Was sind die Fakten?

BioNTech bietet 5,46 US-Dollar pro CureVac-Aktie und bewertet das Tübinger Unternehmen mit rund 1,08 Milliarden Euro. Aktionäre mit 36,76% der CureVac-Anteile, darunter die Biotech-Holding von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, haben bereits zugestimmt. Die Bundesregierung signalisierte grundsätzliche Unterstützung für die Transaktion, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Der Forschungsstandort Tübingen soll erhalten bleiben.

Welche Auswirkungen sind möglich?

Die Übernahme könnte BioNTechs Position im wachsenden Markt für mRNA-basierte Krebstherapien signifikant stärken. "Diese Transaktion ist für uns ein weiterer Baustein in BioNTechs Onkologie-Strategie und eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin", sagte BioNTech-Chef Ugur Sahin laut Mitteilung. Die Bündelung der Forschungskapazitäten könnte die Entwicklung neuartiger Behandlungsmethoden beschleunigen, wobei BioNTech bereits einen ersten Zulassungsantrag für eine Krebstherapie in den USA bis Ende 2024 plant.

Warum ist das relevant?

Die Akquisition markiert BioNTechs zweiten Milliardendeal innerhalb kurzer Zeit, nach der kürzlich angekündigten Kooperation mit Bristol Myers Squibb im Wert von potenziell 11,1 Milliarden US-Dollar. Dies unterstreicht den strategischen Wandel von BioNTech vom COVID-Impfstoffhersteller zum breit aufgestellten Onkologie-Unternehmen. Die Kombination der mRNA-Expertise beider Unternehmen könnte die nächste Generation von Krebstherapien maßgeblich beeinflussen und neue Marktchancen eröffnen.

Was bedeutet das für Investoren?

Anleger sollten BioNTechs Transformation von einem COVID-19-fokussierten zu einem diversifizierten Biotech-Unternehmen mit starker Onkologie-Pipeline beachten. Die CureVac-Aktie verzeichnete bereits einen deutlichen Kursanstieg von über 25% nach Bekanntgabe. Die Transaktion könnte langfristige Wachstumsperspektiven für BioNTech eröffnen, bringt aber auch Integrationsrisiken mit sich. Investoren sollten die Fortschritte bei klinischen Studien und regulatorischen Meilensteinen für die kombinierten mRNA-Krebstherapien genau verfolgen.

Mit Material von dpa-AFX