thyssenkrupp-Aktie fällt über 5 Prozent - Brexit sorgt für Turbulenzen

Nach der überraschenden Entscheidung der Briten gegen ihre EU-Mitgliedschaft stellt die Investmentbank Kepler Cheuvreux ein Fragezeichen hinter die Fusion des europäischen Stahlgeschäfts von thyssenkrupp und Tata Steel. Es drohe zumindest eine Verzögerung für den wichtigsten Kurstreiber des zweiten Halbjahrs, schrieb Analyst Rochus Brauneiser in einer Studie vom Dienstag.

Es werde nämlich zunehmend schwerer, eine Lösung für das Großbritannien-Geschäft der Inder zu finden, glaubt er. Gelten die mit der alten Regierung unter Premier David Cameron getroffenen Vereinbarungen auch für die Nachfolger? Und welchen Standpunkt wird die neue Regierung bezüglich der Schließung des Tata-Stahlwerks in Port Talbot vertreten? Dies seien Fragen, die sich nun stellten, so Brauneiser. Für einen Käufer werde die Aufstellung eines mittel- bis langfristigen Businessplans angesichts dieser Unwägbarkeiten schwer. Hinzu komme die Unsicherheit bezüglich des vollen Zugangs zum EU-Markt für die Briten.

Brauneiser strich seine Kaufempfehlung für ThyssenKrupp und sieht die Aktie nun nur noch als Halteposition. Sein Kursziel reduzierte er von 25 auf 19 Euro. Dies bedeutet auf aktuellem Niveau ein Potenzial von gut 8 Prozent.

Die Aktien rutschten daraufhin mit einem Minus von 5,30 Prozent auf 17,33 Euro an das Ende des deutschen Leitindex DAX.

FRANKFURT (dpa-AFX)