Gewinnmitnahmen

BASF-Aktie fällt trotz höherem Quartalsergebnis

24.02.17 17:50 Uhr

BASF-Aktie fällt trotz höherem Quartalsergebnis | finanzen.net

Der Chemiekonzern BASF hat im Schlussquartal Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert.

Werte in diesem Artikel
Aktien

43,93 EUR -0,07 EUR -0,16%

Der Chemiekonzern BASF will nach einem Rückgang von Umsatz und operativem Ergebnis in 2016 im laufenden Geschäftsjahr wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Im Schlussquartal konnte das Unternehmen Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Dabei profitierte BASF von einem guten Chemiegeschäft, insbesondere in Asien.

Wer­bung

Die Aktie konnte davon nicht profitieren. Sie verlor am Freitag im XETRA-Geschäft 2,88 Prozent auf 87,36 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im DAX. Die Meinungen über die Zukunftsaussichten gehen dabei am Aktienmarkt auseinander. Während Analysten der DZ Bank den Ausblick als positiv einstuften, zeigten sich die Kollegen von Bernstein enttäuscht.

2017 leicht steigendes bereinigtes Ergebnis erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Chemiekonzern ein deutliches Umsatzwachstum. Dies definiert BASF als ein Plus ab 6 Prozent. Alle Segmente sollen dazu beitragen. Das operative Ergebnis soll wieder steigen, auch im Öl- und Gasgeschäft. So erwartet der Konzern insgesamt ein leicht höheres EBIT vor Sonderfaktoren, was in der BASF-Definition einem Plus von 1 bis 10 Prozent entspricht.

Vorstandsvorsitzender Kurt Bock zeigte sich auf der Bilanzpressekonferenz "verhalten optimistisch". Die Volatilität dürfte jedoch angesichts der politischen Unsicherheiten hoch bleiben. BASF setzt daher weiter auf Ausgaben- und Kapitaldisziplin. Dazu beitragen soll auch das 2015 lancierte Effizienzprogramm, das wie bereits bekannt ab Ende 2018 einen Ergebnisbeitrag von jährlich 1 Milliarde Euro im Vergleich zu 2015 leisten soll. 2016 lag der Ergebnisbeitrag bei 350 Millionen Euro.

Wer­bung

In den kommenden Jahren will BASF auf einem vergleichbaren Niveau von 2016 investieren, als sich die Investitionen in Sachanlagen auf 3,9 Milliarden Euro beliefen. "Wir werden nun die vorhandenen Kapazitäten unserer neuen Anlagen nutzen und damit beim Mengenwachstum an die Dynamik des Vorjahres anknüpfen", erläuterte Bock.

Organisches Wachstum im Blick - Zukäufe möglich

Zukäufe seien dabei weiterhin ein Thema, sagte Bock. Dabei hat der BASF-Chef jedoch eher kleinere oder mittlere Transaktionen im Blick. Der Konzern habe ein "austariertes Portfolio", er sehe deshalb keine Gründe, "etwas Transformatorisches zu tun".

Das Agrarchemiegeschäft soll vornehmlich organisch wachsen. BASF hat sich im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern bislang gescheut, einen ganz großen Zukauf zu tätigen. Grundsätzlich sei Größe wichtig in diesem Geschäft, räumte er ein. BASF müsse sich jedoch mit ihrem Pflanzenschutzgeschäft nicht verstecken, so Bock. "Wir haben eine gute Pipeline."

Wer­bung

Sollten bei den derzeit laufenden großen Transaktionen, wie die Übernahme von Monsanto durch Bayer oder die Fusion zwischen den US-Chemiekonzernen Dupont und Dow Chemical, aus Wettbewerbsgründen Geschäfte abgegeben werden müssen, werde sich BASF diese sicherlich anschauen.

Deutliches Umsatz- und Ergebnisplus im 4. Quartal

Im vierten Quartal konnte BASF bei Umsatz und Gewinn noch einmal deutlich zulegen. Die Umsätze erhöhten sich um 7 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Die Verkaufsmengen der Gruppe, sowie des Chemiegeschäfts, welches die Sparten Chemicals, Performance Products sowie Functional Materials & Solutions umfasst, wuchsen dabei um 6 Prozent. Starke Zuwächse erzielte BASF dabei in Asien. Asien werde auf lange Sicht Wachstumsmotor für den weltweiten Chemiemarkt bleiben, mit China als größtem Markt, so Bock.

Das EBIT vor Sonderfaktoren nahm um 15 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zu. Das Nettoergebnis wurde mit 689 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Allerdings hatte BASF im Vorjahr hohe Abschreibungen im Öl- und Gasbereich vornehmen müssen, was das Ergebnis belastet hatte.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Explosion im Stammwerk in Ludwigshafen seien deutlich geringer gewesen, als zu unter dem unmittelbaren Eindruck des Unfalls zu erwarten gewesen sei, erklärte Bock. Er bezifferte die EBIT-Belastung auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag pro Monat. Bei der Explosion bei Wartungsarbeiten waren im vergangenen Oktober vier Menschen gestorben, weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen dauern an.

"Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF zu steigern", sagte der BASF-Chef. Insbesondere ein Asien sei der Absatz im Chemiegeschäft kontinuierlich gesteigert worden. "Damit zahlen sich die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in Forschung und Entwicklung sowie in neue Produktionskapazitäten aus."

Die Gewinnqualität sei im vierten Quartal sehr gut gewesen, hieß es bei der DZ Bank. Während sich auch das Chemiegeschäft unerwartet gut entwickelt habe, hätten der Öl- und Gasbereich sowie das Agrarchemiegeschäft die Prognosen nicht erreicht. "Die Kapazitätsauslastung im Chemiebereich ist hoch", sagt der zuständige Analyst Peter Spengler. Das habe das EBIT nach oben getrieben.

Gewinn trotz niedrigerem Umsatz 2016 gestiegen

Im Gesamtjahr ging der Umsatz hingegen wie erwartet deutlich zurück. Er sank um 18 Prozent auf 57,55 Milliarden Euro. Hintergrund ist unter anderem die Desinvestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts Ende September 2015 im Rahmen des Asset-Tauschs mit der russischen Gazprom. Der Bereich hatte 2015 rund 10 Milliarden Euro zum Umsatz beigetragen. Zudem führten niedrigere Rohstoffpreise zu sinkenden Verkaufspreisen.

Das EBIT vor Sonderfaktoren sank um 6 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro. Auch hier war das Segment Öl und Gas ausschlaggebend. Während das Chemiegeschäft bessere Ergebnisse lieferte, stagnierte das Agrarchemiegeschäft. Unter dem Strich verdiente BASF jedoch mit knapp 4,1 Milliarden Euro 2 Prozent mehr. Die Aktionäre sollen daher eine höhere Dividende von 3,00 Euro erhalten, nach 2,90 Euro im Vorjahr.

LUDWIGSHAFEN (Dow Jones)

Ausgewählte Hebelprodukte auf BASF

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BASF

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: BASF SE, BASF

Nachrichten zu BASF

Wer­bung

Analysen zu BASF

DatumRatingAnalyst
14:36BASF KaufenDZ BANK
13:21BASF HoldJefferies & Company Inc.
12:56BASF OutperformBernstein Research
11:46BASF NeutralUBS AG
11:06BASF HoldWarburg Research
DatumRatingAnalyst
14:36BASF KaufenDZ BANK
12:56BASF OutperformBernstein Research
17.07.2025BASF OutperformBernstein Research
14.07.2025BASF KaufenDZ BANK
14.07.2025BASF BuyDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
13:21BASF HoldJefferies & Company Inc.
11:46BASF NeutralUBS AG
11:06BASF HoldWarburg Research
14.07.2025BASF HoldWarburg Research
11.07.2025BASF NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
10:36BASF UnderweightJP Morgan Chase & Co.
23.07.2025BASF ReduceBaader Bank
25.06.2025BASF UnderweightJP Morgan Chase & Co.
16.06.2025BASF UnderweightJP Morgan Chase & Co.
08.05.2025BASF UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für BASF nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen