Schwache US-Konjunkturdaten

Darum steigt der Euro erneut über 1,18 US-Dollar

30.07.20 17:03 Uhr

Darum steigt der Euro erneut über 1,18 US-Dollar | finanzen.net

Der Euro ist am Donnerstag in der Spitze erneut über 1,18 US-Dollar geklettert.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1198 EUR 0,0000 EUR -0,00%

8,3491 CNY 0,0001 CNY 0,00%

0,8730 GBP 0,0000 GBP 0,00%

9,1056 HKD 0,0000 HKD 0,00%

175,0000 JPY 0,0000 JPY 0,00%

1,1704 USD 0,0000 USD 0,00%

1,1448 EUR -0,0007 EUR -0,06%

0,0057 EUR 0,0000 EUR 0,00%

0,8545 EUR 0,0000 EUR 0,00%

Am Nachmittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung Euro bis auf 1,1809 US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit September 2018. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1743 (Mittwoch: 1,1725) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8516 (0,8529) Euro.

In den USA ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen. Von April bis einschließlich Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent. Zudem sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet ausgefallen. Zuletzt wurden in einigen US-Bundesstaaten wegen der Corona-Krise Beschränkungen wieder verschärft. "Die Wachstumsaussichten bleiben verhalten, denn das Damoklesschwert der zweiten Infektionswelle schwebt weiterhin über der Entwicklung der US-Konjunktur", kommentierte Patrick Boldt, Analyst bei der Landesbank Helaba.

Für Verunsicherung sorgte auch US-Präsident Donald Trump. Er stellte auf dem Kursnachrichtendienst Twitter eine Verschiebung der Präsidentschaftswahlen in den Raum, damit die Menschen sicher wählen könnten. Die Hürden für eine Verschiebung der Präsidentenwahl am 3. November sind allerdings extrem hoch.

Ein drastischer deutscher Wirtschaftseinbruch in Deutschland im zweiten Quartal hatte den Euro am Morgen nur vorübergehend belastet. In den Monaten April bis Juni ist das Bruttoinlandsprodukt wegen der Corona-Krise um 10,1 Prozent im Quartalsvergleich geschrumpft. Es war der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen im Jahr 1970.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90268 (0,90385) britische Pfund, 123,58 (123,28) japanische Yen und 1,0744 (1,0766) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1948 Dollar gehandelt. Das waren etwa 22 Dollar weniger als am Vortag.

/jsl/la/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: Marian Weyo / Shutterstock.com