Der
SDAX-Konzern senkte seine Ergebnisprognose deutlich, wie er am Donnerstag überraschend mitteilte. Nun werde für 2019 vor Steuern ein Minus im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Zuvor war
Salzgitter noch von einem Gewinn vor Steuern von 125 bis 175 Millionen Euro ausgegangen.
Neben der möglichen Kartellstrafe belaste das Unternehmen auch ein noch zu bestimmender Restrukturierungsaufwand für ein bald startendes Sparprogramm.
Man sei "in weit fortgeschrittenen Gesprächen" mit dem Bundeskartellamt, hieß es. Dabei gehe es um mutmaßliche Kartellabsprachen bei Grobblech und Flachstahlerzeugnissen. Die Vorgänge lägen schon einige Jahre zurück, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage. Das Verfahren des Kartellamts laufe seit vielen Jahren.
Salzgitter gehe davon aus, die Verfahren "zeitnah einvernehmlich" beenden zu können. Daher werde die im Jahresabschluss 2018 gebildete Risikovorsorge zum 30. September um etwa 140 Millionen Euro erhöht.
Die Kartellwächter hatten Ende August 2017 mehrere deutsche Stahlfirmen wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen durchsucht. Es bestand der Verdacht illegaler Vereinbarungen bei Flachstahl.
Die deftige Gewinnwarnung hat die Salzgitter-Aktie am Donnerstag um über sechs Prozent absacken lassen - damit war sie Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDAX.
Analyst Christian Obst von der Baader Bank hält an seiner Empfehlung fest, Aktien von Unternehmen der Metallbranche zu meiden. Die Rohstoffkosten blieben hoch, die Stahlpreise stünden unter Druck und und die Nachfrage in einigen Bereichen sei schleppend, schrieb er in einer aktuellen Studie. Daher verstärke fast jedes Branchenunternehmen seine Sparanstrengungen.
SALZGITTER (dpa-AFX)
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