozent auf 13 Milliarden Euro, das bereinigte EBIT hat sich dagegen auf 240 von zuvor 498 Millionen Euro mehr als halbiert. Dieser Wert ist eine zentrale Kennziffer bei dem Konzern, bei der unter anderem Materialkosten, Währungseinflüsse und Kapitalgewinne ausgeklammert werden. Im Bereich zivile Flugzeuge setzte der Konzern 13 Prozent mehr um und lieferte 136 (Vorjahr: 125) Maschinen aus. Bei Hubschraubern erhöhte Airbus den Umsatz um 11 Prozent. Das Nettoergebnis wuchs um 52 Prozent auf 560 Millionen Euro dank eines Gewinns im Zusammenhang mit der Veräußerung der Verteidigungselektronik.
Analysten hatten bei dem hinter Boeing weltweit zweitgrößten Flugzeugbauer mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 307 Millionen Euro gerechnet.
Am Ausblick für das Gesamtjahr hält Airbus fest. Der Konzern rechnet vor Fusionen und Übernahmen weiter mit einem Wachstum des bereinigten EBIT und des bereinigten Gewinns pro Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zu 2016.
Der Aktienkurs reagiert am Vormittag leicht negativ auf die Nachrichten und liegt mit 1,1 Prozent im Minus.
AMSTERDAM (Dow Jones)
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